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Sonntag, 10. Dezember 2023

Sonntagsgedanken anstelle einer Kolumne, 10.Dezember 2023

Schaut man sich unsere Welt und all das Unheil des Jahres 2023 an, bleibt zu resümieren: Kultur und Ethik wurden auf dem Altar des militanten Irrsinns schamlos geopfert.

Allen eine gute Woche.

Helga König

Sonntag, 15. Oktober 2023

Sonntagskolumne: Helga König, 15.10. 2023


Die Frankfurter Allgemeine Zeitung titelt heute Morgen "WEGEN DES WETTERS: Israel soll Beginn der Bodenoffensive verschoben haben."

Wenn man an die Zivilisten in GAZA –Stadt denkt, es sollen Hunderttausende sein, sich speziell Frauen und Kinder vor Augen führt, die derzeit ihr nacktes Leben zu retten versuchen, Hab und Gut zurückgelassen habend, wissend, dass davon nichts mehr bleibt, atmet man ein wenig auf, was das vom Wetter geschenkte Zeitfenster bewirkt hat: Die Chance eines Neuanfangs scheint das Schicksal ihnen nicht verwehren zu wollen, so zynisch das klingen mag. 

Es gibt keinen Zweifel daran, dass Israel die Hamas-Mörderbande vernichten muss und das Recht hat, sich zu verteidigen, aufgrund der unsäglichen Terrorhandlungen, die auf eine Entseelung Zigtausender Hamas-Terroristen schließen lässt, die sich derzeit in einem schwerzugänglichen Tunnelsystem, das sich unter den Wohnhäusern von Gaza-Stadt befindet, mit ihren Geiseln verschanzt haben. 

Solange diese Terroristen in Freiheit sind, werden sie weiterhin Gräueltaten begehen. Daran besteht m.E. kein Zweifel, denn das haben sie in der Vergangenheit bewiesen. 

Doch es ist auch nicht wegzudiskutieren, dass die Hamas sich unter der palästinensische Zivilbevölkerung verschanzt hat, deren Leben für sie eben so wenig Bedeutung zu haben scheint, wie das Leben ihrer Geiseln und der gesamten Bevölkerung Israels. 

Von Hass, Ideologie und Radikalität verblendet, sind aus diesen Menschen entseelte Killer geworden, die selbst nicht davor zurückschrecken,  friedliche, junge Leute, die in Partylaune tanzen, zu ermorden. 

Man muss sich klar machen, dass hier kein Krieg stattfindet, sondern, dass man Terroristen das Handwerk legen möchte und muss sich auch bewusst machen, dass deren Ziel es ist, einen Flächenbrand auszulösen. 

Man muss kein Hellseher sein, um festzustellen, dass es vermutlich ein Blutbad geben wird, dessen Größenordnung wir nur erahnen können. 

 Auf der Strecke bleiben Mitmenschlichkeit und vor allem die Menschenrechte.

Wir Deutschen haben aufgrund unserer unsäglichen Vergangenheit eine  besondere moralische Verpflichtung,  Israel zu Seite zu stehen,  jedoch auch die Pflicht,  immer auch daran zu erinnern, dass  die Menschenrechte für alle Menschen gelten 

Deshalb schließe ich mich den Worten des argentinisch-israelischen Dirigenten und Pianisten #Daniel_Barenboim an, der am 13.10 2023 twitterte: 

"Unsere Friedensbotschaft muss lauter sein denn je. Nach dem barbarischen Terror der Hamas und anlässlich des Krieges in Nahost mag es naiv klingen, das ist es aber nicht: Genau jetzt müssen wir alle im Anderen den Menschen sehen. "

Helga König

Samstag, 7. Oktober 2023

Sonntagskolumne: Helga König, 8.10.2023


Die vielen Fotos von der Zerstörung in der Ukraine zeigen, dass die Eskalation nicht durch Raketen zu stoppen ist. Putin befindet sich nach wie vor krankhaft im Kriegsmodus.

Lebten wir Mittelalter würde ich empfehlen, den Besessenen zu exorzieren, um ihm den Dämon auszutreiben. Doch wir leben schon Jahrhunderte nach den Zeiten der Aufklärung und wissen, dass Exorzismus unvernünftig war, um es mal salopp auszudrücken.

