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Samstag, 30. April 2016

Helga König: Sonntagsgedanken, 1. Mai 2016

Thema meiner Wochenendkolumne sind  diesmal die sozialen Netzwerke und hier speziell #Twitter und #Facebook. 

Laut dem letzten Quartalsbericht gibt es bei Facebook rund 1,5 Milliarden "monthly active user" weltweit und davon etwa 26 Millionen Nutzer in Deutschland. 

Twitter zählt 320 Millionen Nutzer monatlich weltweit. Nach einer Online-Studie von ARD/ZDF sind es circa 4 Millionen User aus Deutschland. 

User beider Netzwerke wissen um deren Verschiedenheit und wissen auch, wo deren Stärken und Schwächen liegen. Auf Twitter informieren Firmen aller Art über das, was sie tun, Fernsehsender und die Printmedien zeigen täglich, dass es sie noch gibt, Politiker verkünden ihre ideologischen Positionen und Hilfsorganisationen machen auf das Elend der Welt aufmerksam. Ein Heer von Beratern erweckt den Eindruck, dass leitende Angestellte in Firmen oder beim Staat keine Lösungen mehr haben, somit eigentlich ausgetauscht gehörten und Hausfrauen zeigen mittels ihrer geposteten Bilder, dass sie immer noch kochen und backen können, dass die Welt insofern noch fast in Ordnung und nicht untergegangen ist. 

Mehr oder minder gut verpackte Werbung leuchtet im Wechsel mit Sentenzen von Seneca und Kant auf, bevor der Leser ein Liebesgedicht von Rilke lesen darf, um sich anschließend an einem schönen Foto, das beispielsweise eine italienischen Landschaft zeigt, zu erfreuen und sich spontan dorthin zu sehnen, wo die Zitronen blühen. 

Autoren stellen ihre Bücher vor und Blogger verlinken ihre Texte, zwischendrin wird man immer wieder daran erinnert, dass wir im Jahrhundert der Katzen leben und diese schon lange nicht mehr dafür da sind, in alten Bauerngehöften die Mäusezahl zu minimieren, sondern stattdessen zum Lieblingsschoßstier in vielen Haushalten geworden sind. Weshalb dies so ist, wollen wir  nicht näher beleuchten, sondern uns stattdessen über das  vorüberziehende Maiglöckchenfoto freuen, das  daran erinnert, dass jetzt der Wonnemonat beginnt. Wer zu viel nachdenkt, verliert seine Heiterkeit.

Twitterer wissen am  frühen Morgen  bereits, welche berühmte Persönlichkeit Geburtstag hat und hören am späten Abend Musik  aus dem Netzwerk "youtube", die  uns  als Tweet eines Followers entgegengebracht wurde. 

Selten werden  auf Twitter glückliche Kinder gezeigt. Das sollte zu denken geben. 

Die Tweets auf Twitter umfassen 140 Zeichen, zwingen den Verfasser sich kurz zu fassen und seine Gedanken zu ordnen. Wer gute, eigene Sentenzen schreiben möchte, muss sich disziplinieren und bemerkt vielleicht, dass Twitter sein Denk- und Formulierungsverhalten mit der Zeit verändert, es merklich stringenter macht.  

Twittern erfordert, dass man mit wenigen Worten auf den Punkt kommt und ist ungeeignet für alle, die gerne um den heißen Brei reden und mit Vorliebe als Schwätzer glänzen. 

Oscar Wilde wäre der ideale Twitterer gewesen, vermute ich.   Lassen wir ihn zu Wort kommen:

"Wie sonderbar es ist, dass einem das Wirkliche im Leben stets wie ein Traum erscheint."  Oscar Wilde 

Wer rasch von vielen gelesen werden will, weil er Werbebotschaften zügig kreisen lassen möchte, kann in den Netzwerken auch werben oder gegen Geld seinen Account in Umlauf bringen, was dazu führt, dass man binnen kurzer Zeit 100 000 Followers hat und sich dann mit dieser Zahl werbewirksam "aufbrezeln" kann, wie das einige Firmen gerne tun, um auf diese Weise Schwarmverhalten zu erzeugen. 

Nicht jeder Leser der Tweets ist auch Follower wie Twitter –Analytics beispielsweise verdeutlicht, doch sind es die Followers, die die Botschaften weiterverbreiten und insofern das Netzwerk bilden. Wer seinen Followers arrogant begegnet, lernt eine wichtige Lebensregel. Kennen Sie diese schon?

Twitter produziert in unendlicher Geschwindigkeit Zeitgeist und ist näher am Puls der Zeit als irgendein anderes Medium.  Doch ist dieses Medium weder besser noch schlechter als Facebook, nur wesentlich schneller und insofern der Liebling  von Intellektuellen mit Freude an gedanklichem Speed.

Facebook lässt längere Dialoge zu und zeigt seine Stärke in den Interessensgruppen, die sich dort gebildet haben, sei es in Sachen Kunst, Wein, Literatur, Ethik oder z. B. in Politik.  Die Möglichkeiten dieser Gruppen sind noch nicht ausgereizt. Diese Gruppen werden zukünftig im Fokus aller stehen, die Informationen  breit streuen möchten.

Auch auf Facebook gilt Werbung als völlig normal und wird zumeist nur von Mobbern attackiert, die ihr eigenes Produkt in Position bringen wollen oder aber von Menschen, die eine falsche Vorstellung von sozialen Netzwerken haben. Nochmals:  Die sozialen Netzwerke sind  Marktplätze und keine Wohnstuben.

