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Sonntag, 15. Januar 2017

Helga König: Sonntagskolumne 15.1.2017

Der Aphoristiker #Ernst_Ferstl postete gestern nachstehenden Gedanken an seine Leser: 

"Menschen, mit denen man die Zeit vergisst, vergisst man nie." 

Wie verhalten sich Menschen, mit denen man die Zeit vergisst und wie verhalten wir uns beim gemeinsamen Tun mit ihnen? 

Wir alle kennen aus der Kindheit die selbstvergessenen Stunden beim Spiel, wo man gemeinsam völlig für den Moment lebt, weil man dann Sorglosigkeit und Glück empfindet. 

Später dann bei beim Tanz, in der Liebe, im gemeinsamen Bestaunen der Welt, beim Diskutieren aber auch beim Arbeiten mit Menschen, die problemlos ein Wir herstellen können, weil sie nicht in ihr Ego verstrickt sind, vergisst man ebenfalls die Zeit und möchte, dass die Momente ewig andauern. 

Im Grunde ist es immer möglich, die Zeit zu vergessen. Dies setzt voraus, dass man sich völlig auf den Augenblick und dass, was man gerade tut, einlässt. Sich mit Dritten auf solche Momente einzulassen, ist nur dann möglich, wenn jeder sich zurück nimmt, um auf diese Weise wirkliche Gemeinsamkeit zu ermöglichen. 

Beim Tanzen, auch beim Liebesspiel ist es die gemeinsame harmonische Bewegung, die uns die Zeit vergessen lässt, aber auch im Gespräch, beim gemeinsamen Arbeiten, beim Bestaunen der Welt ist es letztlich die Harmonie mit dem Gegenüber, die uns glücklich macht, weil ein Hochgefühl damit verbunden ist. 

Menschen, mit denen man bei unterschiedlichem Tun die Zeit vergisst, machen uns nicht zuletzt glücklich, weil sie uns unsere Endlichkeit vergessen lassen. 

Vielleicht suchen wir mit fortschreitendem Alter immer mehr die Nähe zu solchen Personen und gehen jenen aus dem Weg, die durch egozentrisches oder egoistisches Verhalten uns nur an Zeitvergeudung erinnern, die wir uns nicht mehr leisten wollen, weil wir zwischenzeitlich wissen, dass Zeit ein zu kostbares Gut ist, als dass wir  es sinnlos verschwenden sollten.  

Sich nicht auf den Füßen stehen beim gemeinsamen Tanz, auch kein störrisches Verhalten dem anderen entgegenbringen, wenn die Umdrehungen rascher werden, anstelle zu verkrampfen, unbefangen zu lachen und den Moment zu genießen, dass ist Glück als Folge von Harmonie. 

Sich dies gegenseitig zum Geschenk zu machen, sollte unsere Aufgabe sein, wenn wir am Glück aller interessiert sind, ganz gleich in welchem Alter.

Helga König

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