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Samstag, 28. Januar 2017

Helga König: Sonntagskolumne. 29.1. 2017

In den letzten Wochen habe ich in den sozialen Netzwerken immer wieder auf einige Facebook-Gruppen aufmerksam gemacht, in denen sich jeweils Menschen zusammenfinden, die gemeinsame Interessen haben und diese dort pflegen. Diese Gruppen folgen dem gleichen Prinzip wie das Onlinemagazin "Buch, Kultur und Lifestyle" www.rezensionen.co, das durch seine Untergliederung in Interessengebiete die Leser mit nichts behelligt, was ihren Interessen völlig zuwider läuft. 

Die Gruppe "Gut gelaunte Weinfreunde" wurde im Mai 2016 gegründet und hat bereits 1125 Mitglieder. Dort begegnen sich  TOP- Winzer, Weinjournalisten und Weinbuchautoren, Weingenießer aber auch Künstler, die Informationen zum Thema Wein, Weingüter und Winzer oder auch  zu Weingut-Events weitergeben und sich so  in das Weingeschehen einbringen möchten. 

Ähnlich wie in allen anderen neu gegründeten Gruppen, auf die ich noch zu sprechen komme, posten wir stets auch Youtube-Clips, die sehr gute Hintergrundinformationen zu den einzelnen Fachbereichen enthalten. Beim Wein geht es beispielsweise um Informationen zu Weinregionen, auch um Weinbautechnik oder um die Präsentation von Weingütern aus anderen Ländern. 

Die Gruppe "Philosophie, Psychologie und Pädagogik" stellt Texte, Bücher und Rezensionen aus diesen Bereichen vor. Auch hier werden Youtube-Clips dazwischen geschaltet, um sich mittels guter Vorträge von Kapazitäten in den genannten Bereichen, aber auch durch Dokumentationen weiterbilden zu können und mit den Gruppenmitgliedern darüber entspannt zu diskutieren. 

Die Gruppe "Aphorismen, Sentenzen, Zitate" ist bestrebt, durch eigene oder Gedanken anderer täglich zum Nachdenken anzuregen. Dass sich nicht wenige Sentenzen dazu eignen, einen Essay oder eine kleine Kolumne über den gedanklichen Inhalt zu verfassen, erfreut natürlich sehr. 

Zwei neu gegründete Gruppen haben das Ziel, ein gut funktionierendes, virtuelles Salonleben zu gestalten. Im "virtuellen Kunstsalon", den es seit Anfang Januar gibt und der bereits 420 Mitglieder zählt, treffen sich Maler, Bildhauer, Karikaturisten, Kunsthistoriker, Fotografen, Galeristen, Journalisten, Autoren, Kunstliebhaber und andere mehr, um Kunst vorzustellen und/oder diese zu bestaunen. 

Künstler berichten auf Nachfrage über die Werke, die sie vorstellen und posten auch Ausstellungsankündigungen und Presseberichte. Interviews mit Künstlern werden verlinkt, des Weiteren Rezensionen zu Ausstellungskatalogen oder Kunstbüchern, zudem gibt es die Möglichkeit Youtube-Clips über Künstler oder Kunstrichtungen zu posten und sich intellektuell darüber auszutauschen. 

Geplant ist ab Februar 2017 einmal monatlich - jeweils sonntags-  eine virtuelle Ausstellung eines Künstlers. Dieser kann dann 5-7 seiner Werke zeigen und diese erläutern. Im Rahmen eines verlinkten Interviews erfährt man dann mehr über den vorgestellten Künstler.  In der Zeit der Ausstellung gilt das Augenmerk dann nur den Werken des fokussierten Protagonisten. 

