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Sonntag, 11. Juni 2017

Helga König, Sonntagskolumne, 11.6.2017

"Ein Bild ist weit nützlicher als tausend Worte." (Aus China) 

Heute möchte ich mich im Rahmen meiner Sonntagskolumne mit Emojis befassen, die u.a. Twitter aber auch Facebook ihren Usern zur Verfügung stellt, um Sprach- und Gefühlsbarrieren zu überwinden. 

Jene Bildschriftzeichen, die Smileys und Personen zeigen, eignen sich sehr gut dazu, einen Gefühlszustand rasch zu vermitteln und dem Leser visuell zu verdeutlichen, welche momentane Stimmungslage einem Text, den man gerade gepostet hat, zugrunde liegt oder wie ein Kommentar, den wir erhalten haben, auf uns wirkt. 

Oft sagt ein lächelndes Gesicht oder dessen Gegenteil mehr als Worte und verhindert aufkommende Aggression, die sich in Zynismus, Vorwürfen, Beschimpfungen etc. in den Dialogen ausdrücken kann, sei es weil im virtuellen Gespräch Sätze missverstanden wurden oder ein Schreiber einfach nur einen schlechten Tag hatte.

Es sind nicht nur Gesichter, sondern auch Bildschriftzeichen für Hände, die man im Dialog sinnstiftend einsetzen kann, sondern auch Emojis, auf denen andere Gesten dargestellt werden, die für Lebendigkeit im virtuellen Gespräch sorgen und  Grundbedürfnisse nach Geborgenheit, Zuwendung und Verständnis virtuell vielleicht ein wenig befriedigen. 

Alle Welt spricht von sozialen Kompetenzen, die es zu kultivieren gilt. Freundlichkeit ist eine der wichtigsten Kompetenzen in diesem Bereich und unumgänglich für ein gutes Miteinander. Mangelnde Unterstützung und fehlender Zusammenhalt lassen Gemeinschaften aller Art zerbrechen. Ein positives Feedback ist nicht nur in den sozialen Medien wichtig, um dies zu verhindern. 

Deshalb verhält man sich keineswegs kindisch, wenn man ein Blümchen, ein Kleeblatt oder eine Sonne aber auch ein Herz an einen Text anfügt, um dadurch bei anderen uneigennützig Freude zu bewirken. 

Weibliche User gehen vielleicht etwas unbefangener mit den Emojis um. Möglicherweise hängt dies mit ihren Jungmädchen-Erfahrungen mit Poesiealbum-Bildern zusammen. Auch damit konnte man einst Freude bewirken und war glücklich, wenn dies gelang. 

Eine Kommunikation gilt dann als geglückt, wenn sie Freude zum Ergebnis hat, selbst nach hartem intellektuellen Ringen im Rahmen eines schwierigen Gesprächs. Das wird leider zu oft vergessen. 

Helga König

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