Leider erblicken aber noch immer Charaktere wie Putin das Licht der Welt. Diese Charaktere, getrieben vom Haben- und Dominieren –Wollen um jeden Preis, wachsen sich zu Horrorgestalten aus, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt werden, die selbst vor Massenmord nicht zurückschrecken, um ihre perfiden Ziele zu erreichen und wegen ihres "Dominanzfimmels" bei Nichterreichen ihrer Ziele lieber die Welt untergehen lassen, anstatt zur Besinnung zu kommen. 

Putin treibt alle vor sich her, nicht nur das eigene verblendete Volk, um immer mehr Menschen abschlachten zu können, in seiner absurden Schlacht um alles oder nichts. 

Leben bedeutet ihm nichts und  töten ist sein Mittel seine Ziele zu erreichen. 

Das Problem Putin lässt sich meines Erachtens nicht durch Taurus-Raketen lösen, sondern nur durch die Ausschaltung dieses kranken Hirns, das wie Teflon reagiert, wenn man an die Vernunft appelliert. 

Das Ausschalten dieses kranken Hirns bedeutet wohl gemerkt nicht Mord!

Es muss möglich sein, seiner habhaft zu werden und ihn nach Den Haag zu schaffen. Darauf muss die ganze Energie fokussiert werden. 

Warum kein Tyrannenmord? Weil "sein" Volk noch zu verblendet ist und er zum Märtyrer gemacht würde. 

Das Böse an sich würde mit ihm nicht sterben, sondern sich anderweitig materialisieren. 

Man muss ihn zur Rechenschaft ziehen, mit jeder einzelnen Tat konfrontieren und die Welt mit ansehen lassen- analog zu den Nürnberger Prozessen- was sich im Gerichtssaal dann ereignet. Man muss seinen  Befürwortern die Augen öffnen.

So lange er nicht in Den Haag vor Gericht steht, wird er weiter morden und Verbündete suchen, um seine Mission zu erfüllen.

Diese Bündnisse werden nicht halten, weil all jene, die er als Kumpanen im Augen hat,  Eigeninteressen besitzen. Am Ende wird, da braucht sich Putin nichts zurechtspinnen, Xi Jinping das Sagen haben. Das ist zumindest die Garantie dafür, dass der rote Knopf dann kein Thema mehr ist. 

Materialisten sind berechenbarer als Psychopathen.


Helga König


Sonntag, 20. August 2023

Sonntagskolumne Helga König, 20. 8. 23

Wegen der schweren Erkrankung meines Mannes schreibe ich seit Monaten bereits nur sporadisch eine Sonntagskolumne. Ich hoffe, dass sich dies zum Herbst hin wieder ändern wird.


Danke für Ihr  Verständnis


Helga König



Sonntag, 14. Mai 2023

Sonntagskolumne Helga König, 14.5.2023

Helga König
Was ich in den letzten Wochen gelernt habe? Robert Habeck ist offenbar die Kultfigur der Grünen, speziell für Frauen. Unantastbar, gewissermaßen ein Heiliger.

"Habeck ist z.B. vegan, sind auch die wenigsten," postete heute eine dieser  Damen, andere sind von seinem Aussehen hingerissen, wiederum andere von seiner vermeintlichen Ehrlichkeit. Gerade gestern erklärte mir eine Gesprächspartnerin, sie habe ihn gewählt, weil er "so toll" ausschaue. Dass durch hochpreisige Topfotografen genau auf diese Klientel abgezielt wird, wenn man auf Stimmenfang geht, sollte man in solchen Gesprächen besser nicht erwähnen, wenn man nicht spontan wegen Hetzerei angeprangert werden möchte. Das politische Handeln oder Fragen der Ethik sind nebensächlich, wenn es  um diese Lichtgestalt geht.

Die Grünen vormals Friedenspartei, begrüßen die Lieferung von schweren Waffen in Kriegsgebieten und reisen pausenlos in die Ukraine, um den Schulterschluss mit Selensky zu dokumentieren, möglichst mittels vieler schöner Fotos für die weiblichen Fans zu Hause in Deutschland im Rucksack. Küssen ist angesagt, weil dies eine friedliche Handlung ist.

