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Dienstag, 29. September 2015

Helga König: Sentenzen Ende September 2015

Heiterkeit ist ein Indiz für innere Harmonie und Weisheit. 

Nur wer Verhaltensmuster analysiert und vergleicht, lernt zu begreifen, weshalb der Kreis des Lebens immer wieder Brüche erfährt. 

Überdurchschnittlich intelligente Leute mit niederträchtiger Charakterstruktur entwickeln sich oft zu bösartigen, gefährlichen Intriganten. 

Ein Intrigant nutzt das Mittel der Intrige, um sich hinterher am Kummer anderer zu weiden aber auch seines persönlichen Vorteils wegen. 

Intrige ist das Kampfmittel Nr. 1 in Hierarchien. 

Es gibt ein Grundmuster des Bösen und dieses basiert auf Niedertracht. 

Wer einmal mit einem Teufel zu tun hatte, wird dessen Gestank in der Nase niemals mehr los. 

Nachtreten ist ein Verhaltensmuster besonders niederträchtiger Zeitgenossen.

Die Harmonie zu zerstören, das ist stets das Ziel des Bösen.

Habsüchtige Menschen sind nicht zur Fairness fähig. 

Mache Dich nie zum Diener eines Teufels, egal, was er Dir bietet, schlussendlich nämlich lässt er Dich fallen wie eine heiße Kartoffel. 

Gier macht Menschen hässlich. 

Das Antlitz der Gier und Falschheit ist bei allen Gierigen identisch. Je älter solche Menschen sind, um so präziser kann man es sehen. 

Nicht jeder, der stürzt, ist ein #Ikarus, im Gegenteil, zumeist nämlich handelt es sich um #Bauernopfer. 

Wer #Sprache dazu einsetzt, #Worte zu verdrehen, hat den #Sinn von Sprache nicht erkannt. Er besteht darin, einander zu verstehen. 

Was man schulen muss, ist die #Beobachtungsgabe. Wer gut #sehen kann, lernt schneller zu #begreifen. 

#Machtmenschen scharen mit Vorliebe #Jasager um sich und genau das wird ihnen früher oder später zum #Verhängnis. 

Einfache und dabei sehr gradlinige Menschen haben ein untrügliches Gespür für #Falschheit. 

Egal aus welcher Höhe jemand stürzt, sollte man stets die Frage stellen, ob es sich um ein Bauernopfer handelt. 

Wer stets nur siegen will, verliert sich selbst. 

Alles, was auf Betrug aufgebaut, fällt früher oder später zusammen wie ein Kartenhaus. 

Wer nur in den Kategorien "Gewinnen" oder " Verlieren" denkt und handelt, endet verzweifelt. 

Alles, was man im Kampf gewinnt, verliert man sehr bald wieder. Wann werden alle Männer das begreifen? 

Wer immer wieder Steine in den Weg gelegt bekommt, braucht einen langen Atem.Was er niemals sollte, ist zu verzagen. 

Es beunruhigt, wenn viele gleichaltrige Männer sterben, man selbst noch nicht alt ist und man auch keineswegs in Kriegszeiten lebt.

Nichts kränkt mehr als Unfairness und genau diese Art von Kränkung löst Aufstände und Revolutionen aus, die unfaire Systeme hinwegfegen. 

Der Weg von Gier zur Sucht ist keinen fingerbreit. Geldgier und Spielsucht zeigen das deutlich. 

Gier ist die Dienerin der Sucht.

Heilen heißt nicht selten, von Gier zu befreien.

Nicht Gier, sondern moderater Verzicht bildet die Basis für langes Leben. 

Grundüberzeugung: Gier ist immer die Totengräberin blühender Unternehmen. Ihr darf man die Tür nicht öffnen. 

Grundüberzeugung: Es ist klug, sich von Menschen fern zu halten, die andere betrügen, auch wenn ein Vorteil winken sollte.

Grundüberzeugung: Konsens ist immer möglich und zwar ohne großen Rechtsstreit, wenn Vernunft nicht ausgeblendet wird. 

Menschen, die Vertrauen einfordern, wollen zumeist betrügen. 

Ein überbordendes Ego lässt Vernunft nicht zu, denn es wird getrieben vom reinen Habenwollen.

Wer nicht konsensbereit ist, sollte sich für ein Leben als Einsiedler entscheiden. Das ist besser für alle. 

Männer, die ein überbordendes Ego haben, verhalten sich in Hierarchien abartig. 

Dort, wo Vernunft im Spiel, sind Probleme leichter lösbar. 


Menschen, die aufgrund von Anpassung an den Mainstream selbst ihre besten Freunde verraten, mangelt es an innerem Halt. 

Wer sich immerfort mit anderen vergleicht, verliert den Zugang zu seinen eigenen Fähigkeiten. 

Jedes Fenster, das wir öffnen, schenkt uns mehr Licht und damit Erkenntnis. 

Wer Freunde gewinnen möchte, sollte sich von Hierarchien  fernhalten.

Menschen sind Individuen mit ganz persönlichen Erfahrungshorizonten, die ihren Werken deshalb stets etwas Nicht-Vergleichbares beigeben. 

Das Internet fegt längst überkommene Denkmuster weg. Nirgendwo auf der Welt werden sich archaische Strukturen auf Dauer halten können. 

Von extrem vorteilsbezogenen Menschen kann man keine #Loyalität erwarten. 

Wer im Kommunikationszeitalter auf der Höhe des Zeitgeistes sein möchte, darf sich nicht durch Grenz-Denken begrenzen. 

Menschen, deren oberste Priorität der eigene Vorteil ist, verraten jeden, wenn sie einen materiellen oder immateriellen Vorteil dadurch wittern.

Mobilität und Computerisierung haben eine Welt entstehen lassen, in der Ferne zu einem relativen Begriff geworden ist. 

Wer sich abschottet, kriegt nichts mit und läuft Gefahr zu verblöden. 

Das Gesetz der Resonanz führt uns mit den Menschen zusammen, die wichtig sind für unsere Weiterentwicklung. Resonanz bedingt Offenheit. 

Gruppendynamik kann aus freundlichen Menschen Ungeheuer machen, wenn sie sich von der Gruppe ihrer inneren Mitte berauben lassen. 

Bildung ist die Transformation von Wissen in verantwortliches Handeln. 

Solange Menschen sich ihren Gefühlen ausliefern, können sie nicht weise werden. Sie werden es aber auch nicht, wenn sie diese verdrängen.

Wer aus seiner Mitte heraus lebt, bleibt länger jung und ist in der Regel gesünder.

Sobald eine Realität dem Gestern angehört, wird sie verändert durch unsere Gedanken und Bewertungen. 

Die zentralste Tugend eines Kaufmanns ist Zuverlässigkeit. Sie basiert auf Ehrlichkeit.

Samstag, 26. September 2015

#Helga_König: #Sonntagsgedanken 27.9.2015

#Elena_Rauf twitterte vor ein paar Stunden einen bemerkenswerten Gedanken, der binnen kurzer Zeit vielfach angeklickt wurde. 

Sie schrieb "Es gibt eine Angst, man selbst zu sein. Man könnte geliebte Menschen verlieren." 

Ist das wirklich so oder handelt es sich nur um einen Alptraum eines wenig selbstbewussten Menschen? 

Elenas Gedanke hat mich spontan traurig gemacht, weil er zeigt, dass es offenbar eine Angst in vielen gibt, die sie daran zweifeln lässt, dass jeder von ihnen geliebte Mensch genügend Akzeptanz besitzt, sie so zu bejahen, wie sie wirklich sind. Es scheinen wohl Verlassensängste zu sein, die dann in die Selbstverleugnung treiben. 

Wenn ein Mensch, den wir lieben, sich von uns wegbewegt, weil ihm unser wahres Wesen missfällt, heißt das nicht zwingend, dass unser wahres Wesen unakzeptable Mängel aufweist, sondern könnte auch bedeuten, dass besagter, geliebte Mensch wenig Toleranz besitzt, uns möglicherweise nach seinem Gusto formen wollte und bemerkt hat, dass dies nicht so einfach klappt. 

Sollen wir uns wegen einer solchen Person verbiegen, nur damit sie uns nicht verlässt? Sollen wir auf eigene Meinungen oder liebgewordene Gewohnheiten verzichten, gar ein Doppelleben führen, nur damit ein solcher Mensch sich nicht abwendet? 

