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Samstag, 31. Oktober 2015

Helga König: Sonntagsgedanken, 1. November 2015

"Wer zu handeln versäumt, ist noch keineswegs frei von Schuld. Niemand erhält seine Reinheit durch Teilnahmslosigkeit." (Siegfried Lenz)

Vor einigen Stunden habe ich vier Zitate des aus #Ostpreußen stammenden Schriftstellers Siegfried Lenz getwittert. Das geschah nicht zufällig. Lenz war ein großer Menschenfreund. Sich in Zeiten wie unseren, gedanklich ab und an an solch einen Philanthropen anzulehnen, ist nicht nur wohltuend, sondern schenkt auch Kraft.

Erneut sind diese Woche 35 Menschen auf ihrer Flucht nach Europa im herbstlich- kalten Mittelmeer ertrunken. 3329 Flüchtlinge erlitten in den ersten zehn Monaten dieses Jahres dort den Tod durch Ertrinken, weil Boote, die sie in Sicherheit bringen sollten, überladen waren und kenterten.

Wie das UNO-Flüchtlingshilfswerk #UNHCR schreibt, sind in 2015 rund 300 000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa geflüchtet. Rund 200.000 Menschen haben Griechenland erreicht und etwa 110.000 Italien.

Bei vernünftiger Logistik und nicht überladenen Booten, hätte vermutlich  keiner der Flüchtlinge zu ertrinken brauchen. Die moralische Verantwortung für das Drama liegt nicht nur bei den rechtlich Zuständigen, sondern bei uns allen. Die Weltgemeinschaft hat versagt.

Natürlich erinnert man sich in diesem Zusammenhang an die unzähligen ostpreußischen Flüchtlinge 1945, die damals in der Ostsee ihr Leben ließen und denkt gewiss, Flucht und Vertreibung, gleichgültig wann und wo diese stattfinden, sind stets eine Tragödie für all die Menschen, die dies erleiden müssen. Dann aber sofort wieder zur Tagesordnung überzugehen, wäre ein Zeichen von Unmündigkeit.

"Wer für sich in Anspruch nimmt, mündig zu sein, ist zur Unruhe verpflichtet." (Siegfried Lenz)

Was heißt dies? Der Mündige muss Missstände anprangern und Wege suchen, wie man sie beseitigt.

Leonardo da Vinci sagte einst: "Wer das #Böse nicht verurteilt, lässt zu, dass es geschieht" und Siegfried Lenz ging noch einen Schritt weiter, indem er sagte „Wer zu handeln versäumt, ist noch keineswegs frei von Schuld. Niemand erhält seine Reinheit durch Teilnahmslosigkeit.“ 

Das Böse, das es hier zu verurteilen gilt,  ist in erster Linie Assad und seinen Schergen sowie seine Helfern und natürlich in den den Waffenhersteller zu sehen, aber auch in  jenen, die die Not der Flüchtlinge ausnützen und sie auf  unsicheren Booten den Gefahren des Meeres aussetzen.  Böse sind zudem alle, die dem leidgeplagten, syrischen Volk nicht helfen wollen. Allen gemeinsam  ist ein abgründiger Egoismus und Menschenverachtung zu bescheinigen.

"Die Schöpfung kann an unserer Verachtung und an unserem #Egoismus zugrunde gehen",  warnt #Siegfried_Lenz. 

Tsipras sagte  gestern zu Recht  über tote Flüchtlinge: "Ich schäme mich für #Europa", während der Bürgermeister von Lesbos jetzt vernünftigerweise Fähren fordert. Brüssel sollte dieser Forderung umgehend zustimmen. Die Menschenrechte machen es erforderlich. 

Sinnvolles Handeln ist das Gebot der Stunde. Aus Angst vor weiteren Flüchtlingsströmen, dieses zu unterlassen, macht schuldig. 

Böses allein zu verurteilen, genügt nicht.  Es muss gehandelt werden. Logistikprobleme müssen jetzt sehr zügig gemeinsam gelöst werden und zwar unkonventionell. Jetzt heißt es, gemeinsam anzupacken und alles zu unternehmen, dass  die etwa 4,2 Millionen Syrer, die bislang ins Ausland geflohen sind, bald wieder nach Syrien zurückkehren können, weil man den Tyrannen vom Thron gestoßen und der Terror-Miliz IS den Garaus gemacht hat. 

Wenn die Großmächte sich in der Sache einigen, dürften die Probleme gewiss in absehbarer Zeit zu lösen sein. Wünschenswert wäre es. Alles ist eine Frage der Vernunft.

Der jetzige Zustand in #Syrien ist nicht länger hinnehmbar. Deshalb muss er unvorzüglich beendet werden.

Helga König

Samstag, 24. Oktober 2015

#Helga_König- #Sonntagsgedanken, 25.10.2015

"Es dauert sehr lange, bis man jung wird." (#Pablo_Picasso 25.10. 1881- 8.3. 1973) 

Der spanische Maler Pablo Picasso wurde heute vor 134 Jahren geboren. Sein Gesamtwerk aus Gemälden, Zeichnungen, Grafiken, Plastiken und Keramiken umfasst etwa 50 000 Exponate.* Daraus lässt sich schließen, dass dieser  #Künstler  beseelt von dem war, was er tat. 

Er begriff sein tägliches Tun  nicht primär als Anstrengung, sondern als Quell großer Freude. Alles, was er unternahm, tat er mit bemerkenswerter Intensität jenseits bürgerlicher Normierungen. Genau dieses Verhalten war es wohl, das ihm die #ewige_Jugend bescherte, um die er von vielen beneidet wurde.

Der Weg zur inneren #Verjüngung- um diese geht es im Zitat - ist nur möglich, sofern man Mut und   das Bewusstsein besitzt, niemals der Langeweile anheim fallen zu dürfen. Das ist  u.a. möglich, wenn wir uns nicht fremd bestimmen lassen.

Unsägliche #Langweile entsteht stets dann, wenn man sich mit Gegenständen befasst, denen man nichts abgewinnen kann oder wenn wir  uns in Beziehungen aufhalten, die schon lange tot sind. Dann altern wir sehr rasch, dann stellen sich Krankheiten ein, dann schleppen wir uns freudlos durch jeden Tag, dann möchten wir bewusst oder unbewusst nur noch sterben, d.h. einfach nicht mehr da sein, um der Langeweile auf diese Weise entkommen. Der #Sprichwort "Langeweile ist tödlich" kommt nicht von Ungefähr.

Kinder, die in ein liebevolles Umfeld geboren wurden, lachen gerne und sind vor allem neugierig. Sie möchten die Welt erkunden, wollen staunen, wollen wissen. Nicht alle Menschen schaffen es, diese #Verhaltensmuster ihr ganzes Leben hindurch zu kultivieren und insofern immer das zu fühlen, was wirklich jung hält: die Leichtigkeit des Seins. 

#Melancholie und #Schwermut, die mitunter in Depressionen ausarten, sind  Phänomene, die das Tanzen und Lachen und alles Bunte letztlich aus unserem Leben ausschließen. Hauptsargnagel für die innere Heiterkeit, die uns jung und am Leben hält, ist  allerdings die protestantisch-calvinistische Moral. Sich dieser immer wieder zu entziehen, sollte insofern zur täglichen Jungbrunnenübung werden. 

Sich von allem, was unsere Seele beschwert zu befreien, ist nicht einfach, aber der wirkungsvollste Weg sich zu verjüngen und jeden Moment das zu leben, was uns tatsächlich gut tut und unseren Mitmenschen nicht schadet.

#Ausstrahlung, die hell wie die Sonne erscheint, verbinden wir mit Jugend, eine düstre #Aura assoziieren wir nicht grundlos mit Krankheit oder Alter. Ausstrahlung ist das #Kommunikationsmittel unsrer Seele. Sie macht Dritte auf unseren Seelenzustand aufmerksam und lässt sensible Beobachter nachdenklich werden oder sich erschreckt abwenden aber auch freudig Blickkontakt mit uns aufnehmen. 

Alle sehnen sich nach dem Hellen, dem Lichtvollen, nach einem Seelenzustand, der Gesundheit  und ein langes Leben verspricht. Deshalb halten sich Menschen mit Vorliebe im Umfeld jener auf, die Freundlichkeit ausstrahlen. Instinktiv wissen wir, dass zu viel Grau und Schwarz  sich auf unser Befinden negativ auswirkt und  schließlich unsere Kreativität zu zerstören droht. 