Durch die Lüfte geeilt wird ständig. Aktionismus auf Kosten der Umwelt durch die pausenlose Herumfliegerei… Ließe sich nicht vieles auch online und am Telefon bewerkstelligen, auch ohne die vielen Fotos zur Vermarktung der eigenen Person auf Kosten der Steuerzahler? Starallüren abbauen wäre hilfreich. 

Große Teile des Volkes und der Staat als solches sollen geschröpft werden durch die Einführung der Wärmepumpe. Gestern twitterte ich : "Fußbodenheizung in älteren Häusern? Was bedeutet das? Fließen raushacken oder Holz- oder Parkettboden entfernen, sich wundern, dass oftmals zumindest im 1. Stock Holzbalken und Schilfdämmung ein NOGO dafür sind. Alternativ riesige Heizkörper. Wohin mit den Möbeln? Dämmung des Hauses von Außen? Nein, danke. Schimmel lässt grüßen. Zudem sieht man keine Risse mehr, die bei Straßenarbeiten entstehen können. Blöd bei Haftungsfragen. Bei Fachwerk ohnehin eine Lachplatte. Neue Stromleitungen? Klar. Alles muss entkernt werden. Wo wohnen die Bewohner? Auf der Baustelle? Wo potentielle Mieter? Wer zahlt das Hotel? Ach ja, Fenster und Rollläden. Die kommen auch dazu und ein neues Dach für die Photovoltaikanlage. Das alles für Millionen von Häusern hierzulande."

Eingefleischte Grünenjünger versuchen Einwände sofort zu entkräften oder  sie diffamieren,  indem sie von Hetze sprechen. Natürlich speziell auch, wenn es um die mutmaßliche Vetternwirtschaft im Wirtschaftsministerium geht, die als Kavaliersdelikt verniedlicht wird. 

Wenn #Friedrich_Merz, bislang habe ich seine Tweets nicht verlinkt, postet "Teile der #Grünen sind auf einem missionarischen Weg der ‚Transformation’, begleitet von der Musik einer unmittelbar bevorstehenden Katastrophe für die Menschheit, in Bilder gefasst von ‚Klimaklebern‘, Instinction Rebellion und selbsternannter letzter Generation." (tm) #MerzMail,  stimme ich ihm zu. 

Was er schreibt ist keine Hetze, sondern ein Fakt, der unserem Land teuer zu stehen kommt, wenn man sich nicht alsbald besinnt und zur Vernunft zurückkehrt.

Helga König

Sonntag, 12. Februar 2023

Sonntagskolumne Helga König, 12.02.2023

Wie ich vorhin den Nachrichten entnommen habe, sind mittlerweile bereits 35 000 Tote bei dem Erdbeben zu Wochenbeginn in der Türkei und Syrien zu beklagen. Dabei könnte sich die Zahl  noch verdoppeln. 

Dazu kommen die vielen Verletzten und Schwerverletzten, die vielleicht ihr Leben lang hierdurch gezeichnet sind. All die Traumatisierten…! Keiner wird sie therapieren. Sie werden mit den Ängsten alleine fertig werden müssen. Was wird das zur Folge haben?

Unvorstellbar, das Leid in den meisten Familien, die dazu noch ihren Lebensmittelpunkt, ihre Wohnung und möglicherweise ihre Broterwerbsquelle verloren haben...! 

Was will uns diese Naturkatastrophe sagen? 

Vielleicht, dass der Mensch zukünftig seine Intelligenz dafür einsetzen sollte, in potentiellen Erdbebenregionen, sicherer zu bauen und seine Gier zu zügeln, wenn es darum geht, Bauvorschriften zu umgehen, um einen größeren Reibach zu machen? 

Vielleicht auch, dass Zerstörung generell keine Option darstellt, dass wir alle dazu da sind, Zerstörung zu verhindern? 

Zerstörung zu verhindern, bedeutet natürlich auch Kriege zu vermeiden, oder wenn sie bereits stattfinden, diese schleunigst zu beenden, um die generelle Verheerung zu verhindern. 