Mit der Verlegerin Christine Brendle betreibe ich seit dem letzten Sonntag den "Virtuellen Literatursalon". Hier können Buchhinweise zu niveauvoller Literatur vorgestellt und auch Rezensionen gepostet werden. Texte  und Textauszüge von Autoren, auch entsprechende Clips zu Prosa und Lyrik sind erwünscht und an jedem Sonntag ab 11 Uhr besteht die Möglichkeit, gemeinsam über einen vorgestellten literarischen Text oder Textauszug, den wir samstagnachts posten,  zu diskutieren. 

Ziel der Bemühungen ist es, eine für alle bereichernde kulturelle Interaktion voranzutreiben und viel Neues kennenzulernen, vor allem aber zu verstehen, wie viel Mühe hinter guter Arbeit steckt und weshalb man sich ihr grundsätzlich mit großer Wertschätzung nähern sollte. 


Helga König

Sonntag, 15. Januar 2017

Helga König: Sonntagskolumne 15.1.2017

Der Aphoristiker #Ernst_Ferstl postete gestern nachstehenden Gedanken an seine Leser: 

"Menschen, mit denen man die Zeit vergisst, vergisst man nie." 

Wie verhalten sich Menschen, mit denen man die Zeit vergisst und wie verhalten wir uns beim gemeinsamen Tun mit ihnen? 

Wir alle kennen aus der Kindheit die selbstvergessenen Stunden beim Spiel, wo man gemeinsam völlig für den Moment lebt, weil man dann Sorglosigkeit und Glück empfindet. 

Später dann bei beim Tanz, in der Liebe, im gemeinsamen Bestaunen der Welt, beim Diskutieren aber auch beim Arbeiten mit Menschen, die problemlos ein Wir herstellen können, weil sie nicht in ihr Ego verstrickt sind, vergisst man ebenfalls die Zeit und möchte, dass die Momente ewig andauern. 

Im Grunde ist es immer möglich, die Zeit zu vergessen. Dies setzt voraus, dass man sich völlig auf den Augenblick und dass, was man gerade tut, einlässt. Sich mit Dritten auf solche Momente einzulassen, ist nur dann möglich, wenn jeder sich zurück nimmt, um auf diese Weise wirkliche Gemeinsamkeit zu ermöglichen. 

Beim Tanzen, auch beim Liebesspiel ist es die gemeinsame harmonische Bewegung, die uns die Zeit vergessen lässt, aber auch im Gespräch, beim gemeinsamen Arbeiten, beim Bestaunen der Welt ist es letztlich die Harmonie mit dem Gegenüber, die uns glücklich macht, weil ein Hochgefühl damit verbunden ist. 

Menschen, mit denen man bei unterschiedlichem Tun die Zeit vergisst, machen uns nicht zuletzt glücklich, weil sie uns unsere Endlichkeit vergessen lassen. 

Vielleicht suchen wir mit fortschreitendem Alter immer mehr die Nähe zu solchen Personen und gehen jenen aus dem Weg, die durch egozentrisches oder egoistisches Verhalten uns nur an Zeitvergeudung erinnern, die wir uns nicht mehr leisten wollen, weil wir zwischenzeitlich wissen, dass Zeit ein zu kostbares Gut ist, als dass wir  es sinnlos verschwenden sollten.  

Sich nicht auf den Füßen stehen beim gemeinsamen Tanz, auch kein störrisches Verhalten dem anderen entgegenbringen, wenn die Umdrehungen rascher werden, anstelle zu verkrampfen, unbefangen zu lachen und den Moment zu genießen, dass ist Glück als Folge von Harmonie. 

Sich dies gegenseitig zum Geschenk zu machen, sollte unsere Aufgabe sein, wenn wir am Glück aller interessiert sind, ganz gleich in welchem Alter.