Was könnte uns dieser Mensch bieten, dass uns dazu bringt, uns selbst zu verleugnen? Liebe kann es nicht sein, denn diese bejaht den Menschen so wie er ist. 

Ist es die Angst vor vorübergehender Einsamkeit, befeuert von der Idee, keinem zu genügen, die uns der Sentenz Elenas zustimmen lässt? Ich befürchte es fast. 

Sich selbst zu sein, ist der größte Halt, den wir haben können. Dieser Zustand lässt uns in unserer Mitte ankommen und führt uns mit den Menschen zusammen, die zu uns passen und deshalb viel eher bereit sind, uns so zu akzeptieren, wie wir sind. 

Immer dann, wenn wir eine Rolle spielen, ziehen wir Menschen an, die eine Affinität zur gespielten Rolle haben, uns wie wir tatsächlich sind, jedoch nicht sehen können, vielleicht auch nicht sehen wollen. Das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. 

Doch wann entsprechen wir unserem wirklichen Wesen am meisten? Darauf gibt es keine Standardantwort. Man muss in sich hineinhören, seine Gaben ausloten, muss sich ausleben, um allmählich eine Vorstellung von sich zu bekommen. 

Natürlich muss man auch seine Schattenseiten beleuchten, sie positiv ins eigene Leben einbauen, sich zu seinem gesamten Wesen bekennen und sich natürlich unverkrampft den Gegenübern zeigen, damit sie uns so wahrnehmen können, wie wir wirklich sind.

Im Internet begegnen uns häufig Menschen, die nur die bildbearbeitete Version von sich zeigen, weil sie befürchten ansonsten nicht akzeptiert zu werden und dieses "Schönen" setzt sich im nicht virtuellen Sein dann oftmals fort. 

"Bildbearbeiten", auch im übertragenen Sinne schafft eine Scheinwirklichkeit, deren Folge Scheinbeziehungen sind. 

Sich selbst zu sein, ohne andere zu kränken oder ihnen Raum streitig zu machen, kann nicht dazu führen, dass sich Mitmenschen abwenden.

Und die Schattenseiten? Weshalb sind die Schattenseiten überhaupt vorhanden, welchen Zweck haben sie? Sie sind ja Bestandteil des Ganzen. Was spricht dagegen über die eigenen Schatten zu sprechen? Nichts. Keiner ist perfekt. 

Wer meint nur das Perfekte schätzen zu können, kann kein Mensch aus Fleisch und Blut sein, möchte eine Scheinwelt, mit fehlerfreien Scheinpersönlichkeiten, möchte nicht lieben, sondern sich an Perfektion ergötzen. 

Einem solchen Menschen den Steigbügel zu halten, kann unsere Aufgabe nicht sein. Dann doch lieber keine Selbstverleugnung.

Helga König

Dienstag, 22. September 2015

Helga König: Twitter-#Sentenzen, September 2015

Kluge Entscheidungen basieren auf intelligenten Analysen. 

Wer falsche Hoffnungen sät, wird Unmut ernten. 

Eine gute Führungskraft löst Probleme, eine schlechte verschleppt sie und entscheidet dann aufgrund von Zugzwängen dumm oder auch unfair. 

So verschleppt man Probleme: Durch Endlosschwätzereien. 
So löst man Probleme: Alle an einem Strang in die gleiche Richtung ziehen. 

Probleme sprachlich zu verniedlichen ist grundverkehrt. Besser ist es, sie zu benennen und sich dann damit zu beschäftigen, sie zu lösen. 

Wer anderen ein Bein stellt, ist kein Sieger, denn er versucht mittels unlauterer Mittel etwas zu erreichen, wozu ihm das Können fehlt. 

Es ist ein schwerer Fehler, wenn man Terroristen das Terrain überlässt, das gilt in Familien, in Betrieben und in der Politik gleichermaßen.

Mit Charme mag man Menschen um den Finger wickeln können, aber Überzeugen setzt andere Fähigkeiten voraus. 

Je mehr Berater und Coachs ein Unternehmen benötigt, um so mehr muss davon ausgegangen werden, dass die Führungscrew aus Versagern besteht. 

Wer sich der Illusion hingibt, etwas auf der Welt sei sicher, kann nur Frustration erleben.

