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Samstag, 1. November 2014

Gedanken zum 1. November 2014- Helga König

Heute morgen las ich auf Facebook nachstehende Sätze: "Allerheiligen ist ein christliches Fest, zu dem aller Heiligen gedacht wird – auch solcher, die nicht heiliggesprochen wurden − sowie der vielen Heiligen, um deren Heiligkeit niemand weiß als Gott. Heilig ist das Leben des Menschen." (Ursula Becker)

Diese Worte veranlassten mich, im Internet ein wenig zu recherchieren. Mich interessierte speziell, was sich in der Vergangenheit an diesem katholischen Feiertag zugetragen hat. Ich hoffte auf positive Botschaften, fand tatsächlich eine, und zwar, dass an Allerheiligen 1512 in der Sixtinischen Kapelle zu Rom die Deckenfresken von Michelangelo enthüllt wurden. 

Darüber zu schreiben und sich an der Kunst Michelangelos zu erfreuen, macht sehr viel Freude. Das habe ich gerade erst kürzlich wieder erleben dürfen als ich ein Buch zu den Kunstschätzen und den Gemälden des Vatikans rezensiert habe. Künstler sind Heilige, die nicht heilig gesprochen worden sind, sind heilig, weil sie  sich der Kunst verpflichtet haben und nicht der Zerstörung, formulierte ich spontan.  

Wie wenig heilig das Leben des Menschen seinen  Mitmenschen leider oft gilt, wurde mir kurz darauf erneut bewusst als ich auf Twitter ein Foto der zerstörten Stadt Rotterdam sah, unmittelbar nach den Bombenangriff der Nazis 1940 aufgenommen. Prof. Frank Mc Donough stellte es als "Foto des Tages" auf Twitter ein und ich verlinkte es, wissend, dass man die Gräueltaten der Nazis bis ans Ende aller Tage ins Bewusstsein nicht nur neuer Generationen rücken muss, um zu verhindern, dass es in Europa nochmals zu solchen  nationalstaatlichen Irrsinnhandlungen kommt. Die Bombardierung hatte im Mai 1940 stattgefunden. Als "Bild des heutigen Tages" zeigt es den Zynismus der Nazis im Hinblicks auf die Heiligkeit des Menschen, die sie überall in Europa gnadenlos mit Füßen traten.

Erneut recherchierte ich zum Thema Geschehnisse an Allerheiligen und fand u.a. die Information, dass am 1. 11.1570 eine Sturmflut die Nordseeküste von Flandern bis nach Nordwestdeutschland überschwemmte. Etwa 20.000 Menschen starben, ertranken qualvoll in eisigen Novemberfluten, hilflos der Natur ausgesetzt. Wie viele "Heilige, von denen Gott nur weiß", waren unter den Opfern damals? Wieviele unschuldige Kinder? 

Anschließend las ich vom Erdbeben in Lissabon 1755 und verlinkte den Wikipedia-Beitrag auf Twitter sowie auf Facebook. Damals wurde die Hauptstadt Portugals fast vollständig zerstört.  Mit 30.000 bis 100.000 Todesopfern ist dies eine der verheerendsten Naturkatastrophen der europäischen Geschichte. Erneut dachte ich an Ursulas schönen Satz:"Heilig ist das Leben des Menschen." 

Diese Tatsache aber schützt uns  nicht vor dem  oft sehr qualvollen Tod. Das sollte uns zu denken geben und demütig werden lassen."Heilig ist das Leben des Menschen."  Dafür zu sorgen, ist unsere heilige Pflicht.

Helga König

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