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Samstag, 26. Dezember 2015

Helga König: Sonntagsgedanken, 27.12 2015

"Wenn man einen fremden Ort besucht, lohnt ein Gang über den Friedhof und in die älteste Kirche stets, um den "Spirit" des Ortes zu erfassen.“ (H.K)

Als ich diesen Tweet vor einigen Stunden postete, dachte ich an bestimmte Kirchen und Friedhöfe, die ich zwischen Weihnachten und Neujahr im Laufe der letzten Jahrzehnte besucht habe, darunter auch an eine kleine Kirche in Rottach-Egern/Tegernsee und den Friedhof dort, auf dem u.a. die Schriftsteller Ludwig Ganghofer und Ludwig Thoma, der Operntenor Leo Slezak sowie der Maler Olaf Gulbransson begraben liegen. Sie ruhen hier mit unbekannten Menschen gemeinsam auf einem unspektakulären Gottesacker. 

Habe ich den "Spirit" des Ortes erfasst als ich sah, was ich in der Kirche und auf dem Friedhof wahrnahm, trotz oder wegen allem, weshalb die Schickeria sich heutzutage in Rottach-Egern so gerne aufhält? Ich denke schon. Den "Spirit" dort assoziere ich mit dem Wort "Idylle", das ich keineswegs abwertend. sondern neutral nutzen möchte. Idyllen sind beliebt, auch bei der Schickeria, die sich  hier von ihren Lebenslügen erholen möchte.

Orte, die alte Kirchen beherbergen, die dazu noch in Stand gehalten werden, ähnlich wie ihre uralten Friedhöfe, haben eine Zukunft, dass dokumentiert ihre Vergangenheit. Ihre Gegenwart schafft stets die Voraussetzung, dass Zukunft möglich ist. Das erklärt oft den nicht immer astreinen "Spirit" bzw. akzeptiert kommerzielle Komponenten ohne Widerspruch,  gewissermaßen völlig pragmatisch. 

Ich ließ uralte Kirchen und Friedhöfe in Frankreich an meinem geistigen Auge vorüberziehen, die ich zwischen den Jahren besuchte und dachte dabei vor allem an das Grab von Chagall in St. Paul de Vence, dachte an Weihnachtsbäume, Blumenschmuck und das Lichtermeer in alten katholischen Kirchen, die vor 700, mitunter gar vor mehr als 1000 Jahren bereits erbaut worden waren und an die vielen brennenden Kerzen auf den Friedhöfen, die an das "Ewige Leben" der dort Ruhenden erinnern sollen. "Licht. Mehr Licht. Noch mehr Licht..." 

Auch die Jakobskirche in Weimar kam mir in den Sinn. Dort wurden einst Goethe und Christiane Vulpius getraut. Auf dem dazu gehörenden Friedhof ruhen u.a. der Maler Lucas Cranach und der Dichter Friedrich Schiller. Ein Lichtermeer zu Weihnachten gibt es dort allerdings nicht, weil dies bei Protestanten eher unüblich ist. Goethe wünschte sich mehr Licht als er starb. Er wusste warum. "Licht. Mehr Licht. Noch mehr Licht." Man hatte Goethes Wunsch damals so wenig begriffen wie heute. 

Überall in den Kirchen stellt man sich vor, wie die Menschen, deren Gräber man zuvor aufsuchte, einst die Gotteshäuser betraten, dort beteten und um Hilfe baten. Dabei wollen wir nicht so genau wissen, worum sie Gott anflehten, sondern eher, dass es einst offenbar viele demütige Menschen gab, die ihre Grenzen kannten. Diese Menschen sind heute rar geworden und das hat fatale Folgen. Wir wissen es und können nichts tun…außer um Licht flehen. "Licht. Mehr Licht. Noch mehr Licht", für jeden. 

Allen alten Grabfeldern gemeinsam ist, dass man den Toten seit Jahrhunderten mit viel Respekt begegnet, auch jenen, die keinen bekannten Namen tragen. Man erkennt dies daran, dass die Gräber oft viele Jahrhunderte überdauern. So etwas geschieht überall dort, wo man ein gewisses historisches Bewusstsein hat, wenn auch oft nur im Hinblick auf die eigene Familie und  deshalb Tote nicht einfach bloß als Gebeine "entsorgt" werden. 