Helga König

Sonntag, 8. Januar 2017

Helga König: Sonntagskolumne, 8.1.2017

"Wenn Du bereit bist, das Verhalten anderer Dir gegenüber als eine Reflexion ihrer Beziehung mit sich selbst anzusehen, und nicht als eine Aussage über Deinen Wert als Mensch, dann löst Du Dich von dem Verlangen, darauf reagieren zu müssen!" (Verfasser unbekannt) 

Anfang dieses Monats twitterte ich obigen Gedanken, der gerade auf Facebook die Runde machte. Offenbar fühlen sich sehr viele Leser von dem Tweet angesprochen, wie die Anzahl der Impressionen zu erkennen gibt. 

Oft ist es unsere Eitelkeit und/oder unsere Unsicherheit, die uns dazu veranlasst, auf ein Verhalten Dritter spontan heftig zu reagieren und sich auf diese Weise zum Narren unserer Empfindlichkeiten zu machen oder sich gar von Dritten für deren Persönlichkeitsprobleme instrumentalisieren zu lassen. 

Um entspannt zu bleiben, ist es nötig, an uns zu arbeiten, ist es unumgänglich, unsere narzisstischen Anteile zu überdenken und uns vor allem in Achtsamkeit zu üben. 

Jeder hat schon erlebt, dass Termine nicht eingehalten worden sind, weil einfach etwas dazwischen kam, man aus irgendwelchen Gründen aufgehalten wurde. Selbstunsichere und/oder narzisstische Menschen neigen dazu, die Begründungen für ein Zuspätkommen sofort in Frage zu stellen und sind tödlich beleidigt, weil sie sich nicht genügend wertgeschätzt fühlen. In einem solchen Fall helfen zumeist auch keine Erläuterungen und Entschuldigungen. Nichts geht mehr.

Natürlich gibt es - speziell im Geschäftsleben- hin und wieder auch Personen, die sich daran weiden, andere warten zu lassen, um die eigene Wichtigkeit zu unterstreichen. Hier sollte man gelassen reagieren, die Verhaltensschwäche großzügig übersehen und sich bewusst machen, dass eine solche Person stets auf Neue versuchen wird, Machtspiele zu inszenieren. Soll man darauf eingehen, wird der ein oder andere sich fragen und auch, ob die Demütigungsversuche früher oder später etwas Unerwünschtes in uns bewirken? Sich diese Fragen zu beantworten, halte ich für wichtig. Der Vorteilsbezogene wird  hingegen Strategien entwickeln, wie er dem Machtbesessenen das Gefühl vermittelt, dass dieser Herr im Ring ist und wird versuchen, aus dem Persönlichkeitsdefizit des Bedeutungserheischenden möglichst hohen Profit zu ziehen. 

Beschimpfungen und Verleumdungen, Entwertungen aller Art sind weitere Verhaltensmuster von Personen, die große Persönlichkeitsdefizite aufweisen, oft sehr neidisch und missgünstig sind und sich an Mitmenschen abarbeiten, die Fähigkeiten besitzen, die sie gerne hätten. 

Wird man von einer solchen Person attackiert, muss man sich genau anschauen, was diese sagt und sollte möglichst keine Reaktion zeigen. Da kann man dem Verfasser obiger Sentenz nur zustimmen.

Allerdings erfordert  das oft viel Selbstdisziplin, solange wir unsere wunden Punkte noch nicht völlig geheilt haben. Jeder sollte sich dieser empfindlichen Stellen annehmen, sie genau unter der Lupe analysieren und  an deren Heilung arbeiten.

Im Internet hat das Sich-nicht- zur Verfügung-Stellen ähnlich wie im nicht-virtuellen Leben zumeist zur Folge, dass der Entwerter erst einmal richtig aufdreht, sich aber dann desinteressiert anderen zuwendet, wo er sein Problem mit sich selbst besser ausleben kann. Was uns bleibt ist, diesen Attackierten beizustehen, sie nicht alleine zu lassen. Einen "Hater" zu ändern allerdings, ist vergebliche Liebesmühe.  

Dabei zeugt die Sucht andere zu entwerten, stets von einem kranken Selbst, das sich im anderen attackiert, um  seine eigene Existenz zu retten. 


 Helga König