"Dass Ketzer nicht mehr verbrannt werden, verdanken wir ja nur den paar Ketzern, die überlebt haben." (Heinrich Böll)
Der Nobelpreisträger Heinrich Böll (1917- 1985) wurde heute vor 97 Jahren geboren. Der aus Köln stammende, kritische, überaus nachdenkliche und freiheitsliebende Schriftsteller ist leider nur 68 Jahre alt geworden. Nikotin ließ in so früh sterben. Die Folgen von Nikotingenuss waren in jener Zeit selbst im Bewusstsein ansonsten hellwacher Intellektueller noch nicht angelangt. Damals galten Zigaretten oder Pfeifen als Erkennungszeichen von Linksintellektuellen. Kaum einer brachte Tabak mit dem Tod in Verbindung. Die Tabakwerbung hatte ganze Arbeit geleistet.
Viele von Bölls Büchern las ich in den 1970er Jahren. Ich liebte seine Texte, weil sie mich in mancher Beziehung aufklärten. Heinrich Böll, Hermann Hesse und Luise Rinser wirkten damals prägend auf mich.
Als 17 jährige las ich, angeregt durch einen Brieffreund. den Roman "Die Ansichten einen Clowns", der mich so sehr beeindruckte, dass ich mir alle Bücher von Böll kaufte, sie las und mich in Briefen mit diesem Freund über den Inhalt auseinander setzte.
Meine Abitursarbeit in Deutsch hatte die Erzählung "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" zum Thema. Wie ich nun bei Wikipedia erfahren habe, wurde das Buch in Deutschland bis 2007 sechs Millionen Mal verkauft, in über 30 Sprachen übersetzt und von Volker Schlöndorff verfilmt.
Ich möchte an dieser Stelle nicht auf Textinhalte eingehen, sondern werde im kommenden Jahr das ein oder andere Buch nochmals lesen und dann rezensieren. Meine Absicht heute besteht einzig darin, an den humanistisch denkenden Schriftsteller zu erinnern.
Heinrich Böll unterstützte die Friedenbewegung und zählt zu jenen Personen, die sich im Nachkriegsdeutschland nicht korrumpieren und verbiegen ließen, gehört der Gruppe von Menschen an, die fähig waren zu trauern und die Folgegeneration aufzuklären, damit wir in unserem Land endlich Humanismus leben und den Sinn sowie die Grenzen von Freiheit in einer Demokratie begreifen können. Lese ich die Worte "aufrecht" und "redlich", dann muss ich sofort an Heinrich Böll denken.
Über die hier dem Text vorangestellte Sentenz und weitere Zitate von #Heinrich_Böll werde ich demnächst auf der Seite "Gedanken zur Ethik und Kultur" von "Buch, Kultur und Lifestyle" nachdenken.
Helga König
Leider ist zuvor mit dem Hineinkopieren etwas schief gegangen - daher nochmals: >>>
AntwortenLöschenDie frühen Werke von Böll und das Gesamtwerk von Borchert gehören zu meinen ersten
"Erwachsenenbücher" und haben mich damals in den späten 50-er und frühen 60-er Jahren maßgeblich geprägt und mich auf das Problem Krieg und NAZI-Terror aufmerksam gemacht. Was aus Borchert geworden wäre, wenn er nicht so früh an den Folgen des Krieges gestorben wäre, können wir nur erahnen. Was aus Böll - zum Glück für unser Land und unsere Kultur - geworden IST, das wissen wir und können dafür dankbar sein!
Danke für den Kommentar, lieber Christopher. Gut, dass Sie an Borchert erinnern. Ihr Kommentar ist Anstoß für mich, über ihn in den nächsten Tagen etwas zu schreiben. Ihnen einen schönen 4. Advent. . Herzlich Helga:-))
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