Familienruhestätten beherbergen oft Verblichene vieler Generationen. In heutigen Zeiten gilt dies mancherorts  als obsolet, weil der Zugang zur Seele fehlt. Dies ist dem Mangel an Licht geschuldet. 

"Wenn man einen fremden Ort besucht, lohnt ein Gang über den Friedhof und in die älteste Kirche stets, um den "Spirit" des Ortes zu erfassen.", so meine Eingangssentenz.

Gerade vorgestern sah ich einen Gottesacker, auf dem zur Weihnachtszeit kaum Lichter brannten und auf dem es keine uralten Gräber mehr gibt, obschon der Ort weit mehr als 1000 Jahre alt ist. Die Toten werden neuerdings nach 20 Jahren endgültig entsorgt und der alte Altar der dortigen Kirche kann in einem Museum in der nächst größeren Stadt bewundert werden.  

Es ist offenbar ein spezifischer Zeitgeist, der das, was Bedeutung hat, ausschließlich auf das Jetzt fokussiert und allem anderen keinen Wert mehr beimisst. 

Dort, wo dieser Zeitgeist sich manifestiert, finden wir keine liebevoll restaurieren Kirchen und Friedhöfe mehr und müssen den "Spirit" eines Ortes irgendwie anders erfassen, wenn wir ihn nicht unüberlegt spontan als seelenlos abtun möchten. 

Wir spüren eine unsägliche Trauer und wissen, dass ist das Ergebnis davon, dass man der Anderwelt keinen Raum mehr beimisst. Wir schauen, fühlen und flüstern leise "Licht. Mehr Licht. Noch mehr Licht", wissen um den eigentlichen Mangel unserer Zeit und weinen, weil wir trauern, um wieder lachen und erneut auf Lichtsuche gehen zu können. So sind wir Menschen eben. Unverbesserlich im Hoffen. Unverbesserlich im Vorteilsdenken.

Helga König

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Helga_König: #Sentenzen Dezember 2015

Was allen hilft ist Liebe. Diese gilt es zu verschenken bis ans Ende unserer Tage. 

De Gierigen des letzten Jahrzehnts schickten sich an, die Fairness zu Grabe zu tragen und stehen nun vor dem Unfrieden, den sie gesät.

Faire Menschen sind stets um einen fairen Ausgleich bemüht, weil sie wissen, dass dieser die Basis eines guten Miteinanders ist. 

Sich nicht von angehäufter Materie blenden lassen. Ihre Besitzer sind in den seltensten Fällen fair. 

Man muss nicht alles wegstecken können, man darf auch Schmerz empfinden und an zwischenmenschlicher Kälte leiden. 

Wer bedrängten Menschen oder solchen in Not hilft, fühlt sich selten in der Masse wohl. 

Wir alle sind mit feinen Sensoren ausgestattet und einem Frühwarnsystem für Gefahren aller Art. Man sollte es kultivieren. 

Von Menschen, die sehr angepasst sind, kann man in schwierigen Situationen keinen Beistand erwarten. 

Was wir lernen müssen: Das, was kommt, anzunehmen und uns bemühen, damit umzugehen. 

Wer das Jahr über nicht offen in Familien kommuniziert, erlebt irgendwann nur noch Stumme oder Schreiende beim Weihnachtsmahl. 

Wer von einer heilen Welt träumt, hat bereits verloren. Sie ist ein Ort fürchterlichster Kriminalität an dem Achtsamkeit oberstes Gebot ist.

Nicht die Idee eines Vereinigten Europas ist eine Träumerei, sondern Vorstellung mündiger Bürger, die demokratisch orientiert sind.

Sich für Schwingungen sensibilisieren, erspart uns viel Kummer und Ärger. 

Stärkeverherrlicher schaffen eine Welt von Untoten. 

Wenn die innere Alarmglocke sich meldet,wenn wir einem uns Unbekannten begegnen, dann sollten wir auf sie hören und auf Distanz gehen. 

Eine Gesellschaft ohne philosophischen und spirituellen Überbau geht zugrunde, weil der reine Materialismus den Urzustand herbeiführt. 