In der Ukraine- natürlich denkt man momentan sofort an dieses Land beim Begriff Zerstörung- geht es um Bodenschätze und Getreide…, um nichts anderes.

Es geht also- wie zumeist - um das Haben-Wollen. Wo dieses auftritt, beginnt stets der Zwist. Das ist die Regel. Allerdings nicht die goldene.

Was tun? Aufgeben und auf diese Weise befrieden? Behalten und mit Bomben übersät werden? Oder vielleicht Erträge aus Bodenschätzen und Getreide teilen, dabei aber das Land behalten? Könnte sich der Angreifer darauf einlassen, ohne sein Gesicht zu verlieren?

Irgendwie die materielle Gier befriedigen, im Falle der Ukraine die Gier potentieller Oligarchen, die Putin vor sich her treiben, der von einem großrussischen Reich träumt... Wäre das die Lösung?  Vielleicht, wenn man Putin freies Geleit auf eine Insel in der Südsee geben würde, wo er seinen Lebensabend in aller Stille genießen könnte? Alles ist denkbar.

Helga König

Samstag, 4. Februar 2023

Sonntagskolumne, Helga König, 5.2.2023

Meine Sonntagskolumne möchte ich diesmal einer Begebenheit widmen, die sich heute früh, sprich am Samstag, hier vor Ort zugetragen hat. 

Auf dem Weg zum Bäcker sah ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine junge Frau bitterlich weinen. Sie hielt ein gefaltetes Papier in der Hand und versuchte zwei Passantinnen irgendetwas, was sie zutiefst bewegte, zu vermitteln. Aus der Gestik der Personen konnte ich schließen, dass sie die Frau, - ich hielt sie spontan vom Aussehen her für eine Roma-, nicht verstanden.

Kurz entschlossen, überquerte ich die Straße, weil ich hoffte, helfen zu können. Dort entnahm ich dem Papier, das die Frau mir entgegenhielt, dass es sich wohl bei ihr um eine Ukrainerin handelte. Sie sprach weder deutsch noch englisch, doch die Signale ihres Körpers offenbarten, dass sie maßlos verängstigt und verzweifelt war. 

Auf dem Papier- eine Kopie eines Migrationsantrags- war das Passfoto eines Mannes zu sehen. Ich vermutete, dass es sich um ihren Vater handelte. Es war, wie ich wenig später erfuhr, allerdings das Konterfei ihres Ehemanns. 

Die Frau deutete immer wieder Hilfe suchend auf das Foto, zog mich am Arm, um mich auf die andere Straßenseite mitzunehmen. Ich wusste, dass in dem Haus, das sie ansteuerte, ukrainische Flüchtlinge lebten. 

In der Hoffnung dort jemand anzutreffen, der übersetzen konnte, klingelte ich. Vermutete, dass die junge Frau genau dies vielleicht erhoffte, aber selbst zu scheu war, aktiv zu werden. Doch die Familie, die dort im Spätsommer eingezogen war, wohnte hier nicht mehr. 

Die Eingangstür war offen. Wir gingen die Treppe hoch. Dort standen im 1. Stock vier kleine Kinder, alle noch nicht schulpflichtig, mit weit aufgerissenen Augen, völlig verängstigt vor mir. Die Frau zeigte auf sich und sagte "Mama". 

Mittels Gesten deutete ich ihr an, gleich wieder zu kommen und Hilfe zu holen. Samstag…, außer der Polizei konnte man heute vermutlich keinen erreichen...  

Erneut überquerte ich die Straße, um das Ladenlokal der örtlichen Floristin und Gemüsehändlerin aufzusuchen, in der Hoffnung, dass man dort behilflich sein könne. Die Floristin hatte schon zwei Stunden zuvor die Polizei informiert,  wie sie aufgeregt erklärte. Die Polizisten hatten dann ermittelt, dass der Ehemann der jungen Frau seit Freitagabend verschwunden war. Was mit dem Mann geschehen war, war bislang unklar. 

Die hilfsbereite Ladenbesitzerin hatte die junge Frau und ihre Kinder mit  Feldfrüchten versorgt. Ich überlegte, was die Kinder etwas beruhigen und ablenken könnte und holte beim Bäcker rasch etwas Schokolade. Die panische Verängstigung der Mutter hatte sich auf die Kinder übertragen. Hier konnte nur ein Psychologie helfen. Samstags allerdings leider nicht...

