"Man kann meist viel mehr tun, als man sich gemeinhin zutraut" (Aenne Burda )
Schaut man sich die Vita von Aenne Burda (1909- 2005) an, dann wird klar, was sie meint. Ob sie sich in jungen Jahren all das, was sie später entwickelte, bereits zugetraut hat, möchte ich bezweifeln. Ihre Herkunft und ihre Ausbildung ließen sie gewiss nicht restlos vermuten, was in ihr steckte.
Diese Frau wuchs an ihren Aufgaben.
Ihr Vater war Lokomotiv-Heizer, dennoch konnte das Mädchen die Realschule besuchen und die Mittlere Reife sowie in der Folge die höhere Handelsschule absolvieren. Das war in den 1930er Jahren, in einer Zeit also, wo überhaupt nur eine geringe Anzahl von Mädchen das Lyzeum besuchten, bei ihrer Herkunft eher ungewöhnlich.
Nach einer kaufmännischen Lehre heiratete Aenne Dr. Franz Burda und brachte drei Kinder zur Welt. In der Folge entschied sie sich während dieser Ehe zur beruflichen Eigenständigkeit, weil die Beziehung zu ihrem Gatten sich als nicht einfach erwies. Sie ließ sich aber nicht scheiden, sondern lebte fortan in einer offenen Ehe mit ihm.
1950 erschien in einer Auflage von 100 000 Exemplaren die Zeitschrift "#Burda_Moden" der ab 1952 Schnittmusterbögen beilagen. Diese Geschäftsidee brachte ihr im Nachkriegsdeutschland einen Riesenerfolg. Das wird allein schon durch die Umsatzzahlen ihres Verlages dokumentiert, die im Jahre 1994 schließlich auf 172 Millionen DM anwuchsen.
Aenne Burda hat eine Vielzahl von Orden und Ehrungen erhalten und durch die Aenne-Burda-Stiftung Kunst, Kultur, Umwelt- und Denkmalschutz gefördert sowie die Altenpflege und hilfsbedürftige Menschen in Offenburg unterstützt.
Trotz oder besser wegen ihres arbeitsintensiven Lebens wurde diese Frau 96 Jahre alt. Sie forderte sich stets und förderte dadurch ihr Können.
Aenne Burda ist in meinen Augen ein wirkliches Vorbild für alle Frauen, die ihren eigenen Weg gehen möchten und dabei Erfolg anstreben und auch für jene, die vielleicht zunächst etwas zögerlich sind und noch nicht wissen, dass man kann, wenn man wirklich will oder auch muss.
Helga König
Vgl.dazu auch Wikipedia u. dort das Literaturverzeichnis.
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