Das Gegenteil von Ablehnung ist Zuwendung. Sie ist der Motor dafür, dass Menschen gesund bleiben und Projekte gedeihen. 

Eine rüde Sprache verroht den Menschen. 

Menschen, die in anderen ein bloßes Mittel für ihre Interessen sehen, sollte man meiden, auch wenn sie charmant daher kommen. 

Sein Herz zu schonen, heißt auch, nicht auf die Poesie im Alltag zu verzichten, weil wir glauben, sie habe dort nichts verloren. 

Akzeptieren, dass unser Weg manches nicht zulässt, was wir uns wünschen, macht es einfacher, den Weg vergnügt zu beschreiten. 

Das Menschen am wenigsten ertragen ist Ablehnung. Sie ist die Hauptursache für vorzeitigen Tod. Als Krankheitsbilder werden andere genannt.

Gefühle vernebeln den Blick für Realitäten, aber zugleich sind sie Sensoren, um sich im Nebel zurechtzufinden. 

Beim Helfen sind Tränen hinderlich, Helfen erfordert den Einsatz tatkräftiger, sich emotional zurücknehmender, dabei mitfühlender Menschen. 

Durch Korruption ist Erfolg ohne Leistung möglich. Diese Art von "Erfolg" demotiviert die Gesellschaft und höhlt ihre Kreativität aus. 

Unheil entsteht überall dort, wo gierige Leute neidische und missgünstige für ihre Zwecke manipulieren und mobilisieren. 

Faire Menschen achten die Arbeit anderer, versuchen sie nicht um die Früchte ihres Tuns zu bringen oder das Tun gar zu zerstören. 

Sich nicht von angehäufter Materie blenden lassen. Ihre Besitzer sind in den seltensten Fällen fair. 

Wenn es einen Kampf gibt, den die Menschheit gemeinsam führen sollte, dann ist es der gegen Waffenhersteller. Dieser Kampf ist aber unblutig.

Und was bleibt Betrügern am Ende ihres Lebens, wenn sie oft einsam irgendwo in einem Krankenhaus nach Wochen der Qual sterben? Nichts. 

Das Böse ist letztlich ein Mangel an Bewusstsein. Jede Form von Arroganz und Ignoranz dokumentiert, dass ein Mensch nicht begriffen hat, dass er Staub ist und wieder zum Staub zurückkehrt. 

Wirkliche Kultur ist der Ausdruck der Herzensbildung vieler.

... und damit wir es nicht vergessen: Auf den Grund unserer #Seele liegt Sternenstaub und bedeckt dort die Poesie unserer Eigentlichkeit. 

Wer die Geschichte des Pyrrhus kennt, weiß, dass krankhaftes Siegenwollen letztlich das Gegenteil bewirkt. 

Ein Mensch, dem es an Herzensbildung mangelt, kann niemals gebildet sein, auch wenn er 10 000 Bücher in seinem Kopf gespeichert hat. 

Lesen schenkt uns Bewusstsein oder verändert es auf verschiedene Weise. 

Wichtig sind Aurastudien. Damit kann man nicht früh genug beginnen. Stimmen Worte mit der ausgestrahlten Energie überein? Das ist die Frage.

Samstag, 19. Dezember 2015

#Helga_König: #Sonntagsgedanken, 20.12.2015

Einige Tage vor #Weihnachten im Internet über die #Liebe nachzudenken, kann nicht verkehrt sein, selbst wenn man gerade dort in den sozialen Netzwerken das ganze Jahr hindurch #Reflexionen über die Liebe liest. Solche #Sentenzen finde ich übrigens überaus bereichernd, weil sie uns alle im Hinblick auf den Sinn von Liebe sensibilisieren. 

So las ich gestern Vormittag mehr oder weniger zufällig nachstehenden Satz: "Man kann Liebe nicht verlangen". Diese Sentenz stammt, wie ich mich später kundig machte, aus einem Stück des deutschen Dramatikers #Tankred_Dorst, der an diesem Tage seinen 90. Geburtstag gefeiert hat. 

Ohne das Stück zu kennen, fühlte ich mich spontan bemüssigt, zu kommentieren: "Liebe ist ein Geschenk, ähnlich wie ein ungekünsteltes Lächeln. Wer sie einfordert, haftet einer materialistischen Welt an" und stimmte auf diese Weise Tankred Dorst zu. 

