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Sonntag, 30. Dezember 2018

Sonntagskolumne Helga König, 30.12.2018

Worin kann der Reiz liegen, Böller in die Luft zu schließen, Geld dadurch sinnlos zu verprassen und unnötige Risiken in Kauf zu nehmen?

Im dadurch entstehenden Lärm? Im produzierten Funkeln? In der Lust am Spiel mit dem Feuer? 

T-Online berichtet von einem 23 jährigen Mann aus Hamburg, der 850 kg Böller und Raketen in seiner Wohnung gehortet hat.* 

Was bedeutet das? 

Hat er Minderjährige mit Böllern und Raketen bestücken wollen? Was lässt sich mit 80 kg** Sprengstoff, denn umso viel handelt es sich bei den 850 kg Böllern, anstellen? 

"Mit geschätzten 137 Millionen Euro Silvesterumsatz werden sie in diesem Jahr so viel Geld für Kracher und Knaller ausgeben wie in den beiden Vorjahren – und bleiben damit auf Rekordniveau", schreibt die WELT und im gleichen Artikel liest man weiter: "Mit dem alljährlichen Silvesterfeuerwerk werden in Deutschland innerhalb weniger Stunden rund 5000 Tonnen Feinstaub freigesetzt. Allein die Partikel, die durch Böller in die Luft gewirbelt werden, entsprechen demnach schon 17 Prozent der jährlich im Straßenverkehr entstehenden Feinstaubmenge."***

Die riesige Umweltverschmutzung durch die Kracherei, die nicht nur seitens der WELT aufgezeigt wird, gebietet demnach ein rasches Handeln seitens des Gesetzgebers. Dabei können die Infantilität seitens der Jugendlichen und der verantwortungslosen Erwachsenen, die es heftig krachen lassen wollen, vor allem auch die Profitgier der entsprechenden Industrie nicht länger toleriert werden, wenn es die Umwelt und damit Fauna und Flora noch stärker belastet als dies ohnehin durch den täglichen Straßenverkehr geschieht. Das sollte doch jeder begreifen können, oder? 

Politiker sollten deshalb den Lobbyisten kategorisch die Tür weisen und stattdessen ökologisch, tierlieb und mitmenschlich sinnstiftende Maßnahmen in die Wege leiten. Schluss mit der Kracherei!

Man liest von der Angst der Tiere vor den Böllern und den ersten Brandopfern, auch den ersten abgerissenen Fingern, einen Tag vor Silvester. Alles wird hingenommen wie in jedem Jahr.  Die  Knalllust besteht ungebrochen

Einer meine Twitterfollower vermutet, dass die Knallerei für nicht wenige eine Art Kriegsspiel darstellt. Das vermute ich übrigens auch schon seit langer Zeit. Seit in Köln auf der Domplatte mit Feuerwerkskörpern auf Menschen gezielt wurde, hätte man doch endlich diesen Dreck verbieten können. 

Für die Vermutung, dass es sich um ein Kriegsspiel  handelt, spricht, dass weitaus mehr Frauen als Männer sich für ein Verbot von Böllern und Raketen aussprechen. 

Wir haben in dieser Welt genügend Raketenopfer durch Kriege zu beklagen. Wozu noch weitere billigend in Kauf nehmen durch diese hirnlose Silvesterspielerei?  

Allen einen schönen, friedlichen Jahreswechsel ohne diesen unerträglichen Lärm, der an Kriegsgeheul erinnert mit all seinen üblen Folgen. 

 Helga König

*** WELT

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