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Sonntag, 22. September 2019

Sonntagskolumne Helga König, 22.9.2019

#Despotie in der Politik, in der Wirtschaft, oft auch in Familien führt schlussendlich zu Zerwürfnissen, weil dort, wo Despotie Einzug gehalten hat, für #Gerechtigkeit keinen Platz mehr ist. #Gerechtigkeit aber ist die Basis für ein friedliches Miteinander. 

Spätestens seit Donald Trump weiß jedes Kind wie sich ein #Narzisst verhält und kann nun problemlos Vergleiche zu Menschen anstellen, die sich ähnlich gebärden. Das Muster ist stets verblüffend ähnlich. Erfahrene Menschen wissen sofort, was sie zu erwarten haben, wenn eine solche Person ihren Weg kreuzt. 

Frühzeitig jene Zeitgenossen zu erkennen und wenn möglich, sich rasch zu entfernen, erspart viel Ärger, denn dieser ist vorprogrammiert, sofern man sich nicht sogleich schweigend unterwirft oder zum Speichellecker mutiert. 

Wer sich als Sonnengott betrachtet, Narzissten tun es, für den gilt das Wollen und Wünschen eines anderen nichts. Die Lebensgewohnheiten anderer werden, weil sie fremd oder für das persönliche Wollen nachteilig sind, rigoros abgelehnt. Nur die eigenen Gewohnheiten haben Daseinsberechtigung, auch wenn diese anderen beispielsweise gesundheitliche Nachteile bringen. Rücksicht auf andere  gibt es  hier nicht.

Dabei ist das Verhaltensmuster dieser selbsternannten Sonnengötter oder -göttinnen geprägt von Unvernunft und mangelnder Nachhaltigkeit. Wer #Zuverlässigkeit von dieser Spezies erwartet, wird garantiert enttäuscht werden. Willkürentscheidungen und -handlungen ziehen sich als roter Faden durch das Leben dieser Menschen, die nicht selten pekuniär sehr erfolgreich sind, weil sie brachial ihre Interessen durchsetzen und sich keinen Kopf machen, um all jene, denen sie Schaden zufügten, um dorthin zu gelangen, wo sie dann eitel ihre Pfauenräder schlagen. 

Ihre Mitmenschen nutzen sie stets als Mittel, selbst ihre Lieblinge, die von heute auf morgen ausgetauscht werden können, wenn die Interessenlage oder die Tageslaune es verlangt. Wetterwendisches Verhalten ist bei Sonnengöttern (m/w) Programm. Abgehalfterte Lieblinge gucken dann zumeist verdutzt und können nicht begreifen, was ihnen geschehen ist. Jammern hilft dann nicht, denn den Despoten lässt dies kalt. Wieso? Weil er empathielos ist.

Despotische Eltern hatten nicht wenige Kinder hierzulande, deren Väter und Mütter stramme Nazis waren, denn Despotie war das Ideal jener Zeit.  Fast jeder wollte wie Hitler sein. Diese Eltern waren die Ursache für den Generationenkonflikt Ende der 1960er Jahre. 

Heute entwickeln sich aufgrund fragwürdiger Erziehungsmethoden erneut despotische Charaktere. Der Narzissmus ist auf dem Vormarsch und mit ihm leider auch die Despotie. Die Folgen werden alle zu spüren bekommen, denn das Ideal des friedlichen Miteinanders wird in weite Ferne rücken.

Miteinander zu reden, Konsens anzustreben, fair, ja mehr noch, gerecht zu sein, gelingt nur, wenn man bereit ist zur Selbstkritik, sich und seine Meinung nicht als das Maß aller Dinge betrachtet, wenn man  sich weder hochmütig, noch zynisch verhält, wenn man Ausgleich anstrebt und begreift, dass man ein Mensch unter Menschen ist und diese nur dann Sinnstiftendes voranbringen können, sofern sie sich auf Augenhöhe begegnen und Entscheidungen nach Gutsherrenart tunlichst unterlassen. 

Wer gerecht ist, hat die Chance weise zu werden, wer es nicht ist, geht, trotz aller möglichen weltlichen Ehrungen, als Tölpel ins Grab, als einer, der nichts vom Leben kapiert hat und  deshalb letztlich  nichts  als Chaos, Unfrieden und Zerstörung  hinterlässt, wie sich immer wieder zeigt. 

Wer nicht dialogbereit ist, lernt nichts dazu und begeht einen Fehler nach dem anderen, die dann leider all zu oft andere auszubaden haben, während der Despot sich aus dem Staub gemacht hat oder bereits zu Staub geworden ist.

Helga König