Über die Liebe sind unzählige Bücher verfasst worden, doch im Grunde hat #Mahatma_Gandhi sie am anschaulichsten definiert "Du und ich- wir sind eins. Ich kann Dir nicht wehtun ohne mich zu verletzen." Das innere Band, das Menschen gewissermaßen zu einer Person werden lässt, ohne dass beide ihre Individualität verlieren, benötigt viel Pflege, damit es widerstandsfähig wird bzw. bleibt. 

Man pflegt es wohl am besten dadurch, dass man seinem Gegenüber nicht nachhaltig weh tut. Es geht bei solchen Verletzungen nicht um die üblichen Zwistigkeiten in Beziehungen, um  böse Worte, die man sich leicht verzeiht, sondern um Kränkungen, die beispielsweise durch Vernachlässigung entstehen oder solche, die einem Betrug geschuldet sind. 

Weil Liebe ein Geschenk ist, das man nicht einfordern kann, muss sich ein jeder seiner Verantwortung bewusst sein, diese nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen und sollte auch darüber nachdenken, welche Verantwortung ein Satz wie etwa  "Ich liebe Dich" nach sich zieht, mit dem man möglicherweise das Herz eines anderen öffnet und ihn dadurch verletzbar macht. 

Der Komponist #Kurt_Masur, der gestern verstarb, sagte irgendwann "Die größten Schäden, die entstanden sind, sind die Schäden in den Herzen und Köpfen der Menschen." Nicht selten entstehen solche Schäden dadurch, wenn vormals Liebende sich trennen, dabei einer der einst Liebenden meint, nicht mehr lieben zu können und der andere nicht verstehen will, dass Liebe sich nicht einklagen lässt.

So wächst Kälte und Verhärtung bei dem einen und Herzschmerz bei dem anderen als Bedingung dafür, dass das Band endgültig zerreißen kann, denn erst  wenn dieses vollständig zerfetzt ist, ist die Liebe zwischen zwei Menschen tot.  Wir alle wissen, dass bei diesem Vorgang  nicht selten einer der beiden vormals Liebenden zerbricht, manchmal sogar vor Kummer stirbt.

In einem meiner Tweets schrieb ich: 

Woran Menschen zerbrechen? 
An Lieblosigkeit, Respektlosigkeit und Niedertracht. 
Wodurch Menschen wachsen? 
Durch Liebe und Wertschätzung. 

Dieser Gedanken, dem täglich immer mehr Menschen zustimmen, steht nicht im Widerspruch zu der Sentenz von Tankred Dorst, gleichwohl verdeutlicht er, was geschehen kann, wenn wir Liebe verschenken oder aber es nicht tun. 

Der Philosoph Elbert Hubbard (1856-1915) sagte einst "Die Liebe, die wir verschenken, ist die einzige, die uns bleibt."

Dies ist ein guter Grund von keinem Liebe einzufordern, sondern immer wieder Liebe zu verschenken, weil dieses Verhalten allein uns zu einem liebenswerten Menschen macht, der sich niemals gezwungen zu fühlen braucht, Liebe einzufordern.

Helga König

Mittwoch, 16. Dezember 2015

#Sentenzen Helga König: Dezember 2015

Vernunft ist das, was nicht Leid von Mensch und Tier sowie verwüstete Erde zum Ergebnis hat.

Der Weg der Vernunft ist die Alternative zum Weg des Bösen. 

Das Wahre, Gute und Schöne gedeiht dort, wo man der Gier, dem Neid und der Missgunst keinen Raum lässt, um ihr Unwesen zu treiben. 

Alles, was Feindschaften fördert, hat seinen Ursprung im Bösen. 

Wer je dem leibhaftig Bösen in die Augen geblickt hat, weiß wozu es fähig ist. Zu jeder Schlechtigkeit, zu jeder Abgründigkeit. 

Hinter Unrechtshandlungen steht die Fratze des Bösen.Wo auch immer sie auftaucht, spielt sie Menschen gegeneinander aus, sorgt für Unfrieden.

Menschen werden nicht böse geboren. Aber es gibt Menschen, die vom Bösen besetzt werden. Wir nennen sie Psychopathen und wundern uns nur. 

Das Böse in dieser Welt ist der besessene Kampf um die Macht über Menschen und Materie. 

Menschen ohne Spiritualität klammern sich wie besessen an Materie und schlagen um sich, wenn sie glauben diese sei in Gefahr. 

Über die Konfessionen hinweg sollten Menschen, die sich dem Guten gegenüber verpflichtet sehen, für eine lebenswertere Welt einsetzen.

Die meisten Menschen auf dieser Welt sind der Schlechtigkeit müde, die die Gierhälse in dieser Welt verursacht haben. 

Auch das ist derzeit erkennbar: Der Zeitgeist hat sich spontan gegen den Tod entschieden. 

Die schönste Erkenntnis für einen Perfektionisten ist vermutlich jene, Fehler machen zu dürfen und sich dafür nicht hassen zu müssen. 

Die Leichtigkeit des Seins spürt man dann, wenn man sich an Schmetterlingen ein Beispiel nimmt, vor allem gedanklich. 

Wie verhindert man Zivilisationskrankheiten? Abschaffung von Industriemüll wie Weißmehl, Transfette, Zucker und Geschmacksverstärker. 

Was man sich nicht nur fest vornehmen, sondern auch konsequent beherzigen sollte: Sich nicht von den Launen anderer, beeindrucken zu lassen 

Die Aufgabe eines jeden Menschen besteht offenbar darin, aus dem, was ihm vom Schicksal vorgesetzt wird, das Beste zu machen. 

Christrosen sind Symbole der Hoffnung 

Merksatz: Dort, wo viel Geld im Spiel ist, tummeln sich immer Kriminelle. Diese muss man stets im Auge haben, ansonsten droht Schaden. 

Wer zu viel delegiert, verliert selbst die Minimal- Kontrolle und darf sich nicht wundern, wenn in seinem Umfeld sich Kriminelles ereignet.

Zu den wichtigen Dingen im Leben zählt, stets dialogbereit zu sein und zu versuchen, vorurteilsfrei mit Menschen zu reden. 

Wirtschaftskriminelle wähnen sich superschlau, tatsächlich sind es armselige Kreaturen, die Mein und Dein nicht unterschieden können . 

Eine Gesellschaft ohne Grundwerte verkommt. 

Wenn Ehrlosigkeit gesellschaftlich nicht mehr wirklich negativ beurteilt wird, überbordet die Korruption allüberall. 

Es ist unüblich geworden, auf ein gesprochenes Wort vertrauen zu können, selbst schriftliche Zusagen werden gebrochen. Ehrlosigkeit trumpft.

Wichtig sind Aurastudien. Damit kann man nicht früh genug beginnen. Stimmen Worte mit der ausgestrahlten Energie überein? Das ist die Frage.

Samstag, 12. Dezember 2015

#Helga_König: #Sonntagsgedanken, 13.12.2015

Zu Beginn dieses Jahres realisierte ich ein Interview mit der Buchhändlerin #Helga_Weyhe auf "Buch, Kultur und Lifestyle". Die rüstige Dame hat jetzt am Freitag ihren 93. Geburtstag gefeiert. Wie sie mir am Telefon berichtet hat, arbeitet sie noch immer in ihrer Buchhandlung in Salzwedel, deren 50 jähriges Inhaber-Jubiläum sie in diesem Jahr feiern durfte. Allerdings wurde die Buchhandlung vor 175 Jahren bereits gegründet. 

Man kann nur hoffen, dass das Fernsehen den 93. Geburtstag der ältesten Buchhändlerin Deutschlands zum Anlass nimmt, das Kulturgut "Buchhandlung" in den Mittelpunkt zu rücken, denn Buchhandlungen sind die Oasen des Geistes, speziell in Innenstädten, die bekanntermaßen immer mehr veröden.  

Salzwedel befindet sich in Sachsen-Anhalt, 44 km vom Uelzen entfernt und zählt rund 24 000 Einwohner. Von 1263 bis 1518 war diese Stadt Mitglied der Deutschen Hanse. Dieser Tatsache ist es geschuldet, dass Salzwedel seit 2008 den Namenszusatz "Hansestadt" tragen darf. 

Dem Telefonbuch kann man entnehmen, dass der Ort über insgesamt drei Buchhandlungen verfügt, die mit dem großen Onlinehändler, der vor einigen Jahren aus dem Nichts auftauchte, in unerquicklicher Konkurrenz stehen. Einfach werden diese Buchhandlungen es gewiss nicht haben, durch die dramatisch veränderte Marktlage.  24 000 Einwohner sind nicht die Welt.

Helga Weyhe, Ehrenbürgerin von Salzwedel, zählt zu den Menschen, die selbst im hohen Alter ein selbstbestimmtes Leben führen, indem sie nicht nur ihre Buchhandlung selbstständig betreibt, sondern auch ihren Privathaushalt eigenständig führt. 

Für die Hanseatin sind alte Kaufmannstugenden nicht nur Pflicht, sondern auch Kür und wie für alle kleinen, mittelständischen Betriebe der nachhaltigste Trumpf in der Hand, dem der Hai aus Übersee wenig entgegenzusetzen hat. Kaufmannstugenden sind dort augenscheinlich kein wirkliches Thema, denn bei ihm zählt offenbar einzig die Gier, immer mehr Dollars anzuhäufen. Reisen ins All haben eben ihren Preis... 

Seit dem 12. Jahrhundert wurde in Europa das Leitbild des "#Ehrbaren_Kaufmanns" in Kaufmannshandbüchern gelehrt und war das angesagte Verhaltensmuster im Städtebund der #Hanse. In der Neuzeit dann gab es eine Vielzahl praktischer Regeln für Kaufleute, die die Basis für Geschäftserfolg darstellten. Dazu zählten nicht zuletzt  Verhaltensmuster wie etwa Vertrauen zu schaffen, Toleranz, Friedensliebe, Höflichkeit, Klugheit, Ordnung, Kulturförderung und kaufmännische Solidität. Zu dieser gehört u.a. Pünktlichkeit, Wahrhaftigkeit, Treue und Ehrlichkeit.*

Pünktlichkeit allein also, macht demnach noch keinen ehrbaren Kaufmann aus. 

Neuerdings lassen sich nicht mehr so viele potentielle Buchkäufer durch den Bequemlichkeitsfaktor und die zugesagte Pünktlichkeit abwerben, weil der persönliche Kontakt, die erwähnten Kaufmannstugenden und das Gewissen gegenüber dem nach Luft japsenden Mittelstand an Gewicht gewinnen. 

Wer weit entfernt von Großstädten lebt, sollte Buch-Bestellungen direkt bei Verlagen vornehmen oder sich informieren, ob der örtliche Buchhändler zwischenzeitlich parallel zu seinem Ladengeschäft einen Internet-Shop betreibt, anstelle besagten mondsüchtigen Hai immer fetter zu machen. Auch Verlage und kleine Online-Shops liefern rasch, so meine Erfahrung.

Ein intensiveres Miteinander von Offline-Buchhändlern und Verlagen ist seit einiger Zeit erkennbar. Das finde ich sehr lobenswert, denn dies hat in diesem Jahr zu veränderten Zahlen im Offlinebuchhandel geführt.  Es ist eine kluge Strategie, die sicher auch in anderen Branchen Schule machen wird und letztlich die einzige Chance darstellt, den Mittelstand nicht noch weiter auszuhebeln, zugunsten einiger Milliardäre, die im Internet sichtbar eng zusammenarbeiten und sich die Bälle dreist zuspielen. 

Der Großmannssucht einiger weniger Unternehmen entgegenzuwirken, heißt keineswegs rückwärts gewandt zu sein, sondern lebenswerte Innenstädte auch für Folgegenerationen im Auge zu haben, in den Menschen Einkäufe tätigen und sich anschließend zu einem Cappuccino  oder einem Glas Wein mit Freunden treffen können und das tun, was das Menschsein ausmacht: Miteinander reden.

Angst vorm Älterwerden hängt mit Vereinsamung zusammen, die in einer Welt ohne Marktplätze und Cafés oder Bistros sich extrem verstärken wird. Das sollten alle bedenken, auch bei ihren Weihnachtseinkäufen jetzt. Bewusstsein ist gefragt.