"Es dauert sehr lange, bis man jung wird"  und zwar deshalb, weil wir zumeist erst spät begreifen, dass wir uns von allem lösen müssen, was unsere Seele belastet, um jeden Augenblick quicklebendig auskosten zu können und zwar so als wären wir gerade erst geboren worden. In diesem Zustand nämlich können wir noch vorbehaltlos staunen, weil wir frei von Vorurteilen  und Ängsten sind.

Jung werden ist insofern ein Erweckungserlebnis, das uns  zu uns selbst zurück führt, hin zu der Quelle, die  uns Kreativität schenkt, selbst  im Alter von 90 Jahren, wie Pablo Picasso der  Nachwelt bewiesen hat.

Helga König

* vgl Wikipedia

Helga König: Sentenzen 3/10 2015

Wahrheit ist selten das, was man uns auf dem goldenen Tablett serviert. Man findet sie eher unter dem Teppich. 

Worum wir uns stets bemühen müssen, ist eine glasklare Analyse. Sie bringt uns stets der Wahrheit ein stück weit näher. 

Die Decke der Zivilisation ist dünn. Anstelle zu teilen, lassen Egomanen jene, die in Not sind, lieber verhungern. Nächstenliebe Fehlanzeige.

Bilder sind Eindrücke, die auf unser Bewusstsein positiv oder negativ wirken können. 

Nichts lässt uns mehr altern als ein schwelender Konflikt. Wenn er nicht lösbar, dann ist Abstand angesagt und zwar der Lebenslust wegen. 

Diffuse Angst treibt Menschen in die Hände von Rattenfängern. Unsere Aufgabe ist es, Ängste durch Aufklärung zu minimieren.

Man kann Höhenflüge nur mit Demut überleben.

Fähigkeiten und Fleiß sind nicht alles, ohne Fortune ist großer Erfolg nicht möglich.

Die Erde in ihrer Vielfalt zu bewundern und die Vielfalt zu bewahren, das ist unsere Aufgabe.

"Es ist nicht alles so wie es scheint", von daher ist Realitätsanalyse ein wahrlich spannendes Betätigungsfeld.

Ein Mensch sollte sich primär durch seine Mitmenschlichkeit auszeichnen.

Dienstag, 20. Oktober 2015

Helga König. Sentenzen, Oktober 2015

Rechtsradikale reagieren auf gefühlte Schwäche mit Terror. Ihr Verhaltensmuster ist archaisch.  

Mit Gleichgültigkeit drängt man den Rechtsradikalismus nicht ins Abseits. 

Es gibt keinen friedfertigen Rechtsradikalismus. Das muss jedem klar sein. 

Der Rechtsradikalismus ist immer gewaltbereit und stets gewalttätig, auch wenn er es anfänglich verbal unter den Teppich zu kehren versucht 

Jeder Demokrat, der heute zu dem aufziehenden Rechtsradikalismus im Land schweigt, macht sich mitschuldig an neuen Konzentrationslagern. 

Es ist ein schwerer Fehler, Wortverdreher zu unterschätzen. Menschen, die der Sprache nicht mächtig, gehen Wortverdrehern auf den Leim. Immer.

Der latente Rechtradikalismus kann jederzeit wieder lichterloh brennen,wenn man die rechtsradikalen, verbal geschulten Hetzer gewähren lässt 

Der Rechtsradikalismus ist verblendet und verbohrt. Seine verbalen Rattenfänger muss man rechtzeitig in die Wüste schicken. 

Mit den neuen verbalen, teuflischen Schlachtschwertern der Rechtsradikalen wird man nur fertig, wenn man sie nicht weiteragieren lässt. 

Es gibt nichts Besseres als Momente der Erkenntnis, denn diese lassen uns reifen und verändert mit Sachverhalten umgehen. 

Am Ende kommt es nur aufs Herz an.

Sonntag, 18. Oktober 2015

#Helga_König: #Sonntagsgedanken, 18.10.2015

"Drei Viertel alles Bösen, das in der Welt getan wird, geschieht aus Furchtsamkeit." 

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)

Diese Sentenz des Philosophen Friedrich Wilhelm Nietzsche, dessen Geburtstag sich vor einigen Tagen zum 171. Mal gejährt hat, beschäftigt mich schon seit langer Zeit. Neuerdings frage ich mich sogar immer häufiger, ob Furchtsamkeit oder gar blanke Angst der eigentliche Motor für Gier ist: Angst nicht zu genügen, Angst nicht genug zu bekommen, Angst nicht bestehen zu können?