Wer Nachhaltigkeit anstrebt, darf der Gier keinen Platz einräumen, denn sie frisst Hirn, macht alles kaputt.

Aufbau-Blüte- Gier- Aufstände- Zerfall. So tickt die Welt, übrigens nicht nur Staaten und Unternehmen, sondern auch Familienverbände.

Baut Brücken von Mensch zu Mensch und keine Mauern.

Gerechtigkeit gibt es auf dieser Erde nicht, solange Menschen den Sinn von Fairness nicht begreifen. Er ist die Basis für Frieden.

Wer glaubt, der Mensch lenke sich von der gedanklichen Auseinandersetzung mit dem Tod ab, irrt, es ist die Ablenkung von der Liebessehnsucht.

Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Ausbeutung von Ressourcen aller Art, eine Geschichte des NICHT-DAZULERNEN-WOLLENS.

Zur Allgemeinbildung gehört auch, dass man weiß, wie man Zwetschgenknödel und eine Crème Caramel zubereitet oder jmd. kennt, der es kann.

Wem bewusst ist, wie langwierig es oft sein kann, Dinge zu gestalten, hat Achtung vor den Leistungen anderer und zerstört sie nicht.

Die Welt in ihrer Polarität zu akzeptieren, ist eine der schwersten Aufgaben, die uns gestellt wurde.

Wer sich verzettelt, hat den tieferen Sinn von Vielfalt nicht erkannt. Er besteht darin, das Staunen zu erlernen.

Wessen Welt die Farben sind, wird Freude empfinden bis an Ende seiner Tage.

Der Weg in nationalstaatliches Denken beginnt bei Grenzziehungen. Die Idee des gemeinsamen Europas, gibt es sie noch? 

Die Flüchtlingskrise ist ein internationales Problem, muss von der Weltgemeinschaft gemeinsam gelöst werden und zwar friedlich mit Verstand.

Es kränkt uns, wenn wir uns irren, weil wir dadurch gezeigt bekommen, das wir auf keinen Fall göttlich sind.

In der Reduktion auf das Wesentliche liegt der Schlüssel für alles, was glücklich macht.

Wir müssen uns alle um ein unkompliziertes Miteinander bemühen.

Wer es nötig hat, pausenlos zu manipulieren, also sich und die Welt zu betrügen, dem mangelt es vor allem an einem gesunden Selbstwertgefühl.

Aufmerksam die Welt zu bestaunen und sich seiner Vorurteile entledigen, führt zu einer Bewusstseinsebene, die uns freier atmen lässt.

Das größte Glück: alle Sprachen der Welt sprechen und reisen zu können, wann immer man möchte.

Helfen ist immer auch eine Investition in die Zukunft.

Die Voraussetzung, um eine Problem zu lösen, ist Problembewusstsein und der Wille das Handeln stringent der Vernunft unterzuordnen.

Wer toleriert aber nicht akzeptiert, wird früher oder später auch nicht mehr tolerieren.

Toleranz sollte in Akzeptanz münden.

Dulden nämlich schenkt dem Geduldeten keine Sicherheit, führt zum Scheitern, weil Augenhöhe ungleich.

Was in unserer inneren Welt vorherrscht, wird sich auch in unserer äußeren Welt manifestieren.

Samstag, 19. September 2015

#Helga_König: #Sonntagsgedanken: 20.9.2015

Die Bilder des Sommers 2015 wurden überschattet von der Flüchtlingskrise, die sofern keine vernünftigen Lösungen gefunden werden, zu einem noch furchtbareren Drama in der herannahenden, kalten Jahreszeit ausarten wird. 

Wer aus Kriegsgebieten flieht, hat entsetzliche Dinge gesehen oder am eigenen Leib erlebt. Selbstverständlich will er seine Familie und sich schützen. Wenn Fasssplitterbomben in belebten Städten explodieren, regnet es Blut. Der Fluchtinstinkt sagt den Menschen dann, was zu tun ist und der Verstand bestätigt dies sofort, wenn keine Chance besteht, gegen perverse Machtstrukturen vorzugehen. Menschen wollen leben, wollen überleben, wollen in Flüchtlingslagern nicht verhungern, wenn anderenorts die Möglichkeit besteht, satt zu werden und einen Neuanfang zu wagen. 