Die Buchhändlerin Helga Weyhe ist ein Beispiel dafür, dass Kompetenzen, die man sich im Laufe seines Lebens erworben hat, im Alter noch vielen Menschen helfen können, wenn man ihnen die Plattform nicht entzieht.

Helga König

*vgl Wikipedia

Samstag, 5. Dezember 2015

Helga König: Sonntagsgedanken, 6.12. 2015

"Habe Geduld gegen alles Ungelöste in deinem Herzen und versuche, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forsche jetzt nicht nach den Antworten, die dir nicht gegeben werden können, weil du sie nicht leben kannst. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Lebe jetzt die Fragen. Vielleicht lebst du dann allmählich, ohne es zu merken, eines Tages in die Antwort hinein." (Rainer Maria Rilke) 

Der Dichter Rainer Maria Rilke wurde am 4.12. 1875 in Prag  geboren. Deshalb auch postete ich an diesem Tage einige seiner Gedanken und eines seiner Liebesgedichte in die sozialen Netzwerke.

An einen Menschen wie Rilke sollte man immer wieder erinnern, denn er zählt zu den besten deutschsprachigen Lyrikern aller Epochen. Durch ihn lernt man wie kaum durch einen anderen die Welt der Poesie kennen.  Diese ist notwendig, um  die Welt der Seele zu begreifen, aber auch um  zu verstehen, weshalb Empfindung durch Sprache zur Kunst werden kann. 

Eine von Rilkes Sentenzen habe ich den heutigen Sonntagsgedanken vorangestellt, weil sich von ihr vermutlich viele Leser angesprochen fühlen und möglicherweise Rat und Trost erhalten. 

Rilke hatte einst Philosophie, Kunstgeschichte und Literatur in Prag studiert und lernte auf einer Reise nach Russland, die er mit seiner großen Liebe Lou Andreas –Salomé unternahm, den Schriftsteller Leo Tolstoi kennen. Von diesem stammt der Ausspruch: 

"Das wichtigste Ziel ist das Jetzt, der wichtigste Mensch ist der Nächste, mit dem ich jetzt spreche; die wichtigste Tat ist, dem Nächsten Gutes zu tun."

Wie  könnte  der Träumer Rilke mit diesem Satz umgegangen sein, welche Fragen könnten sich ihm dabei gestellt haben und welche Fragen überhaupt stellten sich ihm bei "Anna Karenina", der Protagonistin des gleichnamigen Romans von Tolstoi? 

Die Wesensunterschiede zwischen Anna und Lou war riesig, was sich nicht nur damit begründen lässt, dass Lou eine Intellektuelle war.  Hätte sie Annas Verhalten akzeptieren können?  Ich vermute eher nicht, aber sie hätte es verstanden aufgrund ihrer analytischen Fähigkeiten.

Rilkes Kontakte zur Kunstszene führten ihn einige Jahre nach seinem Russlandaufenthalt in die Künstlerkolonie nach Worpswede und von dort sogar nach Paris, wo er als Sekretär des Bildhauers Auguste Rodin zeitweilig beschäftigt war und von Mäzenen unterstützt wurde. "Rodin war einsam vor seinem Ruhme. Und der Ruhm, der kam, hat ihn vielleicht noch einsamer gemacht...", so beginnt der erste Teil des von Rilke 1902 verfassten Werkes "Auguste Rodin". Schon diese Zeilen lassen den feinfühligen Beobachter erkennen, der problemlos einen Charakter offenlegen konnte.

Doch ich möchte an dieser Stelle weder Rilkes  Leben ausbreiten, noch auf seine Werke eingehen, sondern mich der Eingangssentenz zuwenden: 

"Habe Geduld gegen alles Ungelöste in deinem Herzen und versuche, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forsche jetzt nicht nach den Antworten, die dir nicht gegeben werden können, weil du sie nicht leben kannst. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Lebe jetzt die Fragen. Vielleicht lebst du dann allmählich, ohne es zu merken, eines Tages in die Antwort hinein." (Rainer Maria Rilke) 

Je länger ich diesen Gedanken auf mich wirken lasse, umso mehr muss ich an Salomos Worte denken "Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde". Das vergisst man leider all zu oft. Man lebt in Vorhaben hinein und dieses Hineinleben braucht Zeit. Dies hat Rilke in seinem Gedanken wunderbar formuliert und begreifbar gemacht.