Das abgründig Böse ist mir in meinem bisherigen Leben zweimal begegnet, zuletzt auf der Verkaufsplattform von Amazon durch jahreslanges Gemobbt- und Gestalktwerden seitens Katzi und einiger seiner treuen Vasallen. Der Grund für all die Niedertracht war vermutlich seine Angst nicht mehr länger bestehen zu können. Das konnte sein Ego nicht verkraften. 

Über den Schaden, der mir entstand, will ich weiter an dieser Stelle nicht reden, speziell nicht nachdem ich Katzi nun zufällig auf der Messe sah. Seither begreife ich mehr. 

Am Donnerstag nach der Lesung Pater Anselms zu seinem Buch "Gier" kreuzten sich Katzis und mein Weg erstmals nach langen, harten Jahren mir aufgezwungener Auseinandersetzung. Die zufällige Begegnung war  jedoch sozusagen ein Glücksfall, denn immerhin ist er einer der Protagonisten des Buches, an dem ich derzeit schreibe. 

Katzi war gottlob so sehr in seine Eitelkeit, speziell in seine roten Stiefel vertieft, dass er mich nicht wahrnahm. Alt ist er geworden, die extrem schütteren Haare hatte er verschämt unter seinem Hut verborgen. Selbstbewusste Männer haben keine Probleme mit ihrer Glatze.  Für diese Männer sind sie ein äußeres Zeichen ihrer Promiskuität.

Seine körperliche Größe versuchte Katzi mit hochhackigen Stiefeln zu manipulieren, die mangelnde Intellektualität ersetzte er durch eine Brille, die er auf der Nasenspitze trug. Dabei war die Mimik hochgradig verbissen. 

Mit einem solchen Typ ist nicht gut Kirschen essen, den muss man in Watte packen. 

Schade, dass ich ihn nicht schon früher live erlebt habe, denn dann wäre mir bewusst gewesen, dass dieser Mensch vor allem Aufmerksamkeit benötigt und dass das Motiv für den Tanz, den er jahrelang auf Amazon veranstaltet hat, blanke Angst und ein tief sitzender Minderwertigkeitskomplex zu sein scheint. 

Seine bayrische Sponsorin hat ihn offenbar fallen lassen. Was beide lange verbunden hat, war wohl in erster Linie dieser Mangel an Selbstbewusstsein. Wobei der gestiefelte Kater im Vergleich zur Heckenschützin eine gepflegte Erscheinung ist. Das muss fairerweise gesagt werden.

Mittlerweile hat Katzi und seine Troll-Armada die Top 100 von Amazon in ihrer einstig seriösen Form völlig zerstört. Doch das hatte dieser Psychopath ja in Gesprächen oft genug angekündigt. Herostratos scheint sein Vorbild, sein wahrer Held zu sein. Wie Javier Mariás  anmerkt, tauchen bestimmte Figuren in den Zeitläuften immer wieder auf...

Am Stand eines Verlages sah ich meinen einstigen Widersacher einige Zeit später abermals. Er floh noch bevor ich mit ihm reden konnte und wirkte in seiner Hast wie ein Gespenst, aus einem Gräuelmärchen. Dann war er weg. 

Der Puppenspieler hatte sich ein letztes Mal gezeigt. Adieu, mein Freund.

Was ich Katzi wünsche, ist dass er erkennt, dass seine ewigen Freund-Feind-Spiele ihn im Leben nicht weiterbringen. Im Gegenteil, sie lassen ihn immer mehr verhärten und machen ihn am Ende so einsam, dass er es nicht mehr ertragen kann, vielleicht  aber erwacht er dann, vielleicht spürt er dann das verletzte Kind in ihm und tröstet es. Dieses Kind braucht viel Trost bis sich seine Gesichtszüge entspannen.

Helga König

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Helga König: #Sentenzen Anfang Oktober 2015

Eine von vielen? Dann lieber keine. 

Je älter man wird, um so intensiver nimmt man Herzenskälte beim ersten Blick schon wahr und wendet sich ab, um sich Kummer zu ersparen.

Das Böse ist weit mehr als Herzenskälte, das Böse ist die treibende Kraft für Zerstörung aller Art.

Wer das Böse kennen lernen durfte und dabei nicht selbst böse geworden ist, hat eine gute Chance weise zu werden.