#Jürgen_Todenhöfer schrieb im August 2015 auf Facebook:  "Ich plädiere für mehr #Menschlichkeit. Und mehr Klugheit. Wir sollten alle Flüchtlinge so behandeln, wie wir selbst behandelt werden möchten."

Das ist Kants "#Kategorischer_Imperativ" auf das Verhalten gegenüber Flüchtlingen bezogen und bringt genau auf den Punkt, worum es geht. Es ist purer Egoismus, der dazu führt, die "Goldene Regel" nicht zu beherzigen und auf die Spitze getrieben, sie einzufordern, wenn man selbst Not leidet, wie dies bei einigen ehemaligen Ostblockländern der Fall war, aber dann, wenn man auch mal helfen soll, Schippe zu winken. 

Das österreichische Internet-Magazin "#derStandard_at" schrieb dieser Tage, dass mehr als 11 Millionen #Syrer zur Zeit auf der Flucht sind, davon 7,6 Millionen innerhalb des Staatsgebietes. Etwa vier Millionen suchten Zuflucht in anderen Ländern, zumeist in den direkten Nachbarstaaten Türkei, Libanon und Jordanien. Seit April 2011 haben 430 000 Syrer in einem anderen europäischen Land Schutz gesucht. 11 Millionen Syrer sind nicht grundlos auf der Flucht. Es wird Zeit, dass die Weltgemeinschaft das Grundproblem pragmatisch, jenseits von ideologischen Vorbehalten gemeinsam löst. 

Ein Volk muss die Möglichkeit haben, dort zu leben, wo sich seine Mentalität entwickelt hat, wo es sich klimatisch wohlfühlt, wo es problemlos mit anderen kommunizieren kann, wo die Bürger wirklich sie selbst sein können. #Flüchtlinge sind keine #Einwanderer, denn sie bewegen sich von zu Hause fort, weil sie gezwungen werden. Es ist keine freiwillige Entscheidung.  

Auf dem Gebiet des heutigen #Syrien wurden archäologische Funde ausgemacht, die 1 Million Jahre alt sind. Wenn ein uraltes Volk mit uralter Kultur sich zur #Massenflucht (nicht Völkerwanderung) genötigt fühlt, liegen schwerwiegende Gründe vor. 220 000 Syrier wurden seit 2011 im eigenen Land getötet. #Folter ist in Syrien an der Tagesordnung. "#Die_Welt"  titelte im letzten Jahr bereits "Assads Folterkammern sind die Hölle" und berichtete von den Qualen der Gefolterten, darunter auch Frauen, die in den Folterkerkern vergewaltigt werden. 

Wie man in einem weiteren Beitrag des oben bereits erwähnten österreichischen Magazins lesen kann, ist es für Frauen und Kinder ungleich gefährlicher zu fliehen. Das auch ist der Grund, weshalb man auf zahlreichen Fotos überdurchschnittlich viele Männer sieht. Während die Familie oft in den Lagern ausharrt, begeben sich die Männer auf die Flucht, um die Familie später auf legalem Wege nachzuholen. Das zeigt die Fürsorge der syrischen Männer gegenüber ihren Familien, die in unserem Kulturkreis immer unüblicher und deshalb von manchen Männern hierzulande nicht mehr begriffen wird. 

81 Tausend Flüchtlinge sind zwischen dem 4. und 15. September 2015 durchs #Burgenland/Österreich gezogen. Solche Zahlen verdeutlichen das Problem, das man nicht mit Grenzschließungen lösen kann. 

Soeben lese ich auf #n-tv, dass nun auch die Slowenen Flüchtlinge mit Tränengas abwehren und lese weiter, dass erneut Kinder verletzt wurden durch dieses Vorgehen. 

Man fragt sich,  wann erstmals Waffen seitens der ehemaligen Ostblockländer an ihren Grenzen eingesetzt werden, fragt sich auch,  ob  eventuell die vormalige kommunistische Gottlosigkeit, eine gewisse Anzahl von Menschen in diesen Ländern so erschreckend  empathielos gemacht hat. 