Wie auch immer, mehr vermochte man jetzt nicht tun, nur hoffen, dass die Polizei den Mann lebend irgendwo finden würde. Vom Aussehen her, kam die Familie aus dem Süden der Ukraine. Sie schienen noch nicht lange hier in Deutschland zu sein. Wer weiß, was sie dort bereits erlebt hatten, welche Kriegstraumata sie mit sich herumschleppten...

Eine Stunde später, nun war ich auf dem Weg zu den hiesigen Einkaufsmärkten, begegnete mit ein Polizeiauto, das ich anhielt, um den Vorgang kurz zu schildern. Die Polizisten sagten mir, dass sie noch immer auf der Suche nach dem Mann waren. Ob sie ihn zwischenzeitlich gefunden haben, entzieht sich meiner Kenntnis. 

Gut, die Frau und die Kinder haben ein Dach über dem Kopf. Wenigstens das. Aber sie brauchen seelischen Beistand. Bleibt zu hoffen, dass sich eine ukrainisch sprechende Person eingefunden hat, um mit der völlig überforderten Frau zu reden. 

Was macht dieser unsägliche Krieg mit den Menschen, die in ein fremdes Land fliehen, weil ihre Wohnungen zerbombt sind und sie in Luftschutzkellern täglich um ihr Leben bangen mussten? Wieviel Leid haben sie gesehen? 

Was ist mit dem Ehemann der jungen Frau? Wie ist es möglich, dass er mit seiner Familie das Land verlassen durfte? Hat er eine Kriegsverletzung? Warum ist er verschwunden?

Wie viele ukrainische Familien müssen noch fliehen mit jedem Tag, den dieser Krieg länger andauert und wie groß wird der Hass noch werden bei all jenen, die durch Putin leiden müssen? 

Was kann man tun, dass dieser Hass gegen Putin und seine Schergen sich nicht auch auf das gesamte  russische Volk ausweitet? 

Wichtig scheint mir, russische Künstler nach wie vor hierzulande auftreten zu lassen, auch wenn sie sich nicht eindeutig gegen das totalitäre Regime Putins positionieren. Hier gilt es, dem russischen Volk zu zeigen, dass man ihre gefeierten Künstler genau wie sie selbst nicht ablehnt, sondern einzig und alleine Putin und seine Mörderbande. Diese sind nicht das russische Volk, sondern der Abschaum, der  die russische Seele zutiefst beleidigt.

Ein Neuanfang nach Putins Ära ist selbstverständlich möglich für alle, die nicht gemordet und gebrandschatzt  oder sich ansonsten die Finger durch diesen unsäglichen Krieg verdreckt haben. 

Die Tür muss offen bleiben, weil sie eine Alternative verkörpert, die notwendig ist. Es gibt auch ein Leben nach Putin. Ein Leben, in dem nicht nur Künstler wirklich frei ihrem Tun nachgehen können. Das gilt es immer wieder zu verdeutlichen.

Helga König

Samstag, 28. Januar 2023

Sonntagskolumne Helga König, 29.1.2023

Dabei sein ist nicht alles.

Die letzten Tage würde viel gesagt und geschrieben über Annalena Baerbocks Aussage im Europarat "Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland und nicht gegeneinander." 

Dass diese Aussage eine Steilvorlage für einen möglichen, militärischen, durch ihre Aussage legitimierten Anschlag Putins auf unser Land darstellt, lässt sich nicht abstreiten. 

Ich halte ihre Aussage übrigens für keinen versehentlich sprachlichen Missgriff dessen, was sie tatsächlich ausdrücken wollte, sondern vermute, dass Baerbock durch das, was sie in der Ukraine an Leid sah, emotional noch immer so aufgeladen ist, dass sprachlich die Pferde mit ihr durchgegangen sind und sie das, was sie noch immer empfindet,- dabei sein zu wollen-  spontan artikuliert hat, ohne die Folgen vor Augen zu haben. 