Man darf die tobsüchtig blinde Masse nicht unterschätzen. Lynchen ist ein Prinzip der Masse. 

Wortverdreher sind schlimm, Hinzudichter aber sind noch schlimmer. 

Wenn Dritte sich als Intriganten erweisen, wird von uns beiläufig Erwähntes für niederträchtige Maßnahmen genutzt - zu unserem Schaden. 

Wer zu den Machenschaften Rechtradikaler im Lande schweigt, hat das Recht verwirkt, an Wegduckern in der Weimarer Republik herumzunörgeln. 

Auf dem Weg zum Terrorstaat: Dort wo man Scheiterhaufen und Galgen oder Guillotinen errichtet, plant man der Demokratie den Garaus zu machen 

Zu viele Psychopathen an den Schalthebeln der Macht haben unsere Welt so werden lassen, wie sie heute ist. 

Man gibt ein Ziel erst dann auf, wenn man erkannt hat, dass es nicht mehr lohnt, sich weiter dafür zu engagieren. 

Wir erinnern uns am Ende nur an jene, die unser Herz erwärmt haben. 

Wem der Sinn für sein Tun abhanden kommt und nicht abgestumpft ist, braucht viel Resilienz, um nicht in ein schwarzes Loch zu fallen. 

In unserer Welt dominiert Lüge und Hass. Deshalb auch die vielen Verwerfungen. 

Wer all zu oft belogen und betrogen wird, verliert die Lust an Kommunikation. 

Wer viele Facetten von Niedertracht kennen gelernt hat, bezweifelt nicht mehr, dass es das unverwüstlich Böse auf der Welt gibt. 

Die Masse ist ohne Mitgefühl. Sie weidet sich daran, wenn Menschen seelisch oder körperlich gelyncht werden. 

Es ist unergiebig nach dem Warum zu fragen, wenn uns keiner eine Antwort gibt und wir selbst nichts als bloße Vermutungen parat haben. 

Wenn wir nicht mehr atmen und nur noch im Traum uns erinnern, dann wissen wir weit mehr über unser Herz als wir heute wissen möchten. 

Wer steigen will, muss Ballast abwerfen. Alle wissen das, doch keiner lässt unbefangen los, weil keiner wirklich glaubt, was er weiß. 

Grenzenlos gierige Menschen schrecken vor keiner Straftat zurück, um ihre Gier zu befriedigen. Ihre Kälte anderen gegenüber ist unglaublich 

Wer die Verantwortung für Psychopathen übernimmt, wird zu Sisyphus. 

Pervertiertes Besitzdenken entspringt der calvinistischen Ideologie. Eine Pseudo-Religion, in der für Mitgefühl kein Platz ist. 

Der Neoliberalismus ist nur der ideologische Überbau für grenzenlose Gier. 

Wer aufhört hierarchisch zu denken, hat eine gute Chance, endlich seinen Verstand zu benutzen.

Grenzenlose Gier ist das Ergebnis der Idee, dass ein Mensch nur Wert hat, wenn er besitzt und je mehr er hat, desto höher sein Wert sei. 

Wer durch viele Höllen gegangen ist, sehnt sich in erster Linie nach Ruhe und Harmonie. 

Nicht selten blickt man in die Vergangenheit und fragt sich: Wozu all die Mühe, wozu der sinnlose Kräfteverschleiß?"

Wenn Staatsdiener sich vor der Macht des Geldes beugen, haben Lobbyisten ein leichtes Spiel. 

Auch umsichtige Menschen sind nicht davor gefeit, betrogen zu werden. Nicht jeder Hinterhalt ist erkennbar. 

Oft ist es die Angst, die zu Unheil führt, weil Angst in erster Linie lähmt. 

Allem etwas Gutes abzugewinnen, heißt die Mentalität eines glücklichen Kindes zu besitzen. 

Ideale führen zielsicher in lebenslange Depression. 

Wenn Gesundbeten die Welt heilen würde, könnte Gesundbeter ein Traumberuf werden. 

Reflektierte Menschen, die keinen Schritt ihres Lebens bereuen, sind zu bewundern. 

Immer das Ende mit zu bedenken, ist für junge Menschen zumeist unmöglich. Doch werden gerade dann oft Weichen gestellt. 

Illusionen sind die Totengräber unseres Lebens. Man darf ihnen niemals Raum schenken. 