Menschen, die vor #Krieg, #Unterdrückung und #Terror flüchten, müssen menschenwürdig und in Übereinstimmung mit den europäischen Werten seitens der Europäer behandelt werden. Doch sind unsere christlich- humanistischen Werte auch bei allen Menschen in ehemaligen kommunistischen Ländern wirklich angekommen?

Diese Frage muss man sich stellen, wenn man die Vorgehensweise all jener sieht, denen  geholfen wurde und die sich jetzt sperren,  auch zu helfen.

 Helga König

Samstag, 12. September 2015

#Helga_König: #Sonntagsgedanken 13.9.2015

Am 11.September twitterte ich einige Sentenzen des deutschen Philosophen, Soziologen und Musiktheoretikers Theodor W. Adorno (1903- 1969). Ich tat es deshalb, weil er an diesem Tag vor 112 Jahren geboren wurde und weil ich auf diese Weise an ihn erinnern wollte. 

Die Sentenz, die mir am wichtigsten erschien, war: "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, dass ich weder glaube, sie begründen zu müssen, noch zu sollen." (Theodor W. Adorno) 

Als ich den Satz las, erinnerte ich mich an eine meiner Lehrerinnen am Gymnasium, die während ihres Studiums in den 1960 er Jahren Vorlesungen bei Adorno belegt hatte.  In ihr bebte der Geist der "Frankfurter Schule".  Deshalb war es nicht verwunderlich, dass sie mit uns gemeinsam "Minima Moralia" las und uns im Sinne ihres großen Vorbildes zu prägen versuchte.

Adorno wurde wie Goethe in Frankfurt am Main -  übrigens unter dem Sternzeichen Jungfrau - geboren, demnach ausgestattet mit logischem Denken und einem analytischen Verstand. Ähnlich wie der Dichterfürst stammte er aus großbürgerlichen Verhältnissen und ähnlich wie Goethes Ahnen wurden auch Adornos Vorfahren durch Weinhandel wohlhabend. Diese Parallelen sind bemerkenswert. 

Geboren wurde Adorno 1903 als Theodor Ludwig Wiesengrund. Sein Geburtsname deutet bereits darauf hin, dass der große Frankfurter Sohn väterlicherseits jüdischer Herkunft war. Allerdings wurde Adorno katholisch getauft und war sogar zeitweilig Ministrant. 

Hochbegabt übersprang der aufgeweckte Knabe zwei Schuljahre und machte als Klassenbester im Alter von 17 Jahren Abitur. Schon als Jugendlicher las Adorno Kant und Bloch und belegte 1921 an der Uni in Frankfurt die Studienfächer Philosophie, Musikwissenschaften, Soziologie und Psychologie. 

Goethe studiert etwa 150 Jahre früher stattdessen in Leipzig und später in Straßburg Rechtswissenschaften. Eventuell hätte auch er lieber Philosophie studiert. Vielleicht war dies auch der Grund, weshalb Goethe weniger zielstrebig als Adorno seinem Studium nachging, was seiner intellektuellen Entwicklung allerdings keinen Abbruch tat. Im Gegenteil. 

Während Goethe lange Jahre der Selbstfindung vor sich hatte, lehrte Adorno bereits im Alter von 28 Jahren Philosophie an der Uni in Frankfurt. Im etwa gleichen Alter konnte Goethe als Geheimer Legationsrat in Weimar auf den Vorsitz zweier ständiger Kommissionen, der Wegebaukommission und der Kriegskommission, mit der Zuständigkeit für die Aushebung der Rekruten für die Weimarer Armee verweisen. Philosophie und alles Schöngeistige war damals eher ein Privatvergnügen des Weimarer Apolls. 

Adornos Lehrtätigkeit ging im Wintersemester 1933 zu Ende, denn die Nazis entzogen ihm die Befugnis zur akademischen Lehre aufgrund seiner jüdischen Abstammung väterlicherseits. 1938, im Alter von 35 Jahren  dann emigrierte Adorno gemeinsam mit seiner Frau  noch rechtzeitig aus Nazi-Deutschland in die USA. 

Goethe war 37 Jahre alt, als  er nach Italien aufbrach. Auf höchst unterschiedliche Weise sammelten die beiden Hochbegabten Auslandserfahrungen, die für die spätere Entwicklung  von Bedeutung waren.

