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Sonntag, 13. Juli 2025

Sonntagskolumne Helga König, 13.7.25

"Schilda", alias Riedstadt-Wolfskehlen, hat jetzt auch eine Schlossallee und demnächst eine Parkstraße. Monopoly lässt grüßen! 

Dieser Tage las ich mit großer Neugierde einen Artikel der Hofberichterstatterin des Stadtoberhauptes von "Schilda" über das vom Bund geförderte Klimaprojekt mit dem schönen Projektnamen "Aus Grau wird Grün". 

Ein in die Irre führendes Foto, das dem Bericht beigefügt ist, veranlasste mich, mir noch am Freitagabend die wundersame Mutation der Heinrich-Heine-Straße zur Schlossallee selbst vor Augen zu führen.

Die neue Pflasterung
Als Befürworterin von Bienenweiden- ich habe meinen Garten aus gutem Grund vor 4 Jahren eigenhändig zu einer solchen Oase umgestaltet-, wollte ich natürlich sehen, was die Versiegelungsspezialistin von "Schilda" sich haben einfallen lassen, um ihren vielen Bausünden zu konterkarieren, nicht zuletzt, weil vor Kurzem noch 20 schattenspendende, alte Bäume - direkt vor meiner Haustür- einem Bauprojekt, das man architektonisch klüger, sprich Grünflächen erhaltender, hätte gestalten können, abgeholzt worden sind. 

Die Gesamtkosten für das neue "Schilda-Projekt" belaufen sich auf  € 1,325 Millionen, erfuhr ich in besagtem Bericht vom Freitag und begann mich zu wundern, denn der Preis für den Samen von einem Kilo Bienenwiese beträgt derzeit € 21.95. Mit 100 KG dieses Insekten erhaltenden Samens hätte man so manchen Golfrasen in der Heinrich-Heine-Straße gleich noch mit transformieren können. 

Merke: Die Transformation von "Grau zu Grün" macht natürlich Sinn, wenn man sie wirklich begriffen hat! Nicht aber dann, wenn man den ökologischen Plan des Bundes durch Betonstein-Pflasterung und durch Versiegelungsorgien in der gesamten City unterläuft. 

Die neuen Pflanzenbeete, die für viel Geld entstehen sollen, damit sie die Temperaturen des Asphalts in der Prachtstraße nachts bis zu 15 Grad senken und natürlich auch Bienen und Co am Leben erhalten werden, müssen durch die nicht wirklich hippen Betonsteine selbstverständlich Turboleistungen erbringen. Man darf bei Messungen gespannt sein! 

Ein Pflanzenbeet für Riedstadtgrün.
Gartenbesitzer, die für das Klima und die Tierwelt durch Entsiegelung ihrer Flächen und mit Begrünung durch Blumenwiesen und schattenspendende Bäume sinnstiftend handeln, haben in "Schilda" in diesem Jahr schon 3 Grundsteuererhöhungen hinnehmen müssen, damit weitere Beton- und Asphaltwüsten entstehen können. 

Die versiegelte Großfläche vor dem Rathaus spricht Bände, was die wahre Geisteshaltung der Polit-Betonfreunde, nicht zu verwechseln mit Betonköpfen, anbelangt. 

Wenn man wirklich etwas für das Klima in "Schilda" tun möchte, dürfen keine Gärten in dieser Stadt mehr zugebaut, muss Begrünung mit bienenfreundlichem Pflanzen für alle Gärten Pflichtprogramm werden. Solche Projekte verdienen dann natürlich die Förderung durch die Stadt. 

Solange zur vermeintlichen Sauberkeit und Ordnung gedrillte Blockwarte (Fossilien aus der NS-Zeit ?) in "Schilda" beim hiesigen Ordnungsamt Gehör finden, wenn er darum geht, den Nachbarn anzuschwärzen, weil ein paar Wiesenblumen am Gehweg blühen, hat die Obrigkeit nichts kapiert, sind die Pflanzbecken in der Schlossallee leider nur eine superteure Augenwischerei. 

Biologie? Setzen!  Sorry, noch immer Sechs!

Helga König

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