"Ich bin das Kind meiner Träume. Keiner hat es mir jemals austreiben können." (J. J. Cetonscher)
Wie entstehen Kindheitsträume? Sind es Sehnsüchte nach etwas, was man zu diesem Zeitpunkt vermisst, aber in der Zukunft zu realisieren hofft? Sind solche Träume im Nachhinein in Zeichnungen, die in jener Zeit entstanden sind, erkennbar, so etwa, wenn ein sechsjähriges Kind mit seinen Buntstiften das Paradies malt? Was ist ihm in solch einem Fall wichtig? Und wie würde dieser Mensch heute sein Paradies zeichnerisch gestalten?
Ändern sich die Träume mit zunehmendem Alter? Nehmen sie eine andere Richtung an?
Kann das, was man sich früh bereits ersehnt, später dann umgesetzt werden? Und was ist, wenn Träume sich nicht erfüllen lassen?
Sind Träume, die sich aufs Habenwollen beziehen, weniger wert als solche, die das Werden- und Tunwollen im Auge haben?
Was motiviert Menschen am meisten dazu, Träume auch wahr werden zu lassen? Die Aussicht auf Ruhm, Geld oder doch eher auf das innere Glück, dass der Traum sich realisieren ließ? Zum Beispiel der Traum der Befriedung einer Familie, einer Region, eines Landes, ja der ganzen Welt?
Wer Kind seiner Träume bleibt, hat eine gute Chance, sie auch umzusetzen, denn er schafft sich Zugang zu seinem Inneren und damit zu seinen Begabungen. Jeder Mensch hat spezielle Begabungen, die, sobald er sie für sich entdeckt und sich zu Nutze macht, eine gute Chance bewirken, glücklich zu werden.
Die Begabungen sind das Handwerkszeug, um seine Träume erfüllen zu können. Ich vermute jeder träumt genau das, wozu er auch die Fähigkeiten der Umsetzung besitzt und findet, wenn er nicht aufgibt, stets Mittel und Wege die Träume wahr werden zu lassen, sobald sich das entsprechende Zeitfenster öffnet.
Es liegt in der Natur des Menschen, seine Träume- mit viel Energie- verwirklichen zu wollen, denn die Realisierung bedeutet Freude, bedeutet die Götterfunken hell leuchten zu sehen. Kann es etwas Schöneres geben?
Leider sind die Umstände im Leben eines jungen Menschen nicht immer so positiv, dass seine Begabungen gefördert werden, sei es weil die Mittel fehlen oder aber weil selbstverliebte Erziehungsberechtigte nur sich sehen und ihren Kindern die Entwicklung eigener Fähigkeiten rigoros verwehren, sich dann aber wundern, dass ihr Nachwuchs lethargisch ist und nichts anderes kann, als zu konsumieren.
Die Gier nach immer mehr Dingen ist im Grunde eine Ohnmachtserklärung, durch die bekundet wird, dass man seine wahren Träume nicht kennenlernen, insofern sein Inneres nicht glücklich machen durfte, aber auch nicht den Mut hatte, die Ketten zu sprengen und in der Folge dann zu einem Sauertopf geworden ist.
Neid, Missgunst, Hinterhältigkeit, all das und vieles Negative mehr sind Ergebnisse davon, dass Menschen, nicht Kinder ihrer Träume geblieben sind und es sich haben gefallen lassen, dass man sie ihnen irgendwann ausgetrieben hat. Das sollte man bedenken.
Helga König
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