Impressum

Das Impressum finden Sie auf der Hauptseite von "Buch, Kultur und Lifestyle- Das Magazin für den anspruchsvollen Leser" wwww.rezensionen.co

Sonntag, 18. Oktober 2015

#Helga_König: #Sonntagsgedanken, 18.10.2015

"Drei Viertel alles Bösen, das in der Welt getan wird, geschieht aus Furchtsamkeit." 

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)

Diese Sentenz des Philosophen Friedrich Wilhelm Nietzsche, dessen Geburtstag sich vor einigen Tagen zum 171. Mal gejährt hat, beschäftigt mich schon seit langer Zeit. Neuerdings frage ich mich sogar immer häufiger, ob Furchtsamkeit oder gar blanke Angst der eigentliche Motor für Gier ist: Angst nicht zu genügen, Angst nicht genug zu bekommen, Angst nicht bestehen zu können?

Das abgründig Böse ist mir in meinem bisherigen Leben zweimal begegnet, zuletzt auf der Verkaufsplattform von Amazon durch jahreslanges Gemobbt- und Gestalktwerden seitens Katzi und einiger seiner treuen Vasallen. Der Grund für all die Niedertracht war vermutlich seine Angst nicht mehr länger bestehen zu können. Das konnte sein Ego nicht verkraften. 

Über den Schaden, der mir entstand, will ich weiter an dieser Stelle nicht reden, speziell nicht nachdem ich Katzi nun zufällig auf der Messe sah. Seither begreife ich mehr. 

Am Donnerstag nach der Lesung Pater Anselms zu seinem Buch "Gier" kreuzten sich Katzis und mein Weg erstmals nach langen, harten Jahren mir aufgezwungener Auseinandersetzung. Die zufällige Begegnung war  jedoch sozusagen ein Glücksfall, denn immerhin ist er einer der Protagonisten des Buches, an dem ich derzeit schreibe. 

Katzi war gottlob so sehr in seine Eitelkeit, speziell in seine roten Stiefel vertieft, dass er mich nicht wahrnahm. Alt ist er geworden, die extrem schütteren Haare hatte er verschämt unter seinem Hut verborgen. Selbstbewusste Männer haben keine Probleme mit ihrer Glatze.  Für diese Männer sind sie ein äußeres Zeichen ihrer Promiskuität.

Seine körperliche Größe versuchte Katzi mit hochhackigen Stiefeln zu manipulieren, die mangelnde Intellektualität ersetzte er durch eine Brille, die er auf der Nasenspitze trug. Dabei war die Mimik hochgradig verbissen. 

Mit einem solchen Typ ist nicht gut Kirschen essen, den muss man in Watte packen. 

Schade, dass ich ihn nicht schon früher live erlebt habe, denn dann wäre mir bewusst gewesen, dass dieser Mensch vor allem Aufmerksamkeit benötigt und dass das Motiv für den Tanz, den er jahrelang auf Amazon veranstaltet hat, blanke Angst und ein tief sitzender Minderwertigkeitskomplex zu sein scheint. 

Seine bayrische Sponsorin hat ihn offenbar fallen lassen. Was beide lange verbunden hat, war wohl in erster Linie dieser Mangel an Selbstbewusstsein. Wobei der gestiefelte Kater im Vergleich zur Heckenschützin eine gepflegte Erscheinung ist. Das muss fairerweise gesagt werden.

Mittlerweile hat Katzi und seine Troll-Armada die Top 100 von Amazon in ihrer einstig seriösen Form völlig zerstört. Doch das hatte dieser Psychopath ja in Gesprächen oft genug angekündigt. Herostratos scheint sein Vorbild, sein wahrer Held zu sein. Wie Javier Mariás  anmerkt, tauchen bestimmte Figuren in den Zeitläuften immer wieder auf...

Am Stand eines Verlages sah ich meinen einstigen Widersacher einige Zeit später abermals. Er floh noch bevor ich mit ihm reden konnte und wirkte in seiner Hast wie ein Gespenst, aus einem Gräuelmärchen. Dann war er weg. 

Der Puppenspieler hatte sich ein letztes Mal gezeigt. Adieu, mein Freund.

Was ich Katzi wünsche, ist dass er erkennt, dass seine ewigen Freund-Feind-Spiele ihn im Leben nicht weiterbringen. Im Gegenteil, sie lassen ihn immer mehr verhärten und machen ihn am Ende so einsam, dass er es nicht mehr ertragen kann, vielleicht  aber erwacht er dann, vielleicht spürt er dann das verletzte Kind in ihm und tröstet es. Dieses Kind braucht viel Trost bis sich seine Gesichtszüge entspannen.

Helga König

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen