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Sonntag, 6. März 2022

Sonntagskolumne Helga König, 6.3.2022

Immer mehr Menschen fliehen aus dem Land, das Putin derzeit offenbar vollständig zu verwüsten beabsichtigt. 

Was hat er von einem solchen Landzuwachs und was von Menschen, die ihn für diesen Akt der Zerstörung für immer hassen und  verachten werden? 

Was hat er davon, wenn unzählige Frauen und Kinder qualvoll bei Bombenangriffen sterben? Was hat er von seiner Schlacht, die nichts anderes ist als ein Abschlachten der ukrainischen Bevölkerung?

Befriedigung? Ist es die sexuelle Befriedigung eines alten, impotenten Mannes?  Nein, die ist es nicht.

Dennoch: Putins Handlungen basieren eindeutig nicht auf Vernunft, sondern entspringen einer zutiefst gestörten Persönlichkeit. Wenn Putin an einem abartig langen Tisch einen Gast empfängt, so etwa vor Kurzem noch E. Macron oder O.Scholz, dann schafft er so Distanz zwischen sich und dem jeweiligen anderen, nicht um zu zeigen, wie mächtig er ist, -man lasse sich nicht täuschen- sondern weil er Angst hat und sein Gegenüber seine pausenlos zappelnden Füße und seinen fliehenden Blick nicht sehen soll. 

Wäre Putin so stark, wie er es gerne sein möchte, würde er gelassen mit seinen Gesprächspartnern an einem runden Tisch sitzen und könnte den Blicken seiner Gegenüber standhalten. Das kann er aber nicht.

Bei einer Zusammenkunft vor einigen Jahren mit Angela Merkel hatte er sogar seinen bissigen Hund dabei. Ähnlich wie bei dem langen Tisch ging es nicht um Einschüchterung seiner Gesprächspartnerin, sondern um seine Angst vor ihr. 

Wer frei von Angst ist, hat solche Inszenierungen nicht nötig!

Jeder Bürger in "seinem" Land- er glaubt ja Russland gehöre ihm persönlich-  soll sein Denken und Handeln abnicken, darf seine eigene Meinung- sofern sie von Putins abweicht- nicht öffentlich äußern, wird inhaftiert, möglicherweise sogar gefoltert, weil Putin weiß, dass er recht bald alle Privilegien verlieren würde, wenn in Russland durch Fakten offengelegt werden könnte, wie er tatsächlich tickt und was er auf dem Kerbholz hat. 

Putins Gesicht beweist seine Emotionslosigkeit für jeden sichtbar, doch seine Kälte wird leider nicht therapierbar sein. Er weiß ganz gewiss, dass ihm etwas fehlt, was notwendig ist, das andere Menschen ihn wirklich lieben, nämlich Wärme und Herzlichkeit- und möchte genau deshalb alle, die es haben, vernichten. 

Helga König

1 Kommentar:

  1. Ein sehr guter Artikel über Putins "Geister". So u. nicht anders muss man ihn sehen. Danke, liebe Helga

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