Das dies untragbar ist, steht außer Frage. Baerbock hat vergessen, was ihre diplomatische Aufgabe ist, nämlich mit kühlen Verstand, möglichst viel Schaden abzuwenden von dem Volk, das sie vertritt, also uns Deutsche, aber auch von der europäischen Gemeinschaft generell. 

Hätte Baerbock unserem Kanzler gut zugehört, hätte sie wissen müssen, dass wir zwar Panzer liefern, aber keine deutschen Bodentruppen und wir insofern nicht am Kriegsgeschehen aktiv in der Ukraine teilnehmen, weil die Gefahr eines 3. Weltkriegs viel zu groß wäre. 

Wie groß sie jetzt schon ist, weiß nur Putin allein... 

Sprachliche Alleingänge über den Kopf von Bundeskanzler Scholz hinweg, mögen zwar dem Ego Annalena Baerbocks guttun und vorübergehend ihre Werte bei Meinungsumfragen hochschnellen lassen. Nach dem Motto, "die Frau ist tough. Sie zeigt dem Zögerer, wer das Sagen hat." Doch fragt sich wie lange? 

Was wenn Putin eine strategische Bombe auf Berlin zündet und sie mit Baerbocks Aussage legitimiert? Undenkbar? Nichts ist undenkbar! 

Bleibt zu hoffen, dass Putin die Aussage Baerbocks als "Weibergewäsch" abtut und sich über "feminine Außenpolitik" lustig macht.  Bei  einem solchen Schaden würden nicht nur intellektuelle Frauen eine Sorge weniger haben und den Schaden aufatmend hinnehmen, selbst dann, wenn neben Putin, sich  auch alle anderen Machos der Welt, lachend die Schenkel klopfen.

Wenn Lachen die Welt rettet, kann Putin gerne ein paar arrogante Witze auf Kosten von uns Frauen reißen. So gutmütig sollten wir schon sein. 

Helga König

Montag, 16. Januar 2023

Sonntagskolumne Helga König, 16.01.23

"Am 16. Januar 1972 war es endlich so weit: Innenminister Genscher erklärte, dass der Gebrauch des Wortes "Fräulein" in den Bundesbehörden zu unterlassen sei; jede erwachsene weibliche Person sollte nun als "Frau" tituliert werden und ihr Personenstand keine Rolle mehr spielen!" H.P. @Peine01, Tweet vom 16.1.2023

Wie fühlte sich eine Frau zu Beginn der 1970er Jahre, die mit Fräulein angesprochen wurde? Man lebte damals zu Ende der Minirockzeit. Nicht nur der Rocksaum, sondern  auch viele alte Zöpfe waren in den Vorjahren gerade zuhauf abgeschnitten worden, während eine unverheiratete Frau immer noch als "Fräulein" angesprochen wurde. So schien es fast wie ein Wunder, dass plötzlich auch das "Fräulein" unter den Tisch fiel, weil man den Begriff nun nicht nur als antiquiert, sondern auch als  diskriminierend einstufte. Dies empfanden nicht nur die meisten Frauen, sondern auch einige fortschrittliche Männer so. 

Als Schülerin hatte ich in der 5. Klasse eine Mathematiklehrerin, die nicht verheiratet war. Sie war um die 60 und stets schwarz gekleidet, so als trauere sie um jemand. Wir mussten sie mit Fräulein ansprechen, nahmen das unreflektiert hin und das, obgleich alte Fräuleins in unserem Umfeld eine Seltenheit waren. 

Unverheiratet sein galt für viele Frauen lange als Makel. Es verunsicherte sie, weil sie ahnten, dass man sie als minderwertig einstufte. Ob unverheiratete, ältere Frauen mit guter Ausbildung wirklich entspannter mit ihrer Ehelosigkeit umgegangen sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Sie hatten ja viele Probleme zu lösen. Bei der Wohnungssuche fing das schon an... Auf dem Heiratsmarkt galten ältere Fräuleins als Ladenhüter, egal, wie gebildet oder beruflich erfolgreich sie waren, sie blieben Außenseiterinnen. "Lieber eine junge Witwe als ein älteres Fräulein!" So das Credo vieler, sich lachend die Schenkel klopfenden Männer. Offenbar glaubten diese Männer, dass die Anrede über die Jahre hinweg Frauen schrullig, eigensinnig oder gar vertrocknet werden ließ. 

Wenn ein Fräulein schwanger wurde und nicht in den Hafen der Ehe einschwebte, hatte sie besonders schlechte Karten, denn ein Fräulein war natürlich kinderlos, ja sogar jungfräulich gedacht. Insofern hatte eine unverheiratete Mutter, den Begriff "Fräulein" entweiht, was verächtliche Blicke nach sich zog, nicht nur von Männern. So heirateten viele ungewollt Schwangere nur deshalb, um den verächtlichen Blicken zu entkommen.

Als 1972 aus dem Fräulein eine Frau wurde, durfte sie allerdings bis 1977 in der Bundesrepublik Deutschland immer noch nicht ohne Zustimmung des Ehemannes berufstätig sein. Sicherlich ist die ein oder andere dann doch lieber unverheiratet geblieben, jetzt, wo man sie nicht mehr so einfach als eheunwillig und freiheitsliebend enttarnen konnte und damit der Spießrutenlauf ein Ende hatte. 

Helga König

Sonntag, 8. Januar 2023

Sonntagskolumne Helga König: 8.1.2023

Helga König
Im Iran werden derzeit Menschen geköpft, weil sie gegen das dortige Terrorregime der Theokraten demonstrieren. Was gibt den Theokraten das Recht die Menschlichkeit so mit Füßen zu treten?  Gott? Ganz gewiss nicht. Bigotterie schätzt er nicht und das Töten missbilligt er bekanntermaßen. 

In der Ukraine gehen währenddessen die Lichter aus, Menschen werden zu Hauf gefoltert und ermordet, weil ein machtbesessener, unbelehrbarer Irrer den Bewohnern seinen Willen aufzwängen und sich ihr Land einverleiben möchte. Dabei entpuppt sich die russisch-orthodoxe Kirche als seine Propagandaabteilung. Gott hat sich zwischenzeitlich angewidert weggedreht. Warum? Weil er Bigotterie nicht schätzt und das Töten bekanntermaßen missbilligt. 

In China droht eine neue besorgniserregende Coronavirusvariante weiteres Unheil über die Menschheit zu bringen. Dort ist Gott schon lange für tot erklärt. Dort huldigt man besessen dem Mammon und der fordert jetzt seinen Tribut. Gott hat den Menschen einen freien Willen gegeben, lässt sie machen und selbst entscheiden, ob sie untergehen möchten oder nicht. Die chinesischen Machthaber wollen mit Gott würfeln, ihn so verhöhnen, doch Gott würfelt bekanntermaßen nicht. 

Nicht zu vergessen, Julian Assange. Er ist seit 10 Jahre bereits um seine die Freiheit beraubt, weil er Kriegsverbrechen der USA aufdeckte. Wenn Biden ein fairer Mensch sein will, sollte er nicht den Boten schlechter Nachrichten strafen, sondern die Täter, um glaubhaft die Menschenrechte zu würdigen.

Die Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein. Hungersnöte, Tod durch Hitze, Überflutung, Kriege, Verfolgungen von Minderheiten u.s.w. mehren sich. Die Gletscher schmelzen, die Bienen sterben und das Artensterben ist in vollem Gang. 

Klimaaktivsten werden als weitere Boten schlechter Nachrichten angeprangert, nicht zuletzt von Menschen einer Generation, die ihrem Ego immer neues Futter gegeben haben, damit es sich bis zum Platzen aufblasen konnte. Bloß kein Jota abgeben, lieber halb Afrika im Mittelmeer ersaufen lassen, so  die Devise der ewigen Gierhälse.

Der Erde und allem, was hier lebt auch in der Zukunft  eine Chance zu geben, bedeutet Schluss zu machen, mit allem, was nur wenigen nutzt und vielen schadet. 

Dies zu erkennen und entsprechend zu handeln, muss Aufgabe aller werden, -auch im Kleinen- selbst wenn dies jetzt noch illusorisch klingen mag. Es ist fünf vor zwölf! Das Argument sollte jeden überzeugen, der sein Hirn nicht versoffen hat.

Helga König