In meiner 6 bändigen Rilke-Ausgabe aus Studienzeiten, suchte ich nach einem Gedicht, mit dem ich die heutigen Sonntagsgedanken abschließen möchte. 

Bist du so müd? Ich will dich leise leiten 
aus diesem Lärm, der längst auch mich verdross.
Wir werden wund im Zwange dieser Zeiten.
Schau, hinterm Wald, in dem wir schauernd schreiten,
harrt schon der Abend wie ein helles Schloss.

Komm du mit mir. Es solls kein Morgen wissen, -
und deiner Schönheit lauscht kein Licht im Haus ...
Dein Duft geht wie ein Frühling durch die Kissen:
Der Tag hat alle Träume mir zerrissen, 
du, winde wieder einen Kranz daraus.

 (Raine Maria Rilke "Sämtliche Werke", Insel Verlag, 1980) 

Wieso gerade dieses Gedicht? Weil es voller Poesie all das zum Ausdruck bringt, was Rilke in meinen Augen als feinsinnigen Dichter ausmacht und weil  es mich - aus welchen Gründen auch immer-  an den portugiesischen Dichter Pessoa erinnert, den ich gedanklich in der Nähe von Rilke sehe.

Helga König

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Helga König: #Sentenzen Ende November-Anfang Dezember 2015

Wer Lyrik liebt, dessen Herz schlägt zumeist in Moll. 

Auf dem Grund unsrer Seele liegt Sternenstaub, zum Beweis dafür, dass sie dem Universum angehört. 

Intellektuelle bitten immerfort um Erkenntnis, stattdessen sollten sie um Liebe bitten, denn nur durch sie ist Erkenntnis möglich. 

Je mehr wir die Natur im Geiste abstrahieren, um so mehr stellen wir fest, dass am Ende nur noch die Farbe und die Textur von Wasser bleibt. 

Wir wissen zu wenig. Doch je mehr wir wissen, um so trauriger werden wir. Wissen macht traurig, weil es nur Halbwissen sein kann. 

Lebenserfahrung: Kleine geltungssüchtige, wenig gelassen erscheinende Menschen muss man sehr ernst nehmen. 

Wer unsere Demokratie schützen will, muss aufklären.

Prognose: Der Fremdenfeindlichkeit folgt Intoleranz gegen Andersdenkende
, folgen Unrechtshandlungen, folgt Hass, immer mehr Hass und Gewalt 

In vielen deutschen Familien wabert der faschistische Geist der Großelterngeneration noch immer herum. Er wurde nur selten verarbeitet. 

Man hat - und das zeigt sich immer mehr in der derzeitigen Krisensituation- nicht genügend aufgeklärt über die NS-Zeit und wie es dazu kam. 

Die Charaktermischung arrogant, gerissen, wenig intellektuell, großmannsüchtig und dabei ehrgeizig führt meist zu fatalen Folgen. 

Das Leben birgt viele Fallen. Wer leben möchte, muss das Risiko eingehen, ab und an in eine solche zu treten. Das ist der Preis. 

Die erbarmungslose Diktatur des Neoliberalismus sieht in Menschen nur Mittel, niemals aber ein Ziel. 

Ohne ethische Grundwerte, die man auch wirklich lebt, geht eine Gesellschaft und schließlich die Weltgemeinschaft zu Grunde. 

Wer viel gesehen hat, den erfasst der Ekel. 

Waffenhersteller bedienen den Tod, um die so erworbenen Geldpakete an den Luxusorten unserer Welt großmannssüchtig zu verbrennen. Pervers 

Die Dritte Welt in die Steinzeit zu bomben, um sich weiterhin fett am Trog zu suhlen, nennen nur überbordende Egomanen Verteidigung. 

Die Geschichte hat bewiesen, dass man durch Kriege langfristig keinen Frieden schafft. 

Die Dritte Welt wird in Zeiten des Internets die wirtschaftlichen Schieflagen nicht länger dulden. Sie wird aufstehen und ihren Teil fordern