Viele kennen Goethes diesbezügliche Reiseaufzeichnungen und auch seine wundervollen Gedichte aus jener Zeit, doch ob Adornos Werk "Minima Moralia- Reflexionen aus dem beschädigten Leben", seine im amerikanischen Exil verfasste philosophische Schrift, heute noch jedem geläufig ist, sei dahingestellt. 

"Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühen" lässt sich ja auch leichter merken als die der Satz "Es gibt kein richtiges Leben im falschen",  vielleicht weil der erste Satz uns lächelnd lässt, während der zweite uns in Ernsthaftigkeit zwingt. 

"Minima Moralia"  beinhaltet 153 Aphorismen und kurze Essays über die Bedingungen des Menschseins (Conditio humana) unter kapitalistischen und faschistischen Verhältnissen. Neben der "Dialektik der Aufklärung" und der "Negativen Dialektik" zählt diese Publikation zu den philosophischen Hauptwerken Adornos. 

In meinem alten zerfledderten Buch "Minima Moralia"  ist ein Satz unterstrichen, über den wir mit unserer damaligen Lehrerin lange diskutierten: 

"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." 

Dieser Satz hat mich bis zum heutigen Tag begleitet und ist Ursache dafür, vieles zu hinterfragen. 

Ob sich Goethe und Adorno verstanden hätten? Gewiss. Sie hätten sicher viel intellektuelle Freude aneinander gehabt und sich keine Sekunde im Dialog gelangweilt. Weshalb? Weil beide Mut hatten sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen. Wer diesen Mut besitzt, lässt sich so schnell nicht dumm machen, von keinem, noch nicht einmal vom anderen  Geschlecht.

Helga König

Sonntag, 6. September 2015

#Helga_König: #Sonntagsgedanken- 6.9.2015

Der Ort, wo ich seit vielen Jahren lebe, befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Rhein-Main-Airport. Nicht nur deshalb wohnen hier schon seit Jahrzehnten Menschen aus aller Welt, die am Flughafen beschäftigt sind. Die multikulturelle Vielfalt belebt das Straßenbild. Stets bin ich neugierig, wo die Menschen geboren worden sind, die mir hier täglich begegnen und frage nach, wenn sich die Gelegenheit bietet. So entsteht zumeist ein kleiner, bereichernder Dialog, der Brücken baut. 

Da sind die freundlichen, jungen Postboten, die aus Rumänien kommen und sich bemühen rasch Deutsch zu lernen, da ist der nachdenkliche Gemüsehändler aus Istanbul, dessen Kinder alle zum Gymnasium gehen oder die höhere Schule schon durchlaufen haben und der seinen ältesten Sohn nach Australien zum Studium geschickt hat. Den Gemüseladen hat der Schwiegervater aufgebaut, ein sehr umsichtiger Mensch, der sich nicht schonte als er die Basis für einen Neuanfang seiner Familie legte. 

Da sind Kroaten, Serben, Griechen, Italiener, Spanier und Portugiesen, die schon in der 4. Generation hier leben und von keinem mehr als fremd wahrgenommen werden, das sind Türken, Tunesier auch Marokkaner und neuerdings nicht wenige Asiaten, deren Freundlichkeit einfach ansteckend ist. Sie alle haben etwas Neues mitgebracht, das, wenn man es annimmt, zur Weltläufigkeit führt.

Alle haben bemerkenswerte Familiengeschichten, so auch eine Ukrainerin, die mir von all dem, was die Deutschen im 2. Weltkrieg ihrer Familie antaten, ohne Vorwurf berichtet hat. Sie konnte vergeben, weil sie einen Neuanfang wollte. 

Dann sind da die Polen, die die Alten hier versorgen und dies oft mit einer Engelsgeduld, denn diese Alten kommen alle aus einer Zeit, wo Fremdenhass Normalität war. Im Alter spiegelt sich das in der Jugend Erlernte und lange Verdrängte häufig wie eine Zeitbombe im Gesamthabitus wieder. Nichts ist schlimmer als ein Herrenmenschhabitus. Damit umzugehen, ist nicht einfach. Ich bewundere den Langmut der polnischen Pflegekräfte.

Die multikulturelle Vielfalt belebt diesen und andere Orte im Rhein-Main-Gebiet. Man sieht es allein schon im Supermarkt und dort am Gewürzstand. Der Gewürzstand sagt mehr als manchem bewusst ist. Er ist ein Ausdruck geglückter Integration, die immer möglich ist, wenn alle wollen.

