Der einzige Lichtblick heute in den Medien war die Dokumentation in "terra x- Giganten der Kunst" über den Maler Gustav Klimt. Seine traumhaft schönen Gemälde lassen für Minuten all die Kriegsgräuelbilder vergessen, die man in politischen Sendungen im Fernsehen oder als Posts in den sozialen Netzwerken entgegengebracht bekommt.
Es gibt Tage, da lähmen mich diese Kriegsbilder so sehr, dass ich kaum eine Zeile schreiben oder lesen kann. Ich möchte dann nichts als Ruhe, wünsche mir andere Bilder im Kopf, doch ich sehe nur hungernde Menschen oder solche, die von Schmerz und Angst gezeichnet sind.
Ein Spaziergang in der Natur bringt mich immer seltener auf andere Gedanken.
Seitdem das Wort "Kriegstüchtigkeit" durch die Medien geistert und der beliebteste Politiker in unserem Land derjenige ist, der dieses Unwort wiederbelebt hat, frage ich mich, ob die Ursache allen Übels die Trägheit des Herzens ist.
Sie kam mit der Beliebigkeit, die die Fülle im Internet im Schlepptau hatte und setzt seither fast allen zu.
Street Art hat sich breit gemacht auf menschlichen Körpern. Sich verletzen zu wollen, bevor die herbeigewünschte Wehrtüchtigkeit jeden so fit gemacht hat, dass er andere punktgenau verletzen und das Wort Friede nur noch geröchelt werden kann, das scheint unser Zeitgeist zu sein.
Was kann man ihm entgegensetzen? Mitmenschlichkeit? Hilfsbereitschaft?
Ich muss am Elsa Brandström denken.
Was hätte sie wohl zu dem unsäglichen Zeitgeist, der uns heute peinigt, gesagt?
Vielleicht:
"Die größte Vergeudung unseres Lebens besteht in der Liebe, die nicht gegeben wird"? Dieser Satz stammt jedenfalls von ihr.
Helga König