Wer vor Terror flieht, dem muss Schutz geboten werden. Das gebietet die Menschlichkeit. Terroristen aber müssen bekämpft werden. 

Man verliert die innere Leichtigkeit, wenn man all zu oft Illusionen nachgibt. 

Wer sich nach Licht sehnt, muss in die Magie der Farben eintauchen, dann breitet sich Licht in ihm aus. 

Der Mensch sucht stets die Liebe und findet nicht selten nur Leere. 

Zuviel Herbst macht depressiv.Dann lieber Winter mit Hoffnung auf hervorbrechende Schneeglöckchen. 

Wetterfühligkeit ist keine Frage des Alters, sondern der Naturverbundenheit. 

Träume, die nicht in Handlungen umgesetzt werden können, schaden mehr als sie nützen. 

Meide stets Illusionen. Wie Euphorien tun auch sie uns nicht gut, ach ja und hoffen sollten wir nur dann, wenn handeln möglich. 

Sich zu entschließen, einen Menschen nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen, der uns viel bedeutet hat, ist oft ein langer, schmerzhafter Weg.

Samstag, 10. Oktober 2015

Helga König: #Sonntagsgedanken- 11.10.2015

"Nächstenliebe ist die einzig mögliche Realpolitik." #Fridtjof_Nansen (1861 - 1930) 

Am Freitag, den 9.10.2015 erhielt das Tunesische Quartett für den nationalen Dialog den Friedensnobelpreis 2015. Der Preis wurde ihm für die Bemühungen um eine pluralistische Demokratie in dem nordafrikanischen Land im Zuge des #Arabischen_Frühlings zuerkannt. 

Über die Preisträger wurde in den letzten beiden Tagen in den Medien viel berichtet, deshalb auch werde ich das hochgeschätzte Quartett heute nicht zum Thema meiner Sonntagsgedanken machen. Nichts soll zerredet werden. Von mir jedenfalls nicht. 

Die renommierte Auszeichnung wird, wie allen bekannt sein sollte, seit 1901 jährlich in Schweden vergeben. Gestiftet wurde der Friedensnobelpreis von dem schwedischen Erfinder und Industriellen #Alfred_Nobel. Nach den Vorstellungen des Stifters sollte die Wertschätzung an denjenigen vergeben werden, "der am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt" und damit "im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht" hat. 

Der Entdecker Prof. Dr. Fridtjof Nansen, der am 10. Oktober 2015 vor 154 Jahren in Oslo geboren wurde, erhielt 1922 den #Friedensnobelpreis und zwar für seine Verdienste um die internationale #Flüchtlingshilfe. 

#Flüchtlinge sind das Thema des Jahres 2015, nicht nur deshalb halte ich es für wichtig, an diesen honorigen Mann zu erinnern, der die schwedische Würdigung aufgrund seines entsprechenden Engagements vor beinahe 100 Jahren erhalten hat. 

Wer war dieser Mann? Was tat er? 

Der Norweger durchquerte als erster Entdecker Grönland. Seinen Namen assoziiert man u.a. mit seiner Nordpol-Expedition von 1895, aber auch mit technischen Erneuerungen bei Arktisreisen, gemeint sind beispielsweise Schutzkleidung und verstärkte Schiffe. 

Mit seinem berühmten Schiff "Fram" driftete er von 1893-95 mit dem Packeis. Dann nahm er mit Hundeschlitten den Nordpol in seinen Fokus. Er musste allerdings an einem bestimmten Punkt umkehren, hatte aber immerhin die bis dahin höchste Breite erreicht. Daraufhin wandte er sich u.a. der Ozeanographie zu und unternahm bahnbrechende Forschungsreisen. 

#Nansen wurde 1897 als Professor für #Zoologie an die #Universität nach #Christiana berufen; 1908 dann wurde er Professor für #Ozeanographie. Schon zu seinen Lebzeiten stilisierte man ihn zu einer Legende. Dazu kam, dass seine humanitären Leistungen als #Diplomat ihn unvergesslich machten. Durch ihn wurde Norwegen 1920 Vollmitglied des #Völkerbundes. Er leitete die norwegische Delegation. 

Als Nansen dem #Völkerbund im November 1920 die erfolgreiche Rückverbringung von 200.000 #Kriegsheimkehrern mitteilen konnte, schrieb er: "Niemals in meinem Leben zuvor bin ich auf ein so gewaltiges Leid gestoßen.“ Nansen war #Humanist, den  das, was er sah, in seinen Handlungen prägte. 