Erlaubt man sich einen Sonntagsspaziergang zum Airport, so erlebt man die Welt ganz nah. Unterschiedliche Sprachen, Düfte, Klänge führen zu einem harmonischen Miteinander, das dem Beobachter bekundet, dass wir alle auf einer gemeinsamen Reise sind. 

Wir haben die Chance uns auf dieser Reise gegenseitig  kennen zu lernen und müssen uns vor einem ungewissen Ziel nicht fürchten, denn wir sind ja nicht alleine, wenn wir es geschafft haben, auf dem Weg  Freundschaften zu schließen. 

"2015 wird als das Jahr einer großen Völkerwanderung in die Geschichte eingehen" twitterte ich gestern. 

Die Menschen, die jetzt zu uns kommen, werden das Land bereichern, denn gerade die #Syrer kommen aus einem alten Kulturgebiet. Die ältesten archäologischen Funde auf dem Gebiet des heutigen Syriens sind etwa eine Million Jahre alt, liest man bei Wikipedia. Wie viel Leid muss die Mittelschicht in einem Land erlebt haben, bis sie sich entschieden hat, das Land ihrer Väter zu verlassen und sich auf den Weg zu machen in eine sehr ungewisse Zukunft?

Unsere Gesellschaft wird sich verfeinern durch die Syrer, da bin ich mir sicher. Völkerwanderung kann zur großen Chance werden, wenn man  sich den Möglichkeiten öffnet, die sie bieten. 

Helfen ist immer auch eine Investition in die Zukunft. Kluge Menschen wissen das.

Helga König

Dienstag, 1. September 2015

Helga König Sentenzen: Ende August/Anfang September 2015

Religion und Philosophie sollen auf Erden Geburtshelfer für Humanität sein.Spiritualität und Geist wurden uns genau deshalb geschenkt 

Intellektuelle Rechthabereien führen zumeist zu großen Zerwürfnissen, in deren Folge viele Menschen dann Leid erfahren. 

Jeder spirituelle Weg, der zu mehr Humanismus führt, kann nur begrüßt werden.

Ein Andersgläubiger ist kein Ungläubiger. Ihn bekehren zu wollen ist anmaßend. 

Im Glauben geht es nicht um Konkurrenz, sondern um den gemeinsamen Weg auf spiritueller Ebene.

Friedliches Miteinander ist möglich, wenn man Vorurteile abbaut, Gemeinsamkeiten kommuniziert, nicht pausenlos auf Gegensätzen herumtrommelt.

Es gibt nur ein Prinzip, das dauerhaft zufriedenstellt. Es handelt sich dabei um das Prinzip des fairen Ausgleichs. 

Die neue Rechte kann deshalb nach Mitte greifen, weil diese aufgrund der Ideologie des Neoliberalismus das Teilen verlernt hat. 

Die Bereitschaft zu teilen, wurde auf dem Altar des Neoliberalismus dem "Goldenen Kalb" mit Namen "Gier" geopfert. 

Menschen, die ihre Persönlichkeit über Dinge aufzuwerten versuchen, können zu Bestien werden, wenn sie Dinge teilen sollen. 

Das Diktat des immer "Besser, Größer und Schöner" lässt die Menschen nicht mehr in sich ruhen. Es ist der Antrieb für das Gegeneinander. 

Die meiste Leid in unserer Zeit überall auf dieser Welt ist die Folge des überbordenden Egoismus einer Minderheit. 

Vermutlich ist es ein Zeichen wirklicher Intelligenz, zunächst für alles offen zu sein. Wer staunen will, benötigt viele Möglichkeiten. 

Die Deutschen haben nun die Chance, die Schuld der Nazi-Generation abzutragen, zu zeigen, dass sie dazugelernt haben und mitfühlend geworden.

Um den um sich greifenden Rechtsradikalismus hierzulande einzudämmen, ist es notwendig, den braunen Hassern im Netz kein Podium zu geben. 

Ideologie ist ein Konstrukt, das die Menschen daran hindert, Wege ausloten, die sie zueinander finden lässt. Sie schadet mehr als sie nutzt