Auf Facebook zeigen die User häufiger Fotos von sich oder sie teilen bestimmte Vorlieben, so etwa für Blumenbilder aus der Provence oder auch für Tierbilder. All das schafft die Nähe, die  wir Menschen brauchen, um uns wohl zu fühlen und miteinander zu plaudern, Nachrichten zu lesen, Bilder zu betrachten oder Musik zu hören.  Auf Facebook spielt Zeit nur eine geringe Rolle.

Seit Kurzem hat die Bilderflut  aus der Provence aufgehört. Trendig sind derzeit Psychotests, die aufgrund der Datenspur, die man im Laufe der Zeit hinterlassen hat, ermitteln, was uns am meisten motiviert, welches Zitat unsere Persönlichkeit am besten erfasst oder auch wie spirituell man ist, etc. 

Wer mag,  kann die vielen Testergebnisse on stellen und sie seinen Freunden zeigen,   kann es  aber auch lassen oder selektiv vorgehen. Gleichgültig wie sich ein jeder entscheidet, rasch ist klar, dass wir durch unsere geposteten Daten einen Daumendruck hinterlassen haben, der unverkennbar ist. Muss uns das schockieren? Nein.  Wir wissen ja, was wir tun, oder?

Gleichgültig ob Twitter oder Facebook, wir befinden uns auf Marktplätzen, wo verkauft und gekauft, geplaudert, gelacht und sich gezeigt wird. Es werden Nachrichten ausgetauscht, es wird  auch getratscht und wer sich all zu flegelhaft verhält, wird des Platzes verwiesen.  Das lässt uns entspannt die Zeit dort genießen und uns weghören, wenn mal wieder darüber gesprochen wird, wie gläsern wir geworden sind.

Kommunikation ist alles und insofern der Dreh- und Angelpunkt der sozialen Netzwerke. Der Traumberuf  im Hier und Heute kann demnach nur der des Kommunikators sein.

Johanna flüsterte uns heute Morgen zu "Ich werde gerade von meiner ‪#‎Azubine‬ mit ‪#‎Frühstück‬ verwöhnt: lecker‪#‎Spiegelei‬ mit ‪#‎Cherrytomaten‬, roten ‪#‎Zwiebeln‬, ‪#‎Kurkuma‬, ‪#‎Salz‬ und‪#‎Pfeffer‬ - yummi!". Wir freuen uns, weil sie uns teilnehmen lässt an ihrem sinnlichen Vergnügen und bedauern, dass auf den virtuellen Marktplätzen Aromen und Düfte noch nicht wahrgenommen werden können. 

Doch lange wird auch das nicht mehr dauern, sodass zwischen den Welten bald nicht mehr unterschieden werden kann. Dann wird es eine neue Realität mit unbegrenzten Möglichkeiten geben. Eine Realität, die einem  paradiesischen Traum gleicht.

Dann wird es Zeit Oscar Wilde erneut ins Spiel zu bringen mit seinem Tweet: "Wie sonderbar es ist, dass einem das Wirkliche im Leben stets wie ein Traum erscheint." 

Helga König

Samstag, 23. April 2016

Helga König: Sonntagsgedanken, 24.4.2016

"Seelengröße ist es, eine Beleidigung mit Sanftmut zu ertragen." Demokrit 

Diese Sentenz begegnete mir heute auf Twitter. Der Satz stammt von dem antiken griechischen Philosophen Demokrit, (geb. 460/459 v. Chr. in Abdera in Thrakien – gest. etwa 371 v. Chr.) Seine Zeitgenossen nannten ihn den lachenden Philosophen. Insofern wundert es nicht, dass er auf einem Portrait (1692) von Antoine Coypel und auf einem Kupferstich aus dem 18. Jahrhundert lachend gezeigt wird. 

Der "Kleinen Weltgeschichte der Philosophie" ist zu entnehmen, dass Demokrit sein beträchtliches ererbtes Vermögen in Studienreisen investierte, die ihn bis nach Ägypten, Persien und Indien geführt haben sollen. Nach der Rückkehr von diesen Bildungsreisen soll er bescheiden und zurückhaltend, sich ganz dem Studium und dem Nachdenken gewidmet haben. 

Demokrit war überzeugt, dass die für uns Menschen erreichbare Glückseligkeit auf einer heiteren Zufriedenheit des Gemüts beruhe. Erreichbar sei diese durch Mäßigung, d.h. Geringschätzung des Sinnengenusses, noch mehr jedoch durch Hochschätzung der geistigen Güter. Dem kann man nur zustimmen, wenn man schon einige Jahrzehnte  gelebt  und Erfahrungen gesammelt hat.

Seelengröße entsteht aufgrund von Reifeprozessen, in denen nicht zuletzt Kränkungen überdacht und losgelassen werden. Ein Mensch, der Seelengröße entwickelt hat, lässt sich von Beleidigungen Dritter nicht so rasch mehr kränken und sieht keinen Sinn mehr darin, alttestamentarisch zu antworten, sondern wendet sich, wenn er attackiert wird und Missverständnisse nicht friedlich aus dem Weg geräumt werden können, anderen Menschen oder Dingen zu. Nicht mitzuschwingen, bewahrt vor Kummer. 

Weshalb beleidigt ein Mensch andere Menschen überhaupt? Doch letztlich nur, weil er nicht in der Lage ist, entspannt zu kommunizieren. Entspanntes Kommunizieren allerdings ist in einer Kommunikationsgesellschaft das A und O. Es zu erlernen und zu kultivieren, sollte Ziel eines jeden sein, der im Hier und Heute lebt und eine heitere Zufriedenheit des Gemüts anstrebt. 

Menschen, die Harmonie zu schätzen wissen, vermeiden beleidigende Worte und schaffen sich so die Basis für Freude durch und mit anderen. Harmonie ist das Ergebnis geglückter Kommunikation. 

Demokrit sagt auch: "Beständiger Umgang mit Geringwertigen vermehrt die Anlage zur Schlechtigkeit."

Ob sich beim Beleidigten die Anlagen zum Bösen mehren, sobald er sich zu lange mit den Beleidigungen auseinandersetzt, sei dahin gestellt. Wohl aber verhält es sich gewiss so, dass jede Form von Anhaftung etwas mit uns macht. Sie zieht uns in ihren Bann und bewirkt, dass wir unfrei werden. Wer unfrei ist, kann nicht den Zustand innerer Heiterkeit erreichen und insofern keine Glückseligkeit erfahren. 

"Nichts entsteht aus nichts, sondern alles aus einem bestimmten Grunde und aus Notwendigkeit." Diese Sentenz stammt ebenfalls von Demokrit und vielleicht ist es ja gerade eine Beleidigung, die uns die Chance gibt,  mittels Transformation Seelengröße zu erreichen und auf diese, wenn auch vielleicht schmerzhafte Art weiser zu werden. 

"Weisheit, die sich nicht einschüchtern lässt, ist das allerwertvollste Gut und höchster Ehre würdig", ruft uns Demokrit aus der Antike zu. Das klingt vielversprechend und sollte  uns motivieren, Weisheit anzustreben.

Da wir an diesem Wochenende William Shakespeares 452. Geburtstag feiern, möchte ich  die heutige Sonntagskolumne mit einer Sentenz von ihm ausklingen lassen, weil sie  zeigt, was im erörterten Zusammenhang möglicher wirklich weise ist.

"Auf Dinge, die nicht mehr zu ändern sind, muss auch kein Blick zurück mehr fallen! Was getan ist, ist getan und bleibt's."   

Wenden wir unseren Blick also Neuem zu, entwickeln Seelengröße und dadurch innere Heiterkeit. Vergessen wir, was  nicht zu ändern ist, also auch die Beleidigungen Dritter.  

Helga König

Helga König: Weitere Sentenzen aus dem April 2016

Wir müssen lernen, subtil zu beobachten. Dies nämlich erspart uns viel Ärger und auch Zeit. 

Am Lachen erkennt man, ob ein Mensch offen ist oder ob er es nur vorgibt. 

Wir lieben charmante Menschen, weil der Umgang mit ihnen uns aufatmen lässt. 

Richtig ist, Menschen, die es nicht ehrlich mit uns meinen, aus unserem Leben zu verbannen. 

Jeder überdachte Irrtum birgt die Chance, näher an der Problemlösung zu sein. 

Wer in seinem Leben alles anders machen würde als er es getan hat, muss nicht unzufrieden sein, sondern einfach nur erkenntnisreicher. 

Das Verleugnen seiner zwischenmenschlichen Beziehungen zeugt von einem schwachen Charakter. 

Wer seine Mitmenschen nicht achtet, betrügt sie früher oder später. 

Wer in sich ruht und sich seiner selbst gewiss ist, mobbt andere nicht. 

Wer seine Seele oder sein Herz der Materie oder seiner Position in der Gesellschaft wegen preisgibt, verliert seine Persönlichkeit. 

Alles ist Kommunikation.Wer sich verweigert, kommuniziert bedenkliche Rentinenz.

Wenn uns nichts mehr kränken kann und wir voller Mitgefühl uns in den Dienst des Guten stellen, sind wir wirklich gereift. 

Wenn wir Gefangene der Zeit sind, müssen wir die Bedingungen in der Zeit positiv verändern. 

Wer mag es schon, zum Narren gehalten zu werden? Weise ist, zu lächeln,wenn es geschehen ist und seine Schlüsse daraus zu ziehen. Never more. 

Um zu wissen,weshalb ein Mensch abgründig böse handelt, muss man seine Vergangenheit und Herkunft kennen. Dann klärt sich vieles. 

Wer seine Seele oder sein Herz der Materie oder seiner Position in der Gesellschaft wegen preisgibt, verliert seine Persönlichkeit. 

Karrieristen muss man meiden, denn sie nutzen andere stets nur als Sprungbrett. 

Das Prinzip, das für Zufriedenheit sorgt, heißt "do ut des". 

Doppelzüngig all jene, die in Posts die sozialen Netzwerke verdammen und gleichzeitig ihre Geschäfte dort betreiben. 

Nachhaltigkeit ist ein Regulativ für Gier. 

Verbitterung raubt uns das innere Licht, das uns herzlich lachen lässt und uns der Weg neuer Möglichkeiten aufzeigt. Sie niemals zulassen. 

Gier beruht auf einem Mangel an Nächstenliebe und des Weiteren auf Gleichgültigkeit gegenüber die Natur. 

Wir Menschen träumen stets von umfassendem Glück, weil wir uns das Paradies auf Erden wünschen und nicht irgendwo. So sind wir halt. 

Redlichkeit, Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit sind wichtige Werte in einer Gesellschaft, die nicht untergehen möchte. 

Der Wunsch, alle Menschen zu lieben, entspringt einer gesunden, lebensbejahenden Grundeinstellung, die wir alle kultivieren sollten. 

Eifersucht hat den gleichen Ursprung wie Neid, nämlich überzogenen Egoismus.

Abstand ist eine Notwendigkeit, um zu erkennen und seiner Intuition frei folgen zu können. 

Angst überwinden heißt, auf Entdeckungsreise zu gehen. 

Jede Generation hat ein bestimmtes kulturelles Wissen, das ihre Entscheidungen beeinflusst. 

Um hellwach leben und wirken zu können, benötigen wir einen Traum. 

Es gibt Menschen, die sind uns so nah, dass man mit ihnen die ganze Welt entdecken möchte und doch sonderbar fern in ihrem Habitus. 

Wir kommunizieren immer, so Paul Watzlawick, insofern sollten wir auch miteinander reden, um Missverständnisse zu vermeiden. 

Unsere Aufgabe besteht darin, aus unseren Fehlern zu lernen. Wer das schafft, verkrampft nicht. 

Der größte Wunsch, das Wissen an sich in seiner Tiefe für Momente zu begreifen und dann für immer heiter zu sein. 

 Mit dem Ende des Hierarchie-Denkens endet der Neid unter den Menschen. 

Hierarchien dienen der Unterdrückung und der Ausbeutung von Menschen. Sie bewirken, dass Kreativität erlahmt und Mitmenschlichkeit stirbt.

Wer einen Text bewusst liest, verarbeitet ihn anders als wenn er ihn hört. 

Die Welt der Katzen und der Vögel lehrt die Menschen unbewusst mehr als wir heute noch erahnen. 

Durch die sozialen Netzwerke kehrt der Mensch von der Bilderwelt des Fernsehens in die Welt der Schrift zurück. Intellektuell kein Nachteil. 

Die sozialen Netzwerke bilden keine Realität ab, sie sind Bestandteil der Realität, die neue Fähigkeiten erfordert, die wir gerade lernen.. 

Wer den sich ständig verändernden Zeitgeist als Realität begreift, versteht den Satz "Alles fließt". 

Die sozialen Netzwerke schulen unsere Achtsamkeit und lassen uns den Sinn von Teamgeist begreifen. Langfristig werden sie Egomanie lahmlegen 

Alle, die den sich pausenlos verändernden Zeitgeist nicht begreifen wollen, bekämpfen ihn mit brachialen Mitteln oder werden teilnahmslos. 

Alles Wesentliche im Leben ist dem Zufall geschuldet. Unsere Aufgabe besteht darin, aus dem Zufall etwas Sinnvolles zu gestalten. 

Wer um Erkenntnis bittet, erhält viel Leid, weil nur dessen Transformation zu Erkenntnis führt. 

Es ist besser um ein heiteres Gemüt als um Erkenntnis zu bitten. Zu viel Erkenntnis macht einsam und müde. 

Der Mangel an Achtung ist die Basis für das Böse, das zur Disharmonie führt.

Helga König

Samstag, 16. April 2016

Helga König: Sonntagsgedanken, 17.4. 2016

Wo endet die Freiheit der Kunst? Was soll Satire bezwecken? 

Liest man die Schmähkritik Jan Böhmermanns, fragt man sich, was den Satiriker umgetrieben hat, einen solch,  in meinen Augen beleidigenden Text zu verfassen und ihn in einem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender vorzutragen. 

Kann man mit dieser Schmähschrift Bewusstsein geschaffen werden? Wohl kaum. 

Der Text ist abgründig sexistisch verfasst und dient nicht der politischen Aufklärung, die Sinn der politischen Satire sein sollte. Im Idealfall sollte Satire Erkenntnis ermöglichen. Dass sie latent aggressive Momente enthalten kann, steht außer Frage, doch sie sollte es vermeiden, einen Menschen in seiner Würde zu verletzen, selbst dann, wenn es sich beim Adressaten beispielsweise um einen niederträchtigen Psychopathen handelt. 

Wir alle wissen, dass die Würde des Menschen unantastbar ist und auch nicht durch die Freiheit der Kunst ausgehebelt werden kann. Die Akzeptanz der Würde des Menschen steht über allem. Sie allein ist der Maßstab. 

Weshalb Böhmermann in seiner Schmähkritik den Adressaten mit Sodomie und Kinderpornographie in Verbindung bringt, weiß er nur selbst allein. Was will der Satiriker uns damit sagen? Hat er Anhaltspunkte für seine Äußerungen oder wollte er ausschließlich mittels sophistischer Methodik sexistisch verunglimpfen? 

Wir leben schon lange in einer Rüpel-Republik. Wer Shitstorms im Internet beobachtet hat oder selbst erleben musste, weiß wie fies Menschen zu holzen in der Lage sind, die sich hinter einem Nik-Namen verstecken. Auch hinter dem Schutzschild der Freiheit der Kunst kann geholzt werden. Hier muss man an die Verantwortung der Künstler appellieren. 

Sachliche Kritik, extrem überhöht in Satire und Karikatur, ist selbstredend absolut wünschenswert, doch persönliche, üble Nachrede ist vor allem niveaulos und verfehlt das Ziel der Aufklärung. Im Falle der Schmähkritik Boehmermanns werden die Menschenrechtsverletzungen seines Adressaten dadurch relativiert, dass sie in der Satire nicht im Fokus stehen, sondern stattdessen auf unterstellte sexistische Obsessionen abgehoben wird. Auf diese Weise geht der Schuss nach hinten los. Das war nicht sehr klug. 

Die Schmähschrift satirisch  in ein "NOGO"  zu verpacken, um auf diese Weise  damit keulen zu können, war kein besonders schlauer Kunstgriff, wie man jetzt  sieht. 

Eine Schmähschrift wie jene Böhmermanns wird gewiss beim primitiven rechten Rand der Gesellschaft beklatscht werden, weil mit latent fremdenfeindlichen Klischees nicht gespart wurde. Zudem  werden all jene begeistert sein, deren niedere Instinke durch  die sexistischen Äußerungen befriedigt wurden. Das verspricht natürlich Quote. Doch zu welchem Preis?

Deutschland kann auf viele fantastische Satiriker zurückblicken, die als Vorbilder für die Kunst der Satire aufgezählt werden können. Zu diesen hochintelligenten, humorig- spitzzüngigen Menschen zählen Heinrich Heine, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Heinrich Mann, Maler wie Otto Dix, auch Loriot, Ephraim Kishon, Hanns-Dieter Hüsch und die Journalisten von Pardon und der Titanic. 

Wer Quote im Fernsehen machen will, weiß dass Feinsinnigkeit kein geeignetes Mittel ist, um die Massen an sich zu binden und bevorzugt deftige Kost. Die Freiheit der Kunst allerdings ist kein unendlich auszudehnendes Strechband, sofern die Kunst weiterhin als menschliches Kulturprodukt betrachtet werden soll.  

Wie Albert Schweitzer uns wissen lässt, erstrebt Kultur die geistige und sittliche Vollendung des Einzelnen. Genau darum geht es. Diesem Anspruch muss Kunst genügen und damit  auch  die Satire. Durch sexistische Verunglimpfung bewirkt man keine geistige und sittliche Vollendung des Einzelnen, sondern spielt jenen in die Karten, die man beispielsweise aus politischen Gründen an den satirischen Pranger stellen möchte.  

Was ist ein intrigantes Spiel? Wem sollte durch die Schmähschrift in erster Linie geschadet werden? Das ist die Frage,  über  die es lohnt, intensiv nachzudenken.

Helga König

Freitag, 15. April 2016

Helga König: Sentenzen bis 15. April 2016

Arroganz ist eine der abgründigsten Eigenschaften des Menschen. Sie ist die Schwester der Verachtung und die Mutter von Empathiemangel.

Je älter wir werden, um so mehr sollten wir uns der Spiritualität und der Philosophie zuwenden, weil diese uns vor vielen Ängsten bewahren.

Wer alles, was er tut, als Arbeit definiert, wird keine Freude bei seinem Tun haben, weil er stets im Pflicht- und niemals im Kürmodus ist.

Wir wissen zu wenig über uns, weil wir zu wenig auf unser Herz hören. Tieferes Wissen erschließt sich nicht intellektuell.

Herzensadel bedeutet, unverbrüchlich Menschenfreund zu sein.

Humorlose Menschen verstehen keine Ironie. Das sollte man stets bedenken, bevor man spricht.

Der Mensch gibt sein Menschsein auf, wenn er den Gedanken der Humanität nicht Ernst nimmt.

Es ist nicht die Arbeit, die uns mental am Leben hält, sondern die Neugierde.

Wer seine Neugierde verliert, stirbt an Langeweile.

Narzissten sollte man sich nicht zu Feinden machen. Besser ist es, ihnen aus dem Weg zu gehen. Die Vernunft rät dazu.

Kaum etwas ist faszinierender, als Farbkompositionen und deren Wirkung auf uns zu entschlüsseln.

Unsere Gesellschaft ist deshalb verkommen, weil die Politik und Wirtschaft restlos amoralisches Verhalten vorlebt.

Weil alles vergänglich, ist es auch der Schmerz und dies ist erfreulich.

Dort, wo es an Liebe fehlt, kann langfristig nichts gedeihen.Familien zerbrechen genau an diesem Mangel, der sich als Energievampir erweist.

Ein Mensch lernt erst in der Krise,dass reiner Materialismus ihn in seiner Menschwerdung nicht weiter bringt. Diese nämlich heißt Erkenntnis.

Wenn die Habgier und der Geiz als Paar auftreten, hat Mitgefühl keine Chance.

Die Gesellschaft wurde infantilisiert in den letzten Jahrzehnten. Das führte zur Verantwortungslosigkeit und dient der Konsumgesellschaft.

Reiner Materialismus entfernt uns von den Quellen unseren Kreativität und lässt uns geistig abstumpfen.

Materielle Zeitgenossen werden im Alter oft sehr aggressiv, weil sie wissen, dass ihnen von dem, was ihnen wichtig ist, nichts bleibt.

Neoliberalismus ist krankhafter Materialismus, der Habgier als seinen höchsten Wert benennt und damit das Miteinander unterminiert.

Eine Gesellschaft, die wegen Vetternwirtschaft, jungen intelligenten Menschen aus unbegüterten Schichten keine Chance gibt, geht zugrunde.

Man muss über das Gute, das Menschen tun sprechen, um zu zeigen, dass es auch anders geht.

Die Gierigen von heute wollen Leistung anderer umsonst einzuheimsen. Sklavenhalter, auch das Reich der Zwangsarbeiter tickten schon so.

Menschen erzählen u.a. Geschichten, weil sie die Wirklichkeit nicht aushalten oder sie schönen wollen, damit andere sie ertragen können.

Helga König

Sonntag, 10. April 2016

Helga König Sentenzen im April 2016

Der Abbau von Vorurteilen dient dem Aufbau guter Beziehungen. 

Wer nicht erkennen will, der möchte sich geistig nicht weiter entwickeln. 

Lernen heißt noch lange nicht erkennen; gleichwohl ist das Lernen eine wesentliche Voraussetzung, um zu erkennen.

Hochmut ist ein Ergebnis von Nichtwissen. Wissen macht enorm demütig. 

Das, was Menschen wirklich verbindet, ist ein herzliches, offenes Lächeln. 

Wertewandel in unserer Gesellschaft kann nur heißen, weg von der Habgier, hin zu einem liebevollen Miteinander, voller Toleranz und Achtung.

Vereinzelung ist die Folge von Gesellschaftsstrukturen, die auf Egomanie gebürstet sind.

Konkurrenzdenken schürt Neid und untergräbt die Solidarität. 

Es ist möglich, gut funktionierende Gemeinschaften zu bilden, sobald man das Augenmerk auf einen gesunden Ausgleich legt. 

Was unsere Gesellschaft nötig hat, sind Menschen mit Verantwortung und keine Gierhälse, die verantwortungslos abgreifen, wo immer sie können. 

Sehen setzt voraus, dass man die Augen öffnet und wahrnimmt, was man sieht, das heißt, keine Kopfgeburten zulässt. 

Voraussetzung, um die Welt in ihrer Komplexität kennenzulernen und vielleicht sogar im Ansatz zu verstehen, ist, dass man das Ego überwindet.

Die Welt zu erklären reicht nicht, man muss Lösungen für Probleme anbieten, ansonsten ist es nur Schwätzerei. 

Minderwertigkeitsgefühle sind die Ursache für viel Leid in der Gesellschaft, anstelle diese zu schüren, sollte man die Fähigkeiten fördern. 

Werbung soll informieren, nicht darauf angelegt sein, Minderwertigkeitsgefühle zu erzeugen. Ziel: Sachliche Kommunikation über ein Produkt. 

Perfide Raffer zu feiern, die mit ihrem Luxus blenden, ist Methode der Massenmedien, um Minderwertigkeitsgefühle zu erzeugen. Hat System. 

Will man die Welt verändern, muss man zeigen, wozu positive Zusammenarbeit führt und sie abgründigen Realitäten gegenüberstellen. 

Es gibt nichts Besseres, als von positiven Menschen umgeben zu sein. In einer solchen Umgebung entwickelt sich Kreativität. Dankbar sein. 

Die Abgründe dieser Welt sind das Ergebnis von grenzenloser Egomanie Einzelner oder ganzer Staaten. 

Es gibt wohl nichts, was mehr Freude bereitet, als Gutes zu tun, sofern man kein Psychopath ist. 

Es wird Zeit, dass alle begreifen, dass wir Teil der Weltgemeinschaft sind. Wir müssen einander die Hand reichen und einander beistehen. 

Um Menschen wirklich zu verstehen, genügt es nicht, sie zu erfühlen, man muss auch die Umstände kennen, die zu bestimmtem Handeln führen. 

Verdrängung, Projektion, aggressives Verhalten und passiver Rückzug sind Maßnahmen, die an Weiterentwicklung hindern.

Intelligenz schützt nicht vor Heimtücke. 

Was Menschen verbindet sind gemeinsame Aufgaben und Ziele. In der Liebe allerdings genügt die Liebe. 

Es ist Angst, die uns in Zuständen verharren lässt, die unserer Entwicklung schaden. Wer die Angst besiegt, wird frei.

Helga König

Samstag, 9. April 2016

Helga König: Sonntagsgedanken, 10.4. 2016

"Solange wir Zeit haben, lasst uns Gutes tun." (Franz von Assisi)

Der Künstler und Friedenaktivist #Walter_E_Beck hat mich kürzlich auf den gemeinnützigen Verein "#Back to life" aufmerksam gemacht und mir Unterlagen zugeschickt, damit ich mich näher mit dessen Aufgaben befassen kann. 

Seit 1996 bereits fördert "Back To Life" in Indien und seit 2009 in Nepal die Verbesserung der Lebensumstände von notleidenden und schwer benachteiligten Menschen. 

Gründerin des Vereins ist die in Frankfurt am Main geborene, deutsche Entwicklungshelferin #Stella_Deetjen. Sie wurde auf einer mehrmonatigen Reise durch Indien in den 1990er Jahren in #Benares mit #Leprakranken konfrontiert und entschied sich, in Indien zu bleiben, um den Menschen dort zu helfen. 

Die Humanistin wurde im Laufe der letzten Jahre für ihre Arbeit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Der Verein "Back To Life" hat sich der "#Initiative_Transparente_Zivilgesellschaft" angeschlossen und gibt den Lesern der Homepage  von "Back To Life" die Chance, alle relevanten Informationen wie z.B. Finanzberichte einzusehen. Dabei hat das "Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen" bei seiner Einschätzung keine kritischen Anhaltspunkte gesehen. Der Verein informiert regelmäßig mithilfe eines Newsletters, seiner Homepage und einer Facebookseite über seine Aktivitäten. 

In Benares unterstützt "Back To Life" Leprakranke auf deren Weg zurück ins Leben. Die Hilfsmaßnahmen umfassen eine Therapie der Kranken, die Rehabilitierung der "Unberührbaren", die tägliche Betreuung im Rahmen medizinischer und sozialer Anforderungen. "Back To Life" geht es dabei um die Wiederherstellung der Würde der stigmatisierten Menschen und ihrer Familien. 

Im Hochgebirge des Himalaya leben, abgeschnitten von der Zivilisation, in der verarmten Region Mugu Menschen, die einen Mangel an Nahrung und Kleidung zu beklagen haben und weder  Strom noch Zugang zu sauberem Trinkwasser besitzen. Da es dort keine Ärzte gibt, liegt die durchschnittliche Lebenserwartung der ca. 55 000 Menschen bei nur 44 Jahren. 

Hier hilft "Back To Life" mit einer Reihe von sehr lobenswerten Maßnahmen, zu denen auch der Bau von Schulen- und Ausbildungsförderung sowie Existenzförderung durch Mikrokredite und Trainings zählen.  Es wurden zudem Geburtshäuser gebaut, weil die Mütter- und Säuglingssterblichkeit  in Mugu zu der höchsten der Welt zählt. 

In der Region Chitwan in Südnepal werden seitens "Back To life" ebenfalls die Lebensbedingungen der Menschen verbessert. 2015 hat in Nepal ein Erdbeben dazu geführt, dass 8450 Menschen starben und mehr als 100 000 verletzt wurden. 600 000 Gebäude wurden zerstört, darunter 30 000 Klassenzimmer. "Back To Life" hilft auch hier.

Liest man aufmerksam den #Newsletter und sieht wie furchtbar es den Menschen dort geht, beginnt man nachdenklich zu werden, wenn man es nicht ohnehin aufgrund der generellen perversen Folgen des Neoliberalismus  auf unserer Welt schon lange ist.

Beim Lesen und Betrachten der Bilder  twitterte ich  den Gedanken,  der mir dabei in den Sinn kam:

Es wird Zeit, dass alle begreifen, dass wir Teil der Weltgemeinschaft sind. Wir müssen einander die Hand reichen und einander beistehen. 

Stella Deetjen fasziniert durch ihren #Mut und ihre #Empathie, sich der Ärmsten anzunehmen. Sie hat keine Angst Leprakranke anzufassen oder sogar sie zu umarmen und erinnert in all ihrem Tun an Franz von Assisi, der sich einst auch der Leprakranken annahm. 

Als ich auf den Fotos die Augen von Stella Deetjen sah, dachte ich an besagten Begründer des "Ordens der minderen Brüder", der einst schrieb: 

"Wo Liebe ist und Weisheit, da ist weder Furcht noch Ungewißheit; wo Geduld und Demut, weder Zorn noch Aufregung; wo Armut und Freude, nicht Habsucht und Geiz; wo Ruhe und Besinnung, nicht Zerstreuung noch Haltlosigkeit. " 

"Back To life" ist ein Projekt der Nächstenliebe, der Geduld und Demut, ein Projekt, das uns zeigt,  was es bedeutet, ein guter Mensch zu sein.

Sie können an diesem Projekt der Mitmenschlichkeit teilnehmen und helfen, indem Sie Pate  des Projektes werden.

Näheres auf der Homepage www.back-to-life.org 

Helga König

Kontaktdaten: 
Back to Life e.V.
Louisenstraße 117
61348 Bad Homburg
Kontakt: Tel.: 06172 / 662 69 97

Mittwoch, 6. April 2016

Helga König: Sentenzen, Anfang April 2016

Die Ursache allen Leids ist die unsägliche Gier des Egos. Sobald diese nicht eingebremst wird durch Selbstdisziplin, beginnt sie zu schaden.

Dinge werden uns gleichgültig, wenn wir ihnen weder Sinn noch Freude mehr abgewinnen können. 

Bildung schützt nur dann vor dem Bösen, wenn ihr Herzensbildung beigegeben ist. 

Emotionale Kälte ist der Motor für die Schlechtigkeit in dieser Welt. 

Die Basis eines guten Zusammenlebens von Menschen beruht darauf, Konflikte gemeinsam friedlich zu lösen. 

Wenn wir Menschen über die Jahre hinweg immer wieder die Hand reichen und diese nicht angenommen wird, gibt es 2 Gründe: Hass oder Scham. 

Motive für Verrat sind zumeist Eigennutz oder Neid. 

Selbstständiges Denken und Handeln lernt man, indem Verantwortung nicht delegiert. 

Wer seine Mitmenschen nicht achtet, hat kein Problem damit sie zu verfolgen.Die Achtung des Du ist der Garant für Frieden. 

Beliebigkeit ist eine Folge von Desinteresse und dieses ist eine Folge von egozentrischer Weltsicht. 

Verraten uns Menschen, die uns nahe stehen,schmerzt das immer. Damit wir nicht traumatisiert werden, dürfen wir den Verrat nicht verdrängen.

Der Sinn eines Buches beruht nicht darin, mittels des Buchinhaltes aus der Wirklichkeit zu fliehen, sondern sie besser zu begreifen. 

Die Vorstellung von "Alles gratis" deutet auf eine infantilisierte Weltsicht hin. 

Das Bildungsbürgertum findet selten Zugang zu dem, was Intellektualität wirklich ausmacht. 

Die Qualität einer Theorie lässt sich an den Handlungen bemessen, die daraus erfolgen.

Wer einen Oberlehrer im Nacken hat, verliert auf Dauer seine Kreativität. 

Beliebigkeit ist eine Folge von Desinteresse und dieses ist eine Folge von egozentrischer Weltsicht.

Wir können vieles sein und werden, sollten uns aber stets weigern, zur Projektionsfläche zu mutieren. 

Beziehungsfähig ist nur der, der loslassen kann. 

Gier bedient sich der Falschheit, um ans Ziel zu kommen. 

Renitenz ist die Gegenspielerin von Vernunft und die Verursacherin von Leid. 

Das Schlechte zieht das Schwache an und verdirbt es. Aufgabe des Guten ist es, das Schwache zu stärken. 

REGEL: Sobald Du erfolgreich bist, versucht man Dich zu kopieren, Dir den Erfolg streitig zu machen, besonders mit hinterhältigen Mitteln. 

Ein Mangel an Spiegelneuronen hat Unverständnis aber auch Habgier zur Folge. 

Das abgrundtief Schlechte agiert wie ein tollwütiges Tier, wenn es auf das Gute trifft. 

Falschheit entsteht in einem Umfeld, in dem Angst und Schrecken Programm ist. Folge von Unterdrückungsstrukturen, mittels der Mangel erzeugt wird, ist Gier. 

Das abgrundtief Schlechte befindet sich pausenlos im Zerstörungsmodus, auch wenn das nicht immer sofort erkennbar ist. 

Wer Gefühle vortäuscht, um über andere mehr zu erfahren,um sie auszurechnen u. sich Vorteile zu verschaffen, dem fehlt es an Herzensbildung. 

Gierhälse wollen nicht die Arbeit, die zu Erfolg führt, sondern nur deren Früchte für sich haben. 

Je mehr Seelenmenschen sich vernetzen, um so größer wird das Bollwerk gegen Kälte. 

Wenn das abgrundtief Schlechte erreicht hat, das Gute in seinen Zerstörungsmodus hineinzuzerren, triumphiert es. Es ist am Ziel. 

Es gibt Wörter, mittels denen man andere täuschen kann. Der Sprache an sich kann aber trauen, sofern sie sich nicht besagter Wörter bedient. 

Interessant für uns sind die Menschen, in deren Herzen wir für immer bleiben, auch dann, wenn sie keinen Vorteil durch uns haben. #Wahre_Freunde

Helga König

Samstag, 2. April 2016

Helga König: Sonntagsgedanken, 3.4. 2016

+++FRÜHLING +++
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Copyright: Walter E Beck 
"Ohne die Kälte und Trostlosigkeit des Winters gäbe es die Wärme und die Pracht des Frühlings nicht."   Laotse

Die Leser der Gastkolumnen von "Buch, Kultur und Lifestyle" haben gewiss gestern bereits die schöne, kleine Erzählung des Malers Walter E. Beck entdeckt, die den Titel "Jazzkneipe" trägt. 

Sie endet mit einem beschrifteten Bild, das uns ermahnt: "Eile nicht. Liebe". Diese Botschaft sollte man nicht nur im Frühling beherzigen.

#Walter_E_Beck geht mit seinen Gedanken in eine andere Zeit zurück und erzählt eine Liebesgeschichte, von der wir nicht wissen, ob die sich in der skizzierten Nacht entfachte Glut weiterentwickelt hat oder ob sie stattdessen rasch wieder erloschen ist. 

Nicht immer nimmt das, was scheinbar überstürzt beginnt, ein ebenso überstürztes Ende. Hin und wieder kommt es vor, dass das "Erkennen" eine spirituelle Ebene beinhaltet und man weiß, dass dieses, was sich im "Erkennen" zeigt, schon immer war und immer sein wird und wie ein blaues Band eines ewig andauernden Frühlings zwei Menschen verbindet und zwar über die Jahrhunderte hinweg. 

Es geht nicht um ein Happy End, wie wir es aus alten Hollywood-Filmen kennen. Worum aber geht es dann? Vielleicht um das Wissen um die Unsterblichkeit der Seelen...  

Der Frühling inmitten des Novembers, der im Hippiebett des Erzählers auf wenige Stunden verdichtet gefeiert wurde, manifestiert sich für alle sichtbar in dem neuen Werk Walter E. Becks mit dem Titel "Frühling". 

Das Gemälde bringt uns diese Jahreszeit spirituell nahe und lässt uns begreifen, weshalb die Frau aus dem Gestern, deren Namen wir nicht wissen müssen, bis zum heutigen Tage Raum in der Seele  des Erzählers inne hat. 

Es ist das Licht, das sie schenkte inmitten des Novembernebels und der damit verbundenen Melancholie. Eine solche Helligkeit bewahrt man nicht nur als Künstler, weil man um deren Kostbarkeit weiß.

Als ich das Werk "Frühling" sah, fiel mir spontan ein Gedicht von Eduard Friedrich Mörike ein. Ich möchte es an dieser Stelle wiedergeben: 

Er ist's
Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
 — Horch, von fern ein leiser Harfenton!
 Frühling, ja du bist's!
Dich hab' ich vernommen!

Blicken wir auf das Gemälde "Frühling", so haben wir den Eindruck, ihn als Gedanken zu sehen, geboren unter den Sphärenklängen des Universums. 

Wir empfinden, wie diese Jahreszeit sich uns allen nähert,  wie die Natur davon träumt zu erwachen, um erneut blühende Paradiese zu schenken, die für Poeten und Troubadoure natürlich auch blaue Blumen bereithalten, deren Traumzeit  durch die Verse und Lieder ein Ende nimmt. Alles blüht nun und duftet süß.

Die introvertierte Frau mit den blauen- grünen  Augen und der schlanken Gestalt hat sich verwandelt in eine Farbe und zwar in Lapislazuli.  Wir sehen und bewundern dieses Orientalischblau im Bild oben. Der Stein aus dem diese Farbe hergestellt wird, ist der Stein der Freundschaft aber auch der Wahrheit und Weisheit. 

Walter E Becks Ermahnung "Eile nicht. Liebe" erhält eine neue Bedeutung. 

Alles was zwischen Menschen geschieht, unterliegt dem Wandel, doch wenn es wahrhaftig ist, mündet es in Freundschaft und begreift,  dass weise zu sein nichts anderes als LIEBEN heißt. 


Helga König