Bis zum Jahr 1922 sorgte er insbesondere durch die Einführung des #Nansen_Passes für die Heimkehr von 427.886 Menschen aus rund 30 Ländern. Der Nansen-Pass ist ein Pass für staatenlose Flüchtlinge und #Emigranten. Entworfen wurde er 1922 von #Fritjof_Nansen und für diesen Pass wurde er mit dem #Friedensnobelpreis ausgezeichnet. 

Zu den bekanntesten Trägern des rettenden Passes zählten übrigens #Marc_Chagall, #Igor_Strawinski und #Anna_Pawlowa. 

#Hannah_Arendt widmete sich in ihrem Werk "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft"  nicht zuletzt dem Problem der Staatenlosigkeit und forderte einen allgemeinen Anspruch, Rechte zu haben, die dem Nansen-Pass sehr nahekommen.*

Soweit  das Leben und Wirken von Prof. Dr. Fridtjof Nansen, dessen Vornamen übrigens bemerkenswerterweise  die Bedeutung „#Friedensfürst“ hat. 

Nicht grundlos habe ich den heutigen Sonntagsgedanken ein aussagekräftiges Zitat von Fridtjof Nansen vorangestellt und möchte nun ein weiteres seiner Zitate folgen lassen:  

"Für manchen Menschen mag der Gedanke, dass die Seele unsterblich ist und dass es nach diesem Erdenleben noch ein weiteres gibt, das vielleicht Ersatz bietet für die Leiden und Entbehrungen dieses irdischen Daseins, ein Trost sein; aber gewiss ist es ein selbstloserer, edlerer und folgerichtigerer Glaube, zu glauben, dass unser Leben hier und jetzt ist, dass wir Durchgangsglieder in der ununterbrochenen Kette von der Vergangenheit und Zukunft sind, dass wir nur in den Ergebnissen unserer Gedanken und Handlungen und in unseren Nachkommen fortleben, und dass wir deshalb in diesem einen Leben unser Bestmögliches leisten müssen."  

So schreibt ein wahrer Friedensfürst, der Verantwortung im Hier und Jetzt übernehmen möchte.

Das Bestmögliche, das wir leisten können, ist der Folgegeneration eine friedliche Welt und einen zutiefst humanistischen geprägten gedanklichen Überbau zu übergeben. Das beginnt bereits in Familien, in den der Schwerpunkt auf Fairness liegen sollte und setzt sich durch entsprechende ethische Grundgedanken in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik fort. 

Wer Frieden möchte, muss den Fairnessgedanken  wie eine leuchtende Fackel in die Welt tragen. Er allein bietet die Chance, dass die Zukunft nicht "Totalverwüstung von Mutter Erde" heißt. Das muss sich jeder bewusst machen und zwar immer und immer wieder.

Flüchtlinge sind eine Folge von Verantwortungslosigkeit Einzelner, die  sich und ihre egoistischen oder ideologischen oder religiösen  Verblendungen über das Wohl aller stellen.

Wehe, wenn Macht in den Händen von Psychopathen ist! Dann ist die Weltgemeinschaft aufgefordert, sich des Weltfriedens wegen dieser zu entledigen. Zuständig für  die  Bestrafung für Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Verbrechen der Aggression  ist der Internationale  Strafgerichtshof in Den Haag, aber keineswegs die private Lynchjustiz aufgebrachter Opfer.

Helga König

* (vgl.: Wikipedia)

Samstag, 3. Oktober 2015

#Helga_Koenig #Sonntagsgedanken über Walter E. Becks Werk "Der_Hexenkamm". 4.10.2015

 DER HEXENKAMM
 100 x 100 mixed media
© walter e. beck
Der Maler #Walter_E_Beck hat gestern auf Facebook ein neues Werk vorgestellt. Als ich es sah, faszinierte mich zunächst die Farbgestaltung dieses großformatigen Bildes, das Raum und Licht benötigt, damit es seine Wirkung voll entfalten kann. Es eignet sich ganz hervorragend zur Meditation, speziell in Chefetagen großer Unternehmen. Das wird erkennbar, wenn man sich mit dem Motiv näher auseinander setzt.

Bevor ich mich mit dem Titel befasst habe, der sich als Schlüssel für das Werk erweist, habe ich mich zunächst in die Farben vertieft.

