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Donnerstag, 13. August 2015

Helga König:Gedanken im Anschluss an die Lektüre von Simone Langendörfers Glückstipp vom 13.8.2015

"Unruhe ist ohne Ruhe. Ohne innere Ruhe können wir den Lebenssinn nicht spüren" Dies ist einer der Sätze aus Simone Langendörfers Glückstipp vom 13.8.2015. 

Es können sehr unterschiedliche Begebenheiten sein, die zur Unruhe führen und uns in unserer Kreativität stören oder auch nur beim täglich routinemäßigen Tun in Nervosität bringen. An Lebenssinn ist dann auch nicht mehr zu denken, weil alles in uns in Aufruhr ist.

Wer im Internet tätig ist, muss sich in gewisser Weise abschotten vor der Informationsflut, die zu selektieren Kraft kostet, wenn die Muse beim schöpferischen Tun ihn nicht verlassen soll. Das bedeutet keineswegs, ignorant zu werden. 

Neben den nicht zählbaren Bildern und Texten, die uns im Netz täglich entgegengebracht werden, sind es auch Emotionen, die an Texte und Bilder gebunden sind. Es muss uns stets bewusst sein, dass es sich dabei nicht um unsere Emotionen handelt und wir uns abgrenzen müssen, sobald wir negative Energie spüren, denn diese setzt uns oftmals für Stunden schachmatt, speziell dann wenn wir uns innerlich empören über Zynismus und Niedertracht, die sich in Texten und Bildern subtil oder aber auch schamlos schrill offenbaren. 

In den sozialen Medien haben wir die Chance, kommentarlos zu blockieren. Davon Gebrauch zu machen, heißt nicht, Meinungen zu unterdrücken, wenn Verleumdung im Raum steht, wie ich es vor einigen Tagen erlebt habe oder Shit Storm zu befürchten ist, wie gerade gestern, bei der Verlinkung eines mutigen Beitrags einer Fernsehredakteurin zum Thema Flüchtlinge. 

Ich nahm mir in der Folge des Blockierens diverser Accounts zwei Stunden Zeit, las in "hater-accounts" rechtradikale Parolen und fragte mich, was in den letzten Jahrzehnten an den Schulen falsch gelaufen ist, aber auch wie viel unverarbeiteter Fremdhass der Vorgenerationen von Folgegenerationen unreflektiert übernommen wurde. 

Ängste vor dem Fremden sind in allen Länder derzeit feststellbar, durchaus begreifbar aus psychologischer Sicht, aber hier in Deutschland kommt ein Duktus in der Artikulation der diffusen Ängste hinzu, der brutal und beschämend ist,  Nazi-Jargon wie zu Zeiten Hitlers.

Es ist sinnlos sich an Menschen aufzureiben, deren Vorurteile sie zu verbalen Entgleisungen im Netz und vielleicht auch anderenorts führen. Nicht in Resonanz gehen, spart Kraft und Ruhe für sinnvollere Dinge. 

Sinnvoll ist es, stattdessen aufzuklären, sinnvoll auch über humanitäre Lösungen nachzudenken, die nicht als Bedrohung empfunden werden.  Dazu zählt auch Aufklärung und präzise Erläuterung der Lage. Das mindert  diffuse Ängste.

Überfordert sind Menschen dann, wenn sie in Unruhe sind. Dann machen sie Fehler, dann werden sie aggressiv. Die derzeitige Lage in dieser Welt, die 60 000 Millionen Flüchtlinge aufweist, darf nicht weiter hochkochen. Besonnenes, ruhiges Handeln ist angesagt.

Das Motto lautet: Deeskalation.


Helga König

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