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Sonntag, 3. Februar 2019

Sonntagskolumne: Helga König, 3.2.2019

"Alles, was dir begegnen wird, ist leider nicht zu vermeiden."  #Søren_Kierkegaard 

Diese Sentenz twitterte heute Vormittag der Autor #Raimund_Schöll, mit dem ich auf "Buch, Kultur und Lifestyle" bereits zwei Interviews realisieren konnte. 

Mit dem dänischen Philosophen #Søren_Kierkegaard habe ich mich bislang noch nicht befasst und beziehe mich insofern bei meinen Überlegungen nicht auf dessen gedanklichen Hintergrund, sondern lasse das Zitat, das mir begegnet ist und dessen Lektüre nicht vermeidbar war, als ich mich dazu entschieden hatte, eine Zeit lang die sonntäglichen Tweets meiner Follower zu lesen, seitdem auf mich wirken. 

"Alles, was dir begegnen wird, ist leider nicht zu vermeiden." 

H`m? 

Zumindest dann nicht mehr, wenn man eine Entscheidung getroffen hat und in der Folge einen bestimmten Weg einschlägt, fiel mir spontan dazu ein. Entscheidungen sind zwar widerruf- oder veränderbar, doch was bleibt, ist das dann Unvermeidbare auf dem Weg, das wir nicht kennen und das dazu noch zufallsabhängig ist. 

Dieses Unvermeidbare ist der Preis, den jeder, der einen bestimmten Weg geht, zu zahlen hat. Es ist das Risiko mit dem wir leben müssen, dem wir uns nicht entziehen können.

Alles, was uns begegnet, hat einen ganz konkreten Einfluss auf unser Denken, Fühlen und auf unsere Entwicklung, lässt uns im Idealfall bewusster, doch keineswegs immer glücklicher werden. 

Wie geht man mit Unvermeidbarem um? 

Man stellt sich ihm sinnvollerweise, beobachtet es, sofern man genügend Zeit hat und fragt sich, ob man zulassen will, das es etwas mit uns macht oder wir etwas mit ihm tun möchten. Sobald wir entschieden haben, geschieht etwas mit uns. 

Bei Gedanken, die uns begegnen, wie im Falle des Kierkegaard-Zitates, können wir beispielsweise darüber nachsinnen und uns unter Umständen mit dem Zitateschreiber und seinem Werk näher befassen, was möglicherweise zu einem neuen Interessensgebiet führen kann. 

Begegnen uns Menschen auf einem Weg, zu dem wir uns entschieden haben, können es hilfsbereite Menschen sein, die uns den Weg erleichtern, zurückhaltende, die uns weder nützen noch schaden aber es ist auch möglich, dass wenig wohlwollende Personen uns Steine in den Weg legen oder gar mit Steinen nach uns werfen, weil wir ihnen im Weg stehen oder weil sie aus reiner Boshaftigkeit abgründig handeln.  In letzterem Fall neigt man dazu, seine Entscheidung zu bereuen, möchte sie rückgängig machen, weil sie Leid für uns bedeutet. Rückschritte allerdings machen uns selten erkenntnisreicher, sondern führen zu noch mehr Leid.  

Fragen sollte man sich deshalb, weshalb uns all die höchst unterschiedlichen Menschen auf den Wegen, zu denen wir uns im Laufe unseres Lebens entschieden haben, begegnet sind. In erster Linie wohl deshalb, weil sie sich zu den gleichen Wegen wie wir entschieden haben, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven und insofern irgendetwas mit uns gemeinsam haben müssen. 

Vielleicht ist es ein Lernprozess, der uns alle zur Erkenntnis bringen soll, dass paradiesische Zustände hier auf Erden es wohl nicht geben kann, solange nicht alle sich einer gemeinsamen Ethik verpflichtet sehen. 

Helga König 
Interviews mit #Raimund_Schöll:

2 Kommentare:


  1. "Alles, was dir begegnen wird, ist leider nicht zu vermeiden."- Søren Kierkegaard. Jedes mal als ich etwas über "ist unvermeidbar" des "Schicksals" lese, meine erste Assoziation ist der Roman "Mysteriöser Fremder"( No. 44) vom Mark Twain. Ich habe den Roman schon lange her gelesen und immer noch bin sehr beeindruckt von ihm. So sind alle anderen literarische Werke im Schatten von ihm.

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  2. Danke für den Kommentar. Den Roman von Mark Twain kenne ich noch nicht, werde ihn aber lesen. Bin neugierig geworden. Eine schöne Woche Ihnen.

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