Impressum

Das Impressum finden Sie auf der Hauptseite von "Buch, Kultur und Lifestyle- Das Magazin für den anspruchsvollen Leser" wwww.rezensionen.co

Samstag, 20. Dezember 2014

Helga König: Gedanken zu #Albert_Einsteins Zitat: "Wer sich nicht mehr wundern kann, der ist seelisch bereits tot."

"Wer sich nicht mehr wundern kann, der ist seelisch bereits tot." Albert Einstein (1879-1955),  Physiker (Relativitätstheorie), 1921 Nobelpreis. 

Die Sentenzen Albert Einsteins schätze ich besonders, weil sie immer einen bewundernswerten Mix aus herausragenden intellektuellen Fähigkeiten und Seelentiefe dokumentieren. Nicht selten muss man lange nachdenken, um zu erfassen, was er mit seinen Sätzen tatsächlich meinen könnte. 

Dies gilt speziell für das Zitat "Wer sich nicht mehr wundern kann, der ist seelisch bereits tot." Alles als gegeben hinzunehmen, sich durch nichts und niemand aus der Ruhe bringen zu lassen, ist für viele in unserer Zeit ein wünschenswertes Ziel, dass sie mit Fleiß anstreben. Dies verdeutlicht die entsprechende Ratgeberliteratur. Doch die vielgelobte Gelassenheit besitzt einen Schatten und der nennt sich Gleichgültigkeit. 

Wer gleichgültig ist, lässt nicht zu, sich zu wundern. Ist der Gleichgültige deshalb aber seelisch tot? 

Was geschieht eigentlich, wenn man sich wundert? Ist das Wundern eine Voraussetzung für Forschung und  Kreativität? Hat das Wundern mehr zur Folge, als dass spontan viele Fragezeichen den Kopf belasten? 

Wieso bringt Einstein, die Fähigkeit Sich- wundern- zu- können, mit der Seele in Verbindung? 

Ich vermute deshalb, weil man stets dann, lange bevor die Fragezeichen sich im Kopf melden und man zu analysieren beginnt, mit dem, was uns entgegengebracht wird und uns staunen lässt, für Momente auf Seelenebene eins wird, sofern  man nicht seelenlos ist und dieses unbewusste Einswerden letztlich den Motor für die Fragen, das Forschen  und Kreativsein in der Folge darstellt.  

Das Wundern und  unbewusste Einswerden lässt uns den fokussierten Gegenstand vollständig erfassen. Um ihn zu begreifen, beginnen wir in der Folge ihn analytisch zu zerlegen. 

Das unbewusste Einswerden als Folge des Wunderns setzt Seele voraus. Künstler und Erfinder wissen das. Sie kennen diese Sternstunden, die ohne Wundern und ohne Seele nicht möglich wären. Es ist die Seele, die uns Einblicke in das Universum gewährt und der Geist, der versucht dessen Bauplan zu entschlüsseln

Der dahinter stehende Gedanke ist vermutlich der, dass alles im Universum beseelt ist und  im Modus des Wunderns seelische Begegnungen stattfinden zwischen  dem beseelten Betrachter und  dem beseelten Gegenstand.

Ohne Seele kein Wundern, keine Fragen, keine  Kreativität und keine Erfindung. Ohne Seele Stillstand, Rückschritt und Tod. 

Helga König

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen