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Sonntag, 16. Dezember 2018

Sonntagskolumne: Helga König, 16.12 2018

Wenn man einem Menschen trauen kann, erübrigt sich ein Vertrag. Kann man ihm nicht trauen, ist ein Vertrag nutzlos." (Jean Paul Getty) 

Wann kann man einem Menschen trauen? Wenn er ein Bundesverdienstkreuz hat? Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass selbst ein Bundesverdienstkreuz kein Indiz für Vertrauenswürdigkeit ist. 

Drei Kriterien machen aus Menschen unsichere Kandidaten, wenn es um Vertrauenswürdigkeit geht.

1) Selbstsucht

Hochgradig selbstsüchtige Menschen sind rasch dabei, ihre Zusagen nicht einzuhalten, sobald irgendwo ein lukrativerer Vorteil winkt. Sie erfinden Gründe, um sich aus den Zusagen herauszulügen oder beauftragen Winkeladvokaten, die in der Lage und bereit sind, Lücken in Verträgen zu finden, um diese auszuhebeln. Wenn das nicht funktioniert, wird erpresst. Egal nun wie, am Ende ist man der Dumme und darf sich dann noch anhören, nachdem man das Fell über die Ohren gezogen bekam, weil man gutgläubig war: "Du warst eben nicht achtsam genug. Was haben wir alle über Dich gelacht."

Es ist also wichtig, sich genau anzuschauen wie egoistisch sich Personen im Beruf und im Alltagsleben verhalten, bevor man etwas gemeinsam auf den Weg bringen möchte. Genau das sollten Eltern ihren Kindern beibringen, um sie vor viel Leid zu bewahren.  Wurde  einem Menschenkenntnis in der Kindheit nicht gelehrt, wird man erst nach viel Schmerz  und so manch bitterem Verlust klüger.

2) Spielsucht

Notorische Spieler halten sich generell nicht an Zusagen, denn sie wollen auf Teufel komm raus gewinnen. Wer mit ihnen etwas gemeinsam unternimmt, hat schon verloren, noch bevor er etwas Gemeinsames zu unternehmen beginnt. Notorische Spieler sind notorisch unzuverlässig, weil Unzuverlässigkeit ihr Grundmuster ist. Wer dies nicht begreift, wir zu ihrem Spielball.  Hat ein Mensch einer Spielermentalität, lebt er diese in allen Bereichen seines Lebens aus.

3) Hörigkeit

Personen, die einer anderen Person oder gar einer Gruppe gegenüber hörig sind, habe ihre Vertrauenswürdigkeit restlos aufgegeben zugunsten der Hörigkeit. Sie sind, gleichgültig wie groß ihre Reputation einmal war, nur noch Manipulationsobjekt und zu jeder Schandtat bereit, wenn ihr Manipulator sie ihnen abverlangt. 

Kurzum: Man kann Menschen nur dann vertrauen, wenn man sie länger kennt und man sich ihre Vita genau anschaut. Nicht jedem ist die Falschheit anzusehen, besonders Hardcore-Spielern nicht. Einem fremden Menschen, aus einem spontanen Bauchgefühl heraus zu vertrauen, erweist sich mitunter sogar als lebensbedrohlich oder gar als lebenszerstörend.

Es gibt sehr versierte Lügner. Nicht selten sind sie überaus erfolgreich, weil ihnen Regeln einfach egal sind.  Vertrauensbruch macht diesen Personen kein Problem.

Helga König

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