Weiß gilt physikalisch als die Summe aller Farben. Sie verfügt offenbar über keinen negativen Zusammenhang und gilt insofern als vollkommen. Vor allem ist Weiß ein #Symbol für #Licht und Glaube, das Gute, die Unschuld, auch für den Anfang und die #Wahrheit.

Demnach handelt es sich bei Weiß um eine der beiden essentiellen Farben, die man dem #Paradies zuordnen kann und zwar in einer Zeit vor dem Sündenfall, d.h. dem symbolischen Ereignis, das in der Bibel als der Verzehr der verbotenen Frucht des Baumes der Erkenntnis durch Adam und Eva beschrieben wird, welches schließlich bekanntermaßen zur Vertreibung aus dem Garten Eden führte.

In der Magie kommt #Weiß bei Ritualen zum Einsatz, mittels denen man  spirituelle Erleuchtung und Wahrheitsfindung anstrebt.

#Grün wird allgemein mit dem #Frühling, dem #Wachstum und dem Entstehen von Leben in Verbindung gebracht. Grün symbolisiert Hoffnung,  auch ewiges Leben und gilt als #Farbe der Mitte. Angeblich soll Grün u.a. Hilfsbereitschaft sowie Toleranz fördern und sich heilend auf die Seele und den Körper auswirken. Diesbezüglich hat sich #Hildegard_von_Bingen bereits vor über 800 Jahren geäußert.

Grün soll zu einer spirituellen Wandlungskraft transzendieren und langfristig inneren Frieden bewirken. Diese Farbe wirkt ausgleichend sowie lebensspendend und steht für Herzenswärme, Erneuerung, Freundschaft, Sympathie, auch #Harmonie und #Ruhe.

Die beiden Farben nun schmiegen sich im Gemälde geradezu liebevoll aneinander und man ist sich deshalb auch ziemlich sicher, dass Walter E. Beck in abstrakter Form den Sehnsuchtsort gemalt hat, an dem es keine Feindschaft zwischen Mensch und Tier gibt,  auch keine Dornen und Disteln, sich insofern alle problemlos ernähren können und im Einklang mit ihrem inneren Selbst leben.

Doch etwas irritiert.

 #Hexenkamm (Stechapfel)
Foto: José_Eduardo
Der Künstler nennt sein Werk "Der_Hexenkamm". Wer sich mit botanischen Begriffen etwas auskennt, weiß, dass sich hinter diesem mittelalterlich anmutenden Wort die Pflanze verbirgt, die den Namen "Stechapfel" trägt. Im Volksmund wird der "Hexenkamm" u.a. auch "Teufelsapfel" genannt, der Schritt zu der entlarvenden Begrifflichkeit "Schlangenapfel" ist hier  weiß Gott nicht weit.

Der #Apfel war die verbotene Frucht des #Paradieses. Wer sagt uns, dass die legendäre #Paradiesfrucht nicht in Wahrheit die Frucht  des "Stechapfels" war? 

Besagter  "Teufelsapfel" war im Mittelalter ein nicht hinweg zu denkender Bestandteil der legendären Hexensalbe. Daran erinnert  das Wort "Hexenkamm". Diese Pflanze ist,  wie zu erwarten, giftig.

Bemerkenswerterweise soll aber gerade eine "Stechapfel-Räucherung" zur Hellsichtigkeit führen und der Samen des Hexenkamms vor übler Nachrede schützen.  Demnach ist es durchaus verlockend, mit dieser Frucht zu experimentieren, nur essen sollte man sie nicht. Sie riecht nicht gut und schmeckt auch nicht.

"Keine Rose ohne Dornen", "Kein Paradies ohne Stechapfel", "Kein Licht ohne Schatten".  Das wissen wir alle und sollten daraus unsere Schlüsse ziehen. 

Den "Teufelsapfel" als Bestandteil des Paradieses zu akzeptieren, sich ihn aber keinesfalls einzuverleiben, stattdessen ihn als Möglichkeit für spirituelle Erkenntnis zu nutzen, schenkt uns eventuell die Chance, eine weiß-grüne Oase des Friedens hier auf Erden zu gestalten, in der Menschen nach der "#Golden_Regel"* zu leben wissen.

Könnte das die #Botschaft  des Malers und #Friedensaktivisten Walter E. Beck